Alle Artikel mit dem Schlagwort: Pionier

Pionierinnen der IT: Die Frauen von Bletchley Park

Teil 4 unserer kleinen IT-Geschichte: Gastautorin Annette Pohlke widmet sich darin den Dechriffierungsarbeiten im Bletchley Park während des 2. Weltkriegs. Zugegeben: Im Falle von Spionage und Abhörtechniken gibt es aktuelle Parallelen. Spannende Technikgeschichte ist es dennoch. P.S.: Hier gibt es Teil 1 zu Ada Lovelace, Teil  2 zu Grace Hopper sowie Teil 3 zum Programmiererinnenteam des ENIAC. Bletchley Park liegt etwa 80 km nordwestlich von London. Hier befand sich seit 1939 die Government Code and Cypher School (GC&CS) – ein Vorläufer des heutigen britischen Geheimdienstes GCHQ. Im Verlauf des 2. Weltkrieges wurde an der Dechiffrierschule der geheime Nachrichtenverkehr Deutschlands und seiner Verbündeten dechiffriert und ausgewertet. Der bekannteste Mitarbeiter war vermutlich der Mathematiker Alan Turing, die bekannteste Errungenschaft seines Teams die Entschlüsselung der deutschen Chiffriermaschine „Enigma„. Maschinen gegen Maschinen  Wenn man sagt, der Code der „Enigma“ sei geknackt worden, dann ist dies irreführend. Durch die Formulierung wird der Eindruck erweckt, dass es an einem bestimmten Punkt möglich wurde, den geheimen Nachrichtenverkehr problemlos zu dechiffrieren. Dem ist aber nicht so. Die „Enigma“ hatte drei Rotoren (auch als „Walzen“ …

Pionierinnen der IT: Grace Murray Hopper (1906 – 1992)

Alles begann mit einem Dialog auf unserer Facebook-Seite zum Internationalen Frauentag – nun folgt Artikel #2 der daraus entstandenen Reihe “Pionierinnen der IT”. Nach Ada Lovelace widmet sich unsere Gastautorin Annette Pohlke heute: Grace Murray Hopper (1906 – 1992): Yes Ma’am! Die erste Karriere von Grace Hopper Grace Hopper studierte in Yale Mathematik und lehrte am Vassar College. Bei Kriegseintritt der USA wollte sie sich zur Marine melden, doch nahm diese damals noch keine Frauen auf. Erst 1943 rief die USA – nach britischem Vorbild – eine Abteilung für weibliche Freiwillige ins Leben (WAVES). Hopper bewarb sich – und wurde wieder abgelehnt. Unter anderem, weil sie das Minimalgewicht von 54 kg nicht erreichte. Sie ließ sich aber nicht abweisen, sondern erwirkte eine Ausnahmegenehmigung. Sie wurde der Computerabteilung des U.S. Navy Bureau of Ships in Harvard zugeteilt, wo sie mit dem Mark I Computer (auch als ASCC bezeichent) arbeitete. Der Mark I war von IBM gebaut worden und wurde für Flugbahnberechnungen eingesetzt. Hopper erarbeitete auf der Grundlage von Flugbahntabellen das Programm dafür und schrieb ein Benutzerhandbuch …

Pionierinnen der IT: Ada Lovelace

Alles begann mit einem Dialog auf unserer Facebook-Seite zum Internationalen Frauentag, in dem unsere Leserin Annette Pohlke (zu Recht) argumentierte, dass Frauen in der IT eine weitaus größere Rolle spielen als bloße „Deko“. Wir beschlossen, unsere Unterhaltung in eine Artikelreihe münden zu lassen. Eine Artikelreihe, die IT-Pionierinnen vorstellt. Und jetzt freue ich mich sehr, den ersten Artikel von eben dieser veröffentlichen zu dürfen: Annette Pohlke widmet sich darin – natürlich, zunächst: Ada King, Countess of Lovelace (1815 – 1852): Vision und Kalkulation Bereits Adas Mutter Anne Isabelle war für ihr mathematisches Talent bekannt. Dass sie dieses Talent bei ihrer Tochter besonders förderte, soll aber auch daran gelegen haben, dass sie befürchtete, das Mädchen könnte zu sehr nach seinem Vater, Lord Byron, geraten. Dieser galt und gilt unbestritten als Genie. Wenn man bedenkt, dass ihn seine Begeisterung aber auch dazu trieb, als Freiwilliger im griechischen Bürgerkrieg zu kämpfen und zu sterben, ist offensichtlich, warum die meisten Eltern sich für ihre Kinder etwas weniger Inspiration und etwas mehr Normalität wünschen. Anne Isabelle förderte deshalb die Beschäftigung ihrer …

Curry? Was ist Curry? Wer ist Curry?

Funktional programmieren lernen mit JavaScript: Das Curry-Buch nutzt die Analogien zwischen der Anwendung von Funktionen und dem Umgang mit Gewürzen und bringt den LeserInnen damit sowohl die Geheimnisse des Funktionalen Programmierens als auch eines guten Currys nahe.  In einem Auszug aus dem Buch erinnern wir an den Logiker Haskell Curry. Curry ist nicht nur ein leckeres Eintopfgericht mit unzähligen Variationen. Haskell Brooks Curry war ein Mathematiker, dessen Forschung im Bereich der Logik zu der Theorie der formalen Systeme und zum Logikkalkül führte.  Geboren wurde Curry 1900 in Millis, Massachusettes. Seine Eltern waren Präsident und Dekanin einer Rhetorikschule, der School of Expression (deshalb gibt es auch das Buch „The Haskell School of Expression“ ;-)) in Boston. Curry interessierte sich in der High School noch nicht für Mathematik. Mit 16 ging er nach Harvard, und schrieb sich dort für Medizin ein. Und im ersten Jahr hörte er im Rahmen dieses Studiums seine erste Mathematikvorlesung. Als der 1. Weltkrieg ausbrach, war Curry der Meinung, Mathematik sei für die Kriegsführung seines Landes nützlicher als Medizin. Er wechselte in die Mathematik und absolvierte zudem eine Armeeausbildung für Studenten. Als der Krieg …