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Von MakerBots und twitternden Pflanzen

Die DIY-Bewegung findet auch hierzulande immer mehr Anhänger

Ein MakerBot von MakerBot Industries

Ein Raunen ging durch die Menge als Bre Pettis die Bühne des Friedrichstadtpalasts betrat. Im Rahmen der re:publica 2010 stellte er dem Publikum ein Exemplar eines MakerBots vor. Seine Firma, MakerBot Industries verkauft zu erschwinglichen Preisen Do-it-yourself 3D-Drucker. Sie schaffen damit eine Schnittstelle der Open Source-Kultur und personalisierter Fertigung. So ist es mit einem MakerBot und einem kleinen Stück Plastik möglich, Dinge nachzubilden, sie sozusagen in 3D auszudrucken.

Eine selbstgedruckte Schiedsrichterpfeife?

Hätten Sie es für möglich gehalten, dass man das Bild einer Schiedsrichterpfeife einspeist und aus dem Stück Plastik eine reale, anfassbare Schiedsrichterpfeife geschaffen wird? Es klingt fast zu schön, aber es ist de facto möglich. Kein Wunder also, dass das Publikum völlig begeistert war und sich auch in den Pausen den MakerBot ganz genau anschaute.

Heraus aus dem Keller – Zeigen heißt die Devise!

Do-it-yourself ist längst zu einer Bewegung geworden. Heutzutage wird nicht mehr alleine im Bastelraum gewerkelt, stattdessen tauscht man sich weltweit über die sozialen Netzwerke aus und hilft sich gegenseitig. O’Reilly hat als Verleger des DIY-Magazins Make: technology on your time diese Zielgruppe schon 2005 angesprochen und ist heute Veranstalter einer der Höhepunkte im DIY-Jahr: der Maker Faire, die es in unter anderem in New York und Detroit gibt. Dort stellen Bastler und Tüftler ihre Werke vor – und Tausende Besucher schauen sich die Dampfmaschinen, Roboter und vieles mehr begeistert an.

Man baustelt gemeinsam

Im letzten Jahr hat O’Reilly in Deutschland das Buch Arduino – Physical Computing für Designer, Bastler und Geeks veröffentlicht. Die Kombination aus Software und Microcontroller, die es ermöglicht, auch ohne umfassende Programmierkenntnisse beispielsweise auf den Microcontroller gesteckte LED-Lämpchen zum Blinken zu bringen, erfreut sich auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Gelötet und programmiert wird nicht mehr alleine zu Hause, man trifft sich in „Hackerspaces“ oder verabredet sich zum „Bausteln“, um unter dem Motto „Prototype Your Life“ Dinge selbst herzustellen, die man sich bisher nur wünschen konnte, aber nirgends käuflich zu erwerben fand. Beispielsweise kann man mit einem mit Arduino hergestellten Projekt namens „Botanicall“ Pflanzen dazu bringen, zu twittern, wenn sie gegossen werden möchten.

Höchste Zeit also für eine 2. Auflage! Das Buch führt in die Microcontroller-Programmierung ein, erklärt die Einbindung von zahlreichen Sensoren sowie Ausgabegeräten und zeigt anhand von Praxisworkshops, wie anspruchsvolle Prototypen in den Bereichen Musikerzeugung, Robotik und Wearable Computing erstellt werden. Die zweite Auflage wurde um weitere Praxisworkshops zu Remote Computing und dem Planungswerkzeug Fritzing ergänzt.

Wenn Elektronik-Grundwissen fehlt…

Doch häufig fehlt es angehenden DIY-Fans an den Grundlagen der Elektronik. Wer in der Schule mit Schaltsystemen und Widerständen seine Probleme hatte, dem fehlte vielleicht nur ein wirklich ansprechendes Beispiel. Wer die Elektronik-Grundlagen auf eine originelle Weise und mit viel Spaß lernen möchte, der muss zu Make: Elektronik greifen.  Von Anfang an wird durch praktische Beispiele in die große Elektronikwelt eingeführt, die Grundlagen werden dabei quasi nebenher vermittelt. Der Umgang mit Lötkolben und Multimeter wird dabei ebenso vermittelt wie die Programmierung eines Microcontrollers.

Mit diesen beiden Neuerscheinungen von O’Reilly steht also dem Bau eines eigenen Roboters oder anderen spannenden DIY-Projekten nichts mehr im Wege!

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