Jahr: 2014

5 Jahre oreillyblog

Mehr als 700 Beiträge in 16 Kategorien, 19 Autoren plus rund 50 Gastautoren und der daraus entstandene Podcast »Kolophon«: Das sind 5 Jahre oreillyblog! Auf der Web 2.0 Expo 2008 in Berlin schmiedeten wir -Lektoratsleiterin Ariane und ich- bei einem Abendessen irgendwo auf der Frankfurter Allee erste Pläne. Wir waren berauscht von den vielen persönlichen Gesprächen mit Lesern, Konferenzbesuchern, O’Reilly-Kollegen und Webmenschen. Erst ein paar Wochen zuvor hatten wir begonnen zu twittern und wünschten uns nun, das Gespräch weiter zu vertiefen. Wichtige Themen anzusprechen. Andere Menschen zu Wort kommen zu lassen. Ariane brachte den Begriff O’Reilly-Blog ins Spiel, und sofort entstanden mögliche Themenkategorien und Texte vor unseren Augen. Und auch wenn uns die Frage „Können wir das Blog auch immer mit genügend relevantem Inhalt füllen?“ zunächst ein etwas flaues Gefühl im Magen bescherte: Wir waren sofort überzeugt. Mist, nur das Essen haben wir damals nicht fotografiert. Nach etwas Konzeptionszeit starteten wir das oreillyblog schließlich mit dem WordCamp Jena Mitte Februar 2009. (Da wir einige Artikel vorproduzierten, stimmt das Datum des ersten Eintrags nicht mit dem …

Was ist ein Bitcoin?

Im Gegensatz zu vielen anderen in dieser Rubrik diskutierten Begriffen (BeagleBone? Jenkins? Ööh…) haben vom Bitcoin auch viele Menschen außerhalb des O’Reilly-Universums zumindest schon einmal gehört. Bei der Frage, was sich genau dahinter verbirgt, muss allerdings weiterhin ein Großteil der Bevölkerung passen, IT-Personal inklusive. Und eine Erklärung in wenigen Sätzen ist zugegebenermaßen auch nicht so einfach. Wir probieren’s trotzdem mal. Beim Bitcoin (BTC) handelt es sich um eine virtuelle Währung, die vor ca. 5 Jahren von einer bislang nicht genau zu ermittelnden Person (oder von einem Kollektiv) namens Satoshi Nakamoto konzipiert und erstmals in Umlauf gebracht wurde – ohne Betrugsabsichten, samt Whitepaper und im Kontext der Open-Source-Community. An dieser Stelle sollten wir innehalten und zunächst den Begriff „virtuell“ in Bezug auf Geld berachten, da es sich hier um einen zentralen Aspekt des Bitcoins handelt. Virtualität ist „die Eigenschaft einer Sache, nicht in der Form zu existieren, in der sie zu existieren scheint, aber in ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer in dieser Form existierenden Sache zu gleichen.“ (s. http://de.wikipedia.org/wiki/virtuell) Heißt also übertragen auf BTC: Das ist …

Pionierinnen der IT: Das Programmiererinnenteam des ENIAC

Teil 3 unserer kleinen IT-Geschichte: Annette Pohlke beschäftigt sich mit dem ersten elektronisch programmierbaren Großrechner ENIAC – und wie sechs Frauen ihn dazu weiterentwickelten. P.S.: Hier gibt es Teil 1 zu Ada Lovelace und Teil  2 zu Grace Hopper. Zu den frühen, heute legendären Computern, gehört ENIAC – der Electronic Numerical Integrator and Computer. ENIAC wurde ab 1942 aus knapp 18.000 Elektronenröhren, 1500 Relais, 7200 Dioden, 70.000 Widerständen und 10.000 Kondensatoren gebaut und war mit einem Gewicht von rund 30 Tonnen wahrlich ein Großrechner (beeindruckende Bilder auch hier). Das erste Programmiererteam für den ENIAC bestand ausschließlich aus Frauen. Dies mag zuerst überraschen, hatte seinen Grund aber darin, dass diese Erfahrung mit der Aufgabe hatten, für die ENIAC ursprünglich gebaut wurde: Sie rekrutierten sich nämlich aus einer Gruppe Mathematikerinnen, die während des 2. Weltkrieges an der Moore School of Electrical Engineering im Auftrag der US-Armee für Flugbahnberechnungen eingesetzt worden waren. Und genau dies sollte ENIAC maschinell erfüllen. ENIAC – Aufbruch in ein neues Zeitalter Mit ballistischen Rechnungen und der Arbeit an Rechenmaschinen waren die Frauen also bereits vertraut. Die Arbeit mit ENIAC, zu …

