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5 Fragen an: Peter Recktenwald

Ich habe einen kleinen Autorenfragebogen entwickelt, den ich zukünftig öfter meinen Autoren mit der Bitte um Beantwortung vorlegen werde. Der erste Autor, den ich gebeten habe, die fünf Fragen zu beantworten, ist Peter Recktenwald, der für O’Reilly das Buch „Hacks für die Digitale Fotografie“ geschrieben hat. Ich habe ihn vom ersten Moment der Kontaktaufnahme an gemocht, manchmal stimmt einfach die Chemie von der ersten Sekunde an. Jeder Hangout und jeder E-Mail-Wechsel war von gegenseitiger Wertschätzung und Kooperationswillen geprägt. Und bei unserer ersten richtigen Offline-Begegnung, die erst Monate nach dem Projektbeginn im Berliner Literatur-Café zustande kam, lernte ich nicht nur einen hervorragenden Fachautor kennen, sondern auch einen klugen, zurückhaltenden Menschen.

Frage 1: Peter, angenommen, du müsstest deiner Mutter erklären, worum es in deinem Buch geht. Was würde sie von dir hören?

peterrecktenwald

Neu im O’Reilly-Autorenteam: Peter Recktenwald

Meine Mutter, Gott hab sie selig, hatte von technischen Dingen überhaupt keinen Ahnung. Ihr den Inhalt des Buches nahe zu bringen, wäre auf alle Fälle eine Herausforderung gewesen. Ich versuche es mal mit einfachen Worten: Bei meinem Buch geht es um elektronische Projekte zum Selbstbauen, die Fotografen dabei helfen, interessante und faszinierende Fotos zu machen.

Frage 2: Wie ist es zu diesem Buch überhaupt gekommen?

Volker  Bombien, Lektor beim O’Reilly Verlag, kontaktierte mich letztes Jahr per E-Mail und so kamen wir ins Gespräch über ein Buchprojekt zum Thema „Arduino und Digitalfotografie“. Damit fing alles an, aber es war noch ein langer Weg und es brauchte schon eine gehörige Portion Überzeugungsarbeit, um mich dazu zu bringen dieses Buch zu schreiben. Letztendlich ließ ich mich doch breitschlagen und schnell änderte sich meine anfängliche Skepsis in Begeisterung.

Frage 3: Was war der schönste und was war der schwierigste Moment für dich während des Schreibens?

Der schönste Moment war für mich war der Augenblick, als sich der Kamera Slider zum ersten Mal leise surrend in Bewegung setzte. Zum einen, weil dieses Projekt anfangs völlig auf der Kippe stand. Es war lange Zeit fraglich, ob sich dieses Projekt überhaupt umsetzen ließe, weil ich es vom Aufwand her als schwierig umsetzbar und auch schwer nachbaubar empfand. Umso erfreuter war ich dann, dass doch alles wie am Schnürchen klappte.

Die schwierigste Phase beim Schreiben des Buches war der Moment, als es darum ging, das Manuskript für den Druck vorzubereiten. Ich hatte bis dahin die O’Reilly Atlas-Schreibumgebung, ein modernes web-basiertes Autoren-Tool, und AsciiDoc zum Schreiben verwendet. Leider noch Neuland für manches deutsche Satzbüro, deshalb war der Plan, das ganze Manuskript in die bis dahin übliche Autoren-Formatvorlage eines Word-Dokumentes zu konvertieren. Als ich zur Probe mal versuchte, ein Kapitel auf diesem Weg zu konvertieren, dachte ich nur noch: Das darf doch nicht wahr sein, das geht ja gar nicht. Das würde Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern, bis man damit fertig ist. Zum Glück kam alles anders und es fand sich ein Workflow, um DocBook verarbeiten zu können. Die Konvertierung von AsciiDoc zu DocBook klappte schließlich ohne große Probleme.

Frage 4: Der Aufwand, dein Buch zu schreiben, war es wert, wenn…

…die Leser inspiriert werden, eigene Projekte anzugehen und das gewonnene Wissen weiter zu verbreiten. Denn darum geht es u.a. in der Maker Bewegung: sein Wissen mit anderen zu teilen. Es wäre auch toll, wenn das Buch für den  Leser als Anregung dient, um neue Wege in der Fotografie zu beschreiten.

Frage 5: Welcher Hack ist dein Lieblings-Hack in dem Buch?

Mein Lieblings-Hack ist eindeutig das Mini-Foto-Control Board (Hack #18). Das Board ist sehr universell einsetzbar, nicht nur für Fotografiezwecke. Es lässt sich sowohl Stand alone betreiben, als auch als Co-Prozessor Board für den Raspberry Pi.

9783955616441„Hacks für die Digitale Fotografie“ enthält insgesamt 51 Hacks auf 375 Seiten mit zahlreichen Farbfotos, Schaltdiagrammen und Quellcode und beschreibt, wie jeder Hobby-Fotograf mit etwas Geschick zu anspruchsvollen Anwendungen wie Hochgeschwindigkeits-, Gewitterblitz oder Tropfenfotografie gelangen kann.

Hier findet Ihr fünf Probe-Hacks, und hier das Inhaltsverzeichnis mit allen Hacks (PDF).

Auszüge aus Hack 18, den Peter Recktenwald anspricht, werden wir in ein paar Tagen hier im Blog veröffentlichen.

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