Alle Artikel in: Merkwürdige Begriffe

Was ist Steampunk?

In loser Folge erklären wir Begriffe aus dem Themenumfeld unserer Bücher, die für Geeks & Nerds zum Alltagsvokabular gehören mögen, dem Durchschnittsbürger jedoch weiterhin kryptisch erscheinen. Heute: Was ist Steampunk? Um die Frage ganz praktisch zu beantworten: z.B. ein in mit Messing verkleideter, per raffinierter Zahnradkonstruktion in der Höhe verstellbarer Computerbildschirm, der von einer extra feschen H.G.-Wells-Anhängerin mit Tweedjacke und Fliegerbrille in einer Altbau-Loft gebastelt wurde. Etwas abstrakter gesprochen handelt es sich um eine Kunstrichtung und subkulturelle Bewegung, die Technologie und Ästhetik der viktorianischen Ära (und vergleichbarer Epochen) in eine damals imaginierte Zukunft extrapoliert, die selbstverständlich nie eingetreten ist. Resultat: Mensch und Maschine aus der alten Vision erscheinen im echten 21. Jahrundert anachronistisch bzw. retro-futuristisch, was den Reiz der Sache ausmacht. „Steampunk“ als Oberbegriff wurde höchstwahrscheinlich Ende der 80er Jahre von Sci-Fi-Autor K.W. Jeter geprägt und lässt sich in zwei Teile zerlegen: „Steam“ symbolisiert den dampfgetriebenen Abenteuergeist und Fortschrittsoptimismus des 19. Jahrhunderts, „punk“ lässt sich als Anti-Establishment- und DIY-Aspekt der Bewegung interpretieren. Genauere Definitionen sind schwierig, da Steampunk nicht nur auf eine lange, komplexe Entstehungsgeschichte …

Freud und Leid mit der digitalen Assistentin

Siri ist ein hübscher, prägnanter, weiblicher Vorname, der v.a. in skandinavischen Ländern verbreitet ist und mit der norwegisch-amerikanischen Schriftstellerin Siri Hustvedt ein bekanntes Aushängeschild hat. Im Reich der großen Suchmaschinen wurde der Name allerdings spätestens Ende 2011 von einer anderen Siri verdrängt, und zwar vom Speech Interpretation and Recognition Interface, mit dessen Hilfe das iPhone ab der Version 4S zur digitalen Assistentin mit durchaus faszinierenden Spracherkennungs- und -verarbeitungsmerkmalen avancieren konnte. Das Akronym ist übrigens ein bisschen unsinnig – schließlich muss Sprache erst erkannt werden, bevor sie interpretiert werden kann. Aber „Srii“ hätte sich halt nicht so gut angehört… Was wollte ich eigentlich sagen? Ach ja: Siri ist heute, ein gutes halbes Jahr nach ihrer Einführung, eine ziemliche Netzikone. Tausende treiben Schabernack mit der Software, ärgern sich über Ihre phonetische Intoleranz, führen Diskurse über das Potential Ihrer künstlichen Intelligenz – und dokumentieren das Ganze in Videos, Blogposts etc. Eine Auswahl meiner Lieblingsfundstücke: Siri bringt Ellen Degeneres zum Tanzen… …und einen japanischen User zur Verzweiflung: Witzige Siri-Antworten auf dumme, dreiste oder außergewöhnliche Fragen findet man u.a. hier …

Alles nicht-relational oder was? Zwei Konferenzen, fünf Bücher und mehr zum Thema NoSQL

