Alle Artikel in: Gründen und Management

Running Lean im Praxiseinsatz: Ein Interview mit Kamil Barbarski von MAK3it

Für mich als Lektorin gibt es nichts Schöneres, als unmittelbar mit den Menschen zusammenzutreffen, die mit den von mir betreuten Büchern arbeiten. Ich habe vor einer Weile die Übersetzung des Buchs Running Lean von Ash Maurya betreut und hatte nun die Chance, an einem von Kamil Barbarski geleiteten Workshop zu diesem Thema teilzunehmen. (Lesetipp hier im Blog: „Lean Management oder: Wirtschaften ohne Reibungsverluste„) Kamil Barbarski ist Unternehmer sowie Berater im Bereich Lean Startup und Corporate Entrepreneurship. Als Mitgründer der MAK3it GmbH unterstützt er Startups bei der agilen Geschäftsmodellentwicklung und bringt Innovationsprozesse aus der Startup-Welt in Unternehmen. Bei seinem Workshop kamen nun verschiedenste Menschen zusammen, die eigene Business-Ideen mithilfe der Running Lean-Methode weiterentwickelten – kompetent und aufmerksam angeleitet durch Kamil. Dabei konnte ich miterleben, dass sich so verschiedene Projekte wie ein neues Telekommunikationsprodukt oder ein Dienstleistungsangebot für Taxiunternehmer nach dem Running Lean-Fahrplan vorantreiben lassen. Im Anschluss habe ich Kamil ein paar Fragen gestellt.   „Die deutsche Startup-Szene ist im Aufwind“ Kamil, du arbeitest selbst mit der Running Lean-Methode. Welche Fehler, die du früher gemacht hast, kannst du dadurch vermeiden? ​Mein erstes Startup, eine …

Lean Management oder: Wirtschaften ohne Reibungsverluste

Nichts verschwenden, punktgenau produzieren und dabei die Kundenwünsche exakt im Blick haben: Was sich so erstrebenswert wie utopisch anhört, soll das sich seit einiger Zeit weltweit ausbreitende Lean Management bringen. Doch was steckt wirklich hinter dem Begriff? Wir suchen nach Antworten. Der erste überraschende Fakt: Die zugrunde liegenden Theorien des Lean Managements kommen nicht aus der IT- oder Start-up-Szene. Auch nicht von Unternehmensberatungen. Nein, vielmehr legte mit Toyota ein Vertreter klassischer produzierender Industrie den Grundstein für eine Reihe neuartiger Denkprinzipien im Unternehmen. Der Automobilhersteller prüfte im Laufe der Jahrzehnte immer und immer wieder, wie Produktionsprozesse optimiert werden können. Kernpunkt ist die Vermeidung jeglicher Verschwendung – bei den eingesetzten Rohstoffen, aber auch in der Verwaltung eines Unternehmens. Wenn Sie nun Spardruck auf Kosten der Qualität vermuten: Genau das will Lean Management nicht. Im Gegenteil, oberstes Ziel ist ein Maximum an Kundenzufriedenheit. Toyota verfeinerte diese Grundsätze immer weiter. Man strich ganze Management-Ebenen und richtete gleichzeitig alle Prozesse im Unternehmen auf die Entwicklung und Fertigung der Fahrzeuge aus. Und weil die Mitarbeiter aller Bereiche und Verantwortungsgrade frühzeitig in Optimierungsmaßnahmen eingebunden waren, schuf man verlässliche Prozesse, die es zudem zuließen, flexibel und …

Kreativ und effektiv, vernetzt und inspiriert – ein Gespräch mit Stefanie Weidner vom Solution Space in Köln

Seit Anfang 2012 gibt es am Brüsseler Platz in Köln einen Coworking Space, in dem sich auch eine Menge Unternehmensgründer, Programmierer, Pixelschieber und PR-Leute herumtreiben. Initatorin ist die diplomierte Service-Designerin Stefanie Weidner, die mit ihrem Startup „Solution Seeker“ gleich drei weitere Projekte in petto hat – und außerdem dabei ist, ein zweites kollaboratives Büro zu eröffnen. Ich habe Stefanie im Belgischen Viertel besucht, um bei Ingwertee, Club-Mate und Kölsch mehr über ihre ambitionierten Vorhaben in Erfahrung zu bringen – und ein O’Reilly-Regal einzuweihen. Stefanie, du kommst relativ frisch von der Uni. Was hat dich dazu bewegt, direkt mal Räume anzumieten, alle möglichen Menschen zu vernetzen und ein Unternehmen zu gründen? Als selbstständige Service-Designerin habe ich früher oft das Angebot unterschiedlicher Coworking Spaces in Anspruch genommen. Zu Beginn war ich noch sehr begeistert, dann stellte sich aber schnell das Gefühl ein, dass Potenzial und Dienstleistungsangebot noch lange nicht ausgeschöpft sind, und dass man den Kunden einen größeren Mehrwert anbieten kann. Während des Studiums habe ich gelernt, Systeme zu analysieren und zu optimieren. Genau das mache ich jetzt …