Die verschlungenen Pfade der Sprache
Die Weisheit eines Volkes ist eingraviert in seine Sprache – ich weiß: eine steile These, an der man nach nur wenigen Minuten 9live-gucken so seine Zweifel bekommen kann. Aber es gibt auch starke Belege dafür: im Französischen z.b. heißt der Ausdruck für Tiefdruckgebiet … Depression – und genau die bekommt man, wenn man eigens auf der Flucht vor heimischem Schmuddelwetter 1.500 km in den Süden Frankreichs fährt, nur um dann in 14 Urlaubstagen gerade mal einen durchgehenden Sonnentag bei fast schon kiribatischen 23° zu erleben. Weitere Belege für die Weisheit des Französischen kann ich leider nicht beibringen, was aber an meiner eigenen fremdsprachlichen Inkompetenz liegt, hatte ich doch insbesondere im Französischunterricht eine schwere Jugend. Tatsächlich habe ich meine wenigen Französischkentnisse erst später aufgrund meiner Begeisterung für die Chansons von Jacques Brel erworben, was meinen ohnehin bescheidenen Wortschatz nochmals einschränkte auf die Themen: Frauen, Tod und Trunkenheit. Man mag nun einwenden, die wesentlichen Basics der zumindest männlichen Existenz seien damit doch abgedeckt – aber versuchen Sie mal in einem Restaurant mit Brel-Französisch ein anständiges Steak zu …