Jahr: 2012

Das Publikum stets im Fokus: Bekenntnisse eines Redners revisited

Platform as a Service ist die Zukunft? ACTA sollte ad acta gelegt werden? Schön und gut, aber man sollte auch wissen, wie man solche (und andere) Thesen öffentlich erklärt bzw. auf einem Podium überzeugend vertritt. In einem weiteren Beitrag über die „Soft-Skill“-Titel von O’Reilly beschäftigt sich Frederik von Rumohr mit Bekenntnisse eines Redners – Oder die Kunst, gehört zu werden von Scott Berkun. Die erste schlechte Nachricht vorweg: Das, was Scott Berkun unter einem Redner versteht, das womit er sein Geld verdient, gibt es in Deutschland praktisch nicht: Er ist professioneller Key Note Speaker und wird dafür gebucht, bei Kongressen und Firmenveranstaltungen aufzutreten und dort möglichst mitreißend zu sprechen. Die nächste schlechte Nachricht gleich hinterher: Reden halten heißt für Scott Berkun eine PowerPoint-Präsentation zu halten. Die gute Nachricht: Das war es auch schon mit schlechten Nachrichten. „Bekenntnisse eines Redners“ ist angenehm unprätentiös geschrieben und voll von trockenem Humor. Vor allem aber ist es wirklich nützlich. Berkun strukturiert seine Kapitel nach bewährtem Muster: Eine (meistens persönlich erlebte) Anekdote setzt den Rahmen und schafft Wiedererkennenswert, in der …

Virtuelle Einkaufswagen für alle – E-Commerce und Open-Source-Shopsysteme im Überblick

Der Online-Handel hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt. So stellte die BITKOM-Studie zur Netzgesellschaft 2011 fest, dass 85% aller deutschen Internetnutzer das Web auch zum Einkaufen nutzen, wobei Otto Normalverbraucher laut WebScope-Panel der GFK bereits 2009 seinen virutellen Einkaufswagen mit Waren im Wert von über 500 Euro füllte. Im gleichen Jahr verkündete der Bundesverband des Deutschen Versandhandels, dass seine Mitglieder mittlerweile den Großteil ihrer Umsätze nicht mehr per Papierkatalog, sondern im Web generieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen scheint der E-Commerce eine glänzende Zukunft zu haben: Markforscher wie Forrester Research gehen auch für die nächsten Jahre von einem Wachstum von ca. 7% per anno aus. Bei diesen Zahlen wundert es kaum, dass Anbieter für E-Shop-Software wie Pilze aus dem Boden schießen: 86 verschiedene Systeme listet z.B. das Portal eSales4u.de momentan auf. Ein – auch noch so kurzes – Porträt aller Lösungen zu präsentieren, würde den Rahmen sprengen, weshalb wir uns an dieser Stelle auf eine kleine Auswahl kostenloser quelloffenener Systeme beschränken möchten, die v.a. in Deutschland populär sind. Von  proprietären Produkten …

Was ist Jenkins?

In loser Folge erklären wir Begriffe aus dem Themenumfeld unserer Bücher, die für IT-Profis zum Alltagsvokabular gehören mögen, dem Durchschnittsbürger jedoch weiterhin kryptisch bis seltsam erscheinen. Heute: Jenkins. Jenkins ist ein in Java programmiertes, sogenanntes Continuous-Integration-System (CI-System), das bei agiler Softwareentwicklung genutzt wird: Es sorgt dafür, dass kleine Code-Änderungen immer sofort getestet und in die Software eingespielt werden. Jenkins wurde zunächst unter dem Namen Hudson bekannt, als es von Kohsuke Kawaguchi – einem Mitarbeiter des Sun-Konzerns – entwickelt wurde. Nach der Übernahme von Sun durch Oracle verließ Kawaguchi das Unternehmen, die Namensrechte an dem CI-Tool gingen jedoch auf Oracle über. Nach einem monatelangen Streit entschieden alle an diesem (Open Source-) Projekt beteiligten Entwickler eine Umbenennung in Jenkins. Bei O’Reilly zum Thema  erschienen: Jenkins – The Definitive Guide Jenkins – kurz & gut

Arduino, die Wolfgang-Brothers und ihre Groupies

Es ist Donnerstag früh, ich suche in Düsseldorf die Kaistraße. Dort habe ich mich mit meinem Autor Erik Bartmann verabredet, der zu Studioaufnahmen beim computerclub² eingeladen wurde. Er soll das Thema Arduino vorstellen. Ein Tag, auf den wir uns schon lang gefreut haben. Zwischen Erik Bartmann und mir entwickelte sich während der Arbeit am seinem Buch „Die elektronische Welt mit Arduino entdecken“ ein freundschaftliches Verhältnis. Da wir der gleiche Jahrgang sind, gab – und gibt – es immer wieder Überschneidungspunkte in unserer Biografie. Der WDR Computerclub ist so ein Überschneidungspunkt. Es ist schwierig bis unmöglich, Nachgeborenen die Bedeutung des WDR Computerclubs auch nur ansatzweise nahezubringen. Für mich war es DIE Sendung, die mich lehrte, dass der Heimcomputer (aka PC) ein technisches Ding ist, in das man in vielfältiger Form eingreifen und das mit anderen Geräten kombiniert werden kann, anstatt es lediglich nur für einen spezielle Aufgabe zu benutzen. Ich kapierte sehr bald, dass es dabei um mich und meine Bedürfnisse geht – und nicht um irgendeine Maschine, die etwas für mich oder mit mir macht. …

Rückblick auf das TEDxRheinMain „Subject to Change“

Am 2. Februar fand die zweite TEDxRheinMain Veranstaltung in Offenbach unter dem Motto Subject2Change statt. Passenderweise in einer zum Theater umgestalteten ehemaligen Synagoge, ein wunderbar passender Rahmen. Für mich war dies die erste persönliche Teilnahme, nachdem ich seit einigen Jahren die TED Talks im Internet verfolge. Entsprechend gespannt habe ich mich auf die Reise nach Offenbach begeben … … und wurde nicht enttäuscht! Das Tolle an einem TED-Talk ist die Vielfalt, dieses ‚wer interpretiert wie‘ das vorgegebene Thema: Chance bzw. Veränderung ist ein breit gefasstes Gebiet und liefert viel Spielraum für Interpretationen. So wurde das Publikum in elf Sessions unterhalten, informiert, ermutigt, mitgerissen,zum Lachen gebracht, nachdenklich gemacht, bewegt, zum Mitmachen aufgefordert, kurzum: die fast sechs Stunden flogen nur so dahin. In den Pausen gab es leckere kulinarische Rundumversorgung, Getränke und Zeit für Gespräche. Am Ende wurde der Organisator Darren Cooper (XING, Twitter) von Ossi Urchs, der uns versiert durchs Programm führte, gefragt, welcher Talk ihn am meisten beeindruckt hat. Klar, kann man darauf nicht wirklich eine Antwort geben, auch ich nicht. Aber ich kann zumindest sagen, …