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Erfrischend analog: So war’s auf dem Agile Lead Camp

Kürzlich verlosten wir hier im oreillyblog Tickets zum Agile Lead Camp. Dorthe Lübbert hat eines gewonnen – und sich gleich noch bereit erklärt, ihre Eindrücke zu verbloggen. Wie es also vergangenes Wochenende in Berlin war, berichtet jetzt: unsere Gastautorin Dorthe. Wir freuen uns & sagen danke!

Dorthe Lübbert - unsere Gastreporterin fürs Agile Lead Camp ;)

Dorthe Lübbert – unsere Gastreporterin fürs Agile Lead Camp

Am 14. und 15. November fand in Berlin das erste Agile Lead Camp statt. Gut 20 Teilnehmer trafen sich in familiärer Atmosphäre zum intensiven Erfahrungsaustausch rund um agile Themen wie „Wenn alle sich selbst organisieren, brauchen wir da überhaupt noch klassische Managementstrukturen?“, „Die Investoren wollen eine Jahresplanung, wir arbeiten agil – was tun?“, „Agiles Arbeiten in einer nicht-agilen Organisation, geht das überhaupt und wenn ja, wie?“.

Wie bei Barcamps üblich gab es keine vorab ausgeklügelte Agenda, sondern – ganz agil – eine Sessionplanung zu Beginn des Camps: Man schreibt seine Themenvorschläge auf Karteikarten, stellt das Thema kurz vor. Danach wird abgestimmt, welche Themen besonders spannend klingen und daraus der Sessionplan für den jeweiligen Tag gebaut. An Tag 2 geht alles zurück auf Null, und das Prozedere findet noch einmal statt.

Erlaubt an Themen und Formaten war beim Agile Lead Camp, was gefällt und grob ins Campthema passte. Mitgebracht hatten die Teilnehmer ein breites Spektrum von Fragestellungen zur Organisationsentwicklung, Methodenideen, agilen Best Practices bis hin zu eher unorthodoxen Themen wie Neuro-Coaching. Das Agile Lead Camp blieb dabei erfrischend analog: wenige klassische Vorträge mit Powerpoint und Beamer, viel Flipchart, Brainstorming, offene Diskussionsrunden und Erfahrungsaustausch.

Agile Sessionplanung

Sessionplanung – auch agil.

Apropos Erfahrungsaustausch – hinter dem Agile Lead Camp steht der Agile Lead Circle, ein Netzwerk von Menschen, die sich mit agilen Ansätzen beschäftigen. Der Agile Lead Circle trifft sich seit drei Jahren normalerweise einmal im Monat, entweder virtuell im Netz oder live in Berlin. Problem: Einmal im Monat ist wenig Zeit, das Backlog unbearbeitbarer Themen groß. Lösung: zwei Tage Zeit im Agile Lead Camp.

Zum Einstieg stellte Björn die  „Theorie U“ vor, eine Change Management Methode des MIT-Dozenten Otto Scharmer. Otto Scharmer sagt: Für komplexe und neuartige Situationen bietet die Vergangenheit häufig keine Antwort. Im Gegenteil, man muss sich systematisch von der Vergangenheit lösen, wenn man die Möglichkeiten der Zukunft optimal erkennen und gestalten will. Der U-Prozess beschreibt ein Modell mit sieben Stufen zur Unterstützung auf diesem Weg.

Nach diesem Eröffnungsvortrag ging es in zwei Tracks weiter mit jeweils vier Sessions pro Tag. Als größte Herausforderung stellte sich schnell die Frage heraus, für welche der Session man sich denn nun entscheiden soll, wenn beide sehr spannend klingen – Luxusprobleme, die man gerne auf Veranstaltungen hat ;-).

Kleine, themenspezifische Barcamps bringen in der Regel inhaltlich tiefen Austausch - ein absoluter Pluspunkt fürs Agile Lead Camp

Kleine, themenspezifische Barcamps bringen in der Regel inhaltlich tiefen Austausch – ein absoluter Pluspunkt fürs Agile Lead Camp

Ein Barcamp mit nur 20 Leuten, kann das funktionieren? Ja, es hat funktioniert. Im Gegenteil, in der kleinen Gruppe entwickelten sich schnell intensive Gespräche zwischen den Teilnehmern, in den Session, aber auch beim Kaffee und der Mittagspausen-Pizza. „Ich komme wieder“, war dann auch das Resümee vieler Teilnehmer bei der Abschluss-Session am Samstagnachmittag.

„So wie es aussieht, wird es im kommenden Jahr auf jeden Fall wieder ein Camp geben“, sagt Lucius Bobikiewicz , einer der Organisatoren des Agile Lead Camps.

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Aber gerne doch! :-)

Über die Gastautorin: Dorthe Lübbert hat im letzten Jahrhundert Sozialwissenschaften und in diesem Wirtschaftsinformatik studiert. Als freiberuflicher „IT-Gemischtwarenladen“ fühlt sie sich besonders an der Schnittstelle zwischen Technik und Mensch zu Hause. Sie twittert unter @luebbert42.

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