Alle Artikel in: Gastbeiträge

Pionierinnen der IT: Die Frauen von Bletchley Park

Teil 4 unserer kleinen IT-Geschichte: Gastautorin Annette Pohlke widmet sich darin den Dechriffierungsarbeiten im Bletchley Park während des 2. Weltkriegs. Zugegeben: Im Falle von Spionage und Abhörtechniken gibt es aktuelle Parallelen. Spannende Technikgeschichte ist es dennoch. P.S.: Hier gibt es Teil 1 zu Ada Lovelace, Teil  2 zu Grace Hopper sowie Teil 3 zum Programmiererinnenteam des ENIAC. Bletchley Park liegt etwa 80 km nordwestlich von London. Hier befand sich seit 1939 die Government Code and Cypher School (GC&CS) – ein Vorläufer des heutigen britischen Geheimdienstes GCHQ. Im Verlauf des 2. Weltkrieges wurde an der Dechiffrierschule der geheime Nachrichtenverkehr Deutschlands und seiner Verbündeten dechiffriert und ausgewertet. Der bekannteste Mitarbeiter war vermutlich der Mathematiker Alan Turing, die bekannteste Errungenschaft seines Teams die Entschlüsselung der deutschen Chiffriermaschine „Enigma„. Maschinen gegen Maschinen  Wenn man sagt, der Code der „Enigma“ sei geknackt worden, dann ist dies irreführend. Durch die Formulierung wird der Eindruck erweckt, dass es an einem bestimmten Punkt möglich wurde, den geheimen Nachrichtenverkehr problemlos zu dechiffrieren. Dem ist aber nicht so. Die „Enigma“ hatte drei Rotoren (auch als „Walzen“ …

Pionierinnen der IT: Das Programmiererinnenteam des ENIAC

Teil 3 unserer kleinen IT-Geschichte: Annette Pohlke beschäftigt sich mit dem ersten elektronisch programmierbaren Großrechner ENIAC – und wie sechs Frauen ihn dazu weiterentwickelten. P.S.: Hier gibt es Teil 1 zu Ada Lovelace und Teil  2 zu Grace Hopper. Zu den frühen, heute legendären Computern, gehört ENIAC – der Electronic Numerical Integrator and Computer. ENIAC wurde ab 1942 aus knapp 18.000 Elektronenröhren, 1500 Relais, 7200 Dioden, 70.000 Widerständen und 10.000 Kondensatoren gebaut und war mit einem Gewicht von rund 30 Tonnen wahrlich ein Großrechner (beeindruckende Bilder auch hier). Das erste Programmiererteam für den ENIAC bestand ausschließlich aus Frauen. Dies mag zuerst überraschen, hatte seinen Grund aber darin, dass diese Erfahrung mit der Aufgabe hatten, für die ENIAC ursprünglich gebaut wurde: Sie rekrutierten sich nämlich aus einer Gruppe Mathematikerinnen, die während des 2. Weltkrieges an der Moore School of Electrical Engineering im Auftrag der US-Armee für Flugbahnberechnungen eingesetzt worden waren. Und genau dies sollte ENIAC maschinell erfüllen. ENIAC – Aufbruch in ein neues Zeitalter Mit ballistischen Rechnungen und der Arbeit an Rechenmaschinen waren die Frauen also bereits vertraut. Die Arbeit mit ENIAC, zu …

7+1 Gründe für eine ROI-Prüfung bei Social-Media-Kampagnen

Ein Gastbeitrag von Cai-Nicolas Ziegler. Die Frage ist nahezu so alt wie Social Media selbst: „Was bringt’s eigentlich, bei Facebook & Co. aktiv zu sein?“. Der kleine Bruder dieser universellen Frage ist: „Machen wir das Richtige im Bereich Social Media? Etwas, das uns als Unternehmen weiterbringt?“ Um es kurz und knackig zu halten, könnte man auch einfach nach einem „ROI“ der durchgeführten Social-Media-Aktionen fragen, dem „Return on Investment“. Sprich: Was bekommt man an Wertschöpfung (in harter Währung natürlich) für den Euro, den man z.B. in eine Twitter-Kampage investiert (und dafür nicht in andere Maßnahmen)? Auch wenn es zunächst angenehmer und entspannter ist: Unternehmen können und sollten diese Frage nicht umschiffen. Warum? Dafür gibt es eine ganze Menge Argumente. Wir haben sieben handfeste Gründe zusammengestellt. Plus einen weiteren als Sahnehäubchen obendrauf. 1. Du wirst genötigt, über den Sinn und Zweck von Social-Media-Kampagnen nachzudenken Und diese Nötigung ist durchaus positiv zu verstehen. „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln möchte, für den ist kein Wind günstig“ – eine alte Weisheit, die nichts an Aktualität eingebüßt hat. Gerade bei Social Media sehen wir …

Pionierinnen der IT: Grace Murray Hopper (1906 – 1992)

Alles begann mit einem Dialog auf unserer Facebook-Seite zum Internationalen Frauentag – nun folgt Artikel #2 der daraus entstandenen Reihe “Pionierinnen der IT”. Nach Ada Lovelace widmet sich unsere Gastautorin Annette Pohlke heute: Grace Murray Hopper (1906 – 1992): Yes Ma’am! Die erste Karriere von Grace Hopper Grace Hopper studierte in Yale Mathematik und lehrte am Vassar College. Bei Kriegseintritt der USA wollte sie sich zur Marine melden, doch nahm diese damals noch keine Frauen auf. Erst 1943 rief die USA – nach britischem Vorbild – eine Abteilung für weibliche Freiwillige ins Leben (WAVES). Hopper bewarb sich – und wurde wieder abgelehnt. Unter anderem, weil sie das Minimalgewicht von 54 kg nicht erreichte. Sie ließ sich aber nicht abweisen, sondern erwirkte eine Ausnahmegenehmigung. Sie wurde der Computerabteilung des U.S. Navy Bureau of Ships in Harvard zugeteilt, wo sie mit dem Mark I Computer (auch als ASCC bezeichent) arbeitete. Der Mark I war von IBM gebaut worden und wurde für Flugbahnberechnungen eingesetzt. Hopper erarbeitete auf der Grundlage von Flugbahntabellen das Programm dafür und schrieb ein Benutzerhandbuch …