Kinder, Kinder, leben wir in dynamischen Zeiten! Nun zum dritten Mal fanden sich am 1. und 2. Dezember Entwickler und Entscheider zur iPhone Developer Conference zusammen. Ja, erst zum dritten Mal – und was hat sich seit der Premiere alles getan! In der Keynote der ersten Konferenz (mit einer Handvoll Vortragender vor einem überschaubaren Haufen von Pionieren) im Dezember 2008 in München wurde noch die Frage in den Raum gestellt „Wer braucht die nächsten 2000 Apps?“. Da war es seit einigen Monaten überhaupt erst möglich, mit dem SDK eigene Programme fürs iPhone zu entwickeln und an den Endkunden zu bringen. Und nun findet die Konferenz im Kölner Gürzenich statt, zum iPhone sind das iPad sowie Android und andere Plattformen gekommen, allein im App Store von Apple sind 225 000 Apps verfügbar – und niemand stellt mehr die Frage nach dem „Ob“, sondern nur noch nach dem „Wie?“.
Auf Basis welcher Technologien möchte ich meine Apps entwickeln? Soll die App nur im App Store verfügbar sein oder will ich verschiedene Märkte bedienen? Kann ich Android, bada und Co. denn ignorieren? Wie groß ist der Aufwand, eine App für unterschiedliche Endgeräte bereitzustellen? Und wenn ich den Weg der plattformneutralen Webapplikation wähle – wie komme ich dann an mein Geld? Wohin geht der Trend? Diese Fragen zogen sich durch das Vortragsprogramm an beiden Tagen. Und es gab viele Antworten. Beispielsweise vermittelte Heiko Behrens in seinem Vortrag „Plattformübergreifende Entwicklung“ einen schönen Überblick über die verschiedenen Ansätze und ihre Mischformen: Die native Entwicklung, bei der man die ganze Palette der Hardware-Features ansprechen kann und bei der der Weg zum Geld recht offensichtlich ist. Die Web-App, für die der gestandene Webentwickler keine neue Sprache lernen muss, die in allen Browsern läuft und die mit HTML5 der nativen App im Funktionsumfang schon recht nahe kommt. Und dann die magische Hybrid-App, mit der ich mir vielleicht die Rosinen aus beiden Welten picken kann. Bei diesen hybriden Ansätzen gibt es wieder verschiedene Vorgehensweisen und auch eine wachsende Werkzeugunterstützung – man hat die Qual der Wahl!
Neben zahlreichen weiteren Vorträgen zum Thema Hybrid-App gab es auch noch Einführungen in ausgewählte andere Plattformen wie Android, bada und MeeGo, zahlreiche speziellere Sessions für die Profientwickler – und wie immer sehr gutes Essen, bei dem man gerne seine Mittagspause verquatschte. Dass wir Kölner O’Reillys nichts dagegen haben, dass diese Konferenz auch künftig im Gürzenich (op Kölsch „Jürzenisch“) stattfinden soll, liegt auf der Hand. Einmal den überlebensgroßen Tünnes und Schäl gegenüberzustehen… das war nicht das geringste Vergnügen dieser inspirierenden Konferenz.