Autor: Corina Pahrmann

Mini Maker Faire Kerkrade

Kerkrade? Das ist ein rund 50.000 Einwohner zählendes Städtchen in den Niederlanden, in dem Europa ganz konkret gelebt wird. Denn: Direkt an Kerkrade grenzt die deutsche Stadt Herzogenrath, die Nieuwstraat/Neue Straße Ort teilt man sich gar. Und wo vor vielen Jahren noch eine Mauer sowohl Straße als auch Ort trennte, ist heute das Zentrum der ersten so genannten Europastadt „Eurode“. Hier rücken nun beispielsweise niederländische und deutsche Feuerwehr gemeinsam aus, und hier gibt es ein Gründerzentrum, in dem Unternehmen je nach geografischer Lage ihrer Räumlichkeiten die gewünschte (nationale) Rechtsform auswählen können. Eine spannende Stadt, nicht nur während einer Maker Faire.   Wegen der Mini Maker Faire sind wir aber an diesem Wochenende in Kerkrade – und zwar im wirklich tollen „Discovery Center Continium„. Das Museum präsentiert Industrie- und Technikgeschichte auf sehr moderne, interaktive Art. Man kann per Pedalantrieb Moleküle fliegen lassen, Wasser bei seinem Weg durch die Gesteinsschichten beobachten oder ein Wählscheibentelefon bedienen (ja – für meine Dreijährige, die fehlerfrei übers iPad wischen kann, ist das absolut faszinierend!). Das Continium ist Gastgeber der Mini Maker …

Das Yarncamp & die Renaissance des Handarbeitskörbchens

  „Gerne gebe ich zu: Ich bin kein natural born knitter.“ Mit diesen Worten beginnt Verena Kuni ihr Buch „H3k3ln + Str1ck3n  für Geeks„, das wir hier bei O’Reilly im Herbst veröffentlichen. Und mit ähnlichen Worten begann ein Hangout, das ich kürzlich mit den Organisatoren des ersten Yarncamps führen durfte. Yarncamp? Ja: Ein Barcamp – rund ums Stricken, aber auch Häkeln oder Sticken oder oder oder … „Wir sind bewusst offen für alle Fadentechniken“, bekräftigte Lutz Staacke, der das Blog maleknitting.de betreibt und das Yarncamp mit initiiert hat. „Wir richten uns an alle, gerne Wolle und Garn zwischen ihren Fingern haben.“ Außer Lutz sind Rebekka Badenheuer-May, Sara Käfer und Romy Mlinzk im Orgateam. Und Romy ist es auch, die mir gleich zu Beginn die Angst nimmt. Wir tragen beide dunkle Erinnerungen an das Schulfach „Nadelarbeit“ mit uns herum, bei denen alle Arbeiten doch irgendwie unglücklich aussahen und schließlich auch unvollendet blieben. Auch wir sind keine national born knitter.  Die anderen drei Yarncamper kennen das ebenso, stellt sich sofort heraus. Seien es die Socken, die den …

Curry? Was ist Curry? Wer ist Curry?

Funktional programmieren lernen mit JavaScript: Das Curry-Buch nutzt die Analogien zwischen der Anwendung von Funktionen und dem Umgang mit Gewürzen und bringt den LeserInnen damit sowohl die Geheimnisse des Funktionalen Programmierens als auch eines guten Currys nahe.  In einem Auszug aus dem Buch erinnern wir an den Logiker Haskell Curry. Curry ist nicht nur ein leckeres Eintopfgericht mit unzähligen Variationen. Haskell Brooks Curry war ein Mathematiker, dessen Forschung im Bereich der Logik zu der Theorie der formalen Systeme und zum Logikkalkül führte.  Geboren wurde Curry 1900 in Millis, Massachusettes. Seine Eltern waren Präsident und Dekanin einer Rhetorikschule, der School of Expression (deshalb gibt es auch das Buch „The Haskell School of Expression“ ;-)) in Boston. Curry interessierte sich in der High School noch nicht für Mathematik. Mit 16 ging er nach Harvard, und schrieb sich dort für Medizin ein. Und im ersten Jahr hörte er im Rahmen dieses Studiums seine erste Mathematikvorlesung. Als der 1. Weltkrieg ausbrach, war Curry der Meinung, Mathematik sei für die Kriegsführung seines Landes nützlicher als Medizin. Er wechselte in die Mathematik und absolvierte zudem eine Armeeausbildung für Studenten. Als der Krieg …

Lesen ohne Schleppen: der Tolino Shine im Test

„Und hier ist noch die Büchertasche“, sagte meine Mutter früher immer kurz vor der Abreise in den Familienurlaub. Und drückte meinem Vater – traditionell für die Kofferraumbestückung unseres alten, gemütlichen Asconas zuständig – eine rund 10 Kilo schwere Tasche in die Hand: Darin: Lesestoff. Für alle. Reiseführer (mindestens 3), ADAC-Atlas, Wanderkarten, Kinderbücher, Krimis und Romane. Gerade läuft nun die erste Ferienwoche hier in NRW – und statt mit dem Auto in die Alpen reisen viele Kids inzwischen mit dem Flugzeug gen Süden. Oder wie ich: mit der Bahn ans Meer. Eine extra Büchertasche habe ich einstellen müssen – zugunsten des Laufrads und diverser Spielsachen meiner Tochter. Ein Urlaub ohne Buch ist aber kein Urlaub. Ein Urlaub ohne viele Bücher ebenso. Das iPad kann eine Alternative sein, ist im Familienkreis aber zu begehrt. Der Tolino Shine Also testete ich kürzlich einen E-Book-Reader. Genauer gesagt, den Tolino Shine. Netterweise bekamen wir für zwei Wochen ein Probegerät von den Thalia-Kollegen ausgeliehen. Gemeinsam mit der Deutschen Telekom sowie den Buchhandelsketten Weltbild, Hugendubel und Club Bertelsmann ist Thalia ist eines der …

Lean Management oder: Wirtschaften ohne Reibungsverluste

Nichts verschwenden, punktgenau produzieren und dabei die Kundenwünsche exakt im Blick haben: Was sich so erstrebenswert wie utopisch anhört, soll das sich seit einiger Zeit weltweit ausbreitende Lean Management bringen. Doch was steckt wirklich hinter dem Begriff? Wir suchen nach Antworten. Der erste überraschende Fakt: Die zugrunde liegenden Theorien des Lean Managements kommen nicht aus der IT- oder Start-up-Szene. Auch nicht von Unternehmensberatungen. Nein, vielmehr legte mit Toyota ein Vertreter klassischer produzierender Industrie den Grundstein für eine Reihe neuartiger Denkprinzipien im Unternehmen. Der Automobilhersteller prüfte im Laufe der Jahrzehnte immer und immer wieder, wie Produktionsprozesse optimiert werden können. Kernpunkt ist die Vermeidung jeglicher Verschwendung – bei den eingesetzten Rohstoffen, aber auch in der Verwaltung eines Unternehmens. Wenn Sie nun Spardruck auf Kosten der Qualität vermuten: Genau das will Lean Management nicht. Im Gegenteil, oberstes Ziel ist ein Maximum an Kundenzufriedenheit. Toyota verfeinerte diese Grundsätze immer weiter. Man strich ganze Management-Ebenen und richtete gleichzeitig alle Prozesse im Unternehmen auf die Entwicklung und Fertigung der Fahrzeuge aus. Und weil die Mitarbeiter aller Bereiche und Verantwortungsgrade frühzeitig in Optimierungsmaßnahmen eingebunden waren, schuf man verlässliche Prozesse, die es zudem zuließen, flexibel und …