Auch wenn ein großer Teil der Entwicklerfraktion noch auf MySQL & co. schwört: Nicht-relationale Datenbanken sind – zumindest als Ergänzung für klassische Modelle – schwer im Kommen. Was eine nicht-relationale Datenbank genau ist, und worin ihre Vorteile liegen, hat Lektoratskollege Volker Bombien bereits vor zwei Jahren in seinem Pionierartikel „CouchDB – ein neuer Datenbankansatz“ erläutert, Literaturtipps zu inklusive. Dementsprechend genieße ich das Privileg, das Thema hier und heute mit einer klassischen Blogliste „abhaken“ zu können: Zwei Konferenzen beschäftigen sich in diesem Quartal mit dem Thema… NoSQL Matters (Köln, 29.-30. Mai) Berlin Buzzwords (Berlin, 4.-5. Juni) …sowie eine Vielzahl aktueller (teils druckfrischer, teils noch in Produktion befindlicher) Titel aus unserem englischsprachigen Programm, von denen die wichtigsten hier nochmals genannt seien: Seven Databases in Seven Weeks (demnächst auch auf Deutsch!) Cassandra – The Definitive Guide Hbase – The Definitive Guide Redis – The Definitive Guide Getting Started with Fluidinfo Noch buchlos, aber ebenfalls interessant sind folgende NoSQL-Projekte… avocadodb.org hypertable.org …die auch Thema der Kölner Konferenz sein werden. In diesem Sinne: Auf Wiedersehen Schema, hallo Struktur!

Im siebten Himmel der IT: Was Sie schon immer über die Cloud wissen wollten

Datenspeicher in der Wolke à la Dropbox oder Koop-Bürowerkzeuge wie die Google Docs hat wohl jeder schon mal benutzt.  Was es mit “Cloud Computing” im Detail auf sich hat, und wie nachhaltig dieses komplexe Technologie- und Wirtschaftsmodell die moderne IT verändert, wissen allerdings immer noch die wenigsten. Gastautor René Büst erklärt im folgenden Beitrag, was die Wolke alles kann, wer sie nutzen sollte – und welche Chancen und Gefahren von ihr ausgehen. Die Cloud: Fünf Eigenschaften, drei Service-Modelle, vier Bereitsstellungsmodelle Beginnen wir mit der Definition des National Institute of Standards and Technology (NIST). Danach hat Cloud Computing fünf wesentliche Eigenschaften: On-Demand Self-Service, Zugriff auf Services über eine Datenverbindung, Poolbildung von Ressourcen, hohe Elastizität bzw. schnelle Erweiterungsmöglichkeiten sowie eine messbare Serviceleistung. Mit  Software-as-a-Service (SaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und Infrastructure-as-a-Service (IaaS) werden drei Service-Modelle, mit der Public Cloud, der Private Cloud, der Hybrid Cloud und der Community Cloud vier Bereitstellungsmodelle unterschieden. Kurzum kann Cloud Computing also als ein Bereitstellungsmodell von IT-Ressourcen (Rechenleistung, Speicherkapazitäten, Software etc.) beschrieben werden, auf die ein Nutzer via Datenverbindung (Internet) zugreifen kann, wobei sich …

Social Coding mit GitHub

Was kommt dabei heraus, wenn man Open-Source-Ideen, moderne Versionierungskonzepte und die mächtige Kommunikationsinfrastruktur eines sozialen Netzwerks in einen Topf wirft und gut umrührt? Natürlich eine der spannendsten und populärsten Entwicklerplattformen der Welt. Gastautorin Ninja Lamberty über den Social-Coding-Dienst github, der kürzlich seinen vierten Geburtstag feierte und als Hoster von Projekten wie Joomla!, jQuery, Linux Mint, Perl, PHP oder Ruby kaum noch wegzudenken ist. Ein großer Vorteil bei der Entwicklung von Open-Source-Software besteht darin, dass man eine große Anzahl von Entwicklern zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Software anzapfen kann. Weil jeder den Quellcode der Projekte einsehen kann, werden nicht nur Bugs schneller gefunden, sondern auch schneller gefixt.  Neue Features können von jedem hinzugefügt werden, der sich beteiligen möchte. Projekte wie Linux, Apache oder MySQL,  die das Herzstück vieler Internetseiten bilden, sind Produkte der Open Source Community. Das Gatekeeper-Problem Das gemeinsame Entwickeln hat allerdings nicht nur Vorteile: Wenn jeder zu einem Projekt beitragen kann, wird die zielgerichtete Weiterführung und Qualitätskontrolle nicht gerade einfacher. Üblicherweise wird dieses Problem dadurch gelöst, dass einige sogenannte „Trusted Developers“ bestimmt werden, die …