Sonderangebot: Fruchtcocktail für 5 Fotos

Das Klischee von Web-Fanboys und Hardcore-ITlern, die betriebsblind und datensüchtig eine Technokratenwelt bewohnen, in der bestimmt kein Platz für (echte) Kunst oder Politik ist, wurde nicht zuletzt in diesem Blog schon mehrfach widerlegt (z. B. hier, hier, hier – und natürlich am vergangenen Dienstag). So war ich dann auch nicht überrascht, als mich nun Big-Data-Experte und Blog-Gastautor Klaas Bollhöfer (-> Data Science Process Model) auf ein faszinierendes, provokatives Experiment seines Kollegen Florian Dohmann hinwies, das den Namen „Datenmarkt“ trägt und am 17. Februar in Hamburg startet. Das Konzept der datenpolitischen Installation (oder installierten Datenpolitik?) sieht folgendermaßen aus: Florian Dohmann und seine Mitstreiter Manuel Urbanke und Maximilian Hoch errichten im Ladenlokal der Hamburger Designerin Anita Hass für sechs Tage einen Supermarkt. Im Angebot: Toast und Schnaps, Knödel und Obstkonserven, was man halt so braucht. Bezahlt wird jedoch nicht mit Bargeld, Kreditkarten oder Bitcoins, sondern mit Daten bzw. konkret mit „Likes“, Fotos, Statusangaben, Kommentaren und privaten Nachrichten. An der Kasse haben die Initiatoren des Experiments nämlich ein Tablet mit Facebook-Login aufgestellt, an dem man sich zwecks Abwicklung des Einkaufs anmelden …

The Day We Fight Back & Safer Internet Day

Seit den Enthüllungen von Edward Snowden ist das Internet – so abgedroschen es klingt – nicht mehr, was es war. Snowden hat uns gezeigt, dass absolut jeder von uns voll umfänglich überwacht und ausspioniert wird. So voll umfänglich, wie es technische Möglichkeiten hergeben – ohne Hintergründe oder gar Begründungen (sollte es die überhaupt geben können). Die Geheimdienste – allein voran NSA – sammeln, speichern und verwenden schlichtweg alles, was ihnen in die Leitung kommt. Wer nach Snowdens Berichten eine Aufklärung erwartete, blieb bis heute ohne Antworten. Auch die Rolle anderer Geheimdienste und Staaten ist weitestgehend ungeklärt. Heute, am 11. Februar 2014, rufen daher verschiedene große Web-Organisationen und -Unternehmen wie die Electronic Frontier Foundation, Mozilla, Reddit, Tumblr, Piwik, BoingBoing, Amnesty International oder DuckDuckGo dazu auf, … gemeinschaftlich Flagge gegen die massenhafte Überwachung durch die NSA sowie andere Geheimdienste zu zeigen, die erfolgreichen SOPA- und PIPA-Blackouts gegen ein verschärftes Urheberrecht zu feiern und diese Aktion aus dem Januar 2012 als Vorbild für weitere zu nehmen, dem Programmierer & Hacker Aaron Swartz zu gedenken, der sich am 11. Januar …