Heute beginnt sie – die Gamescom in Köln, das Eldorado für Liebhaber*innen (digitaler) Spiele und Sehnsuchtsort sämtlicher Teenies meiner Nachbarschaft, um mal aus dem Nähkästchen zu plaudern. ;) Zu diesem Anlass empfehlen wir das Anfang des Jahres bei uns erschienene Buch Kids programmieren 3D-Spiele mit JavaScript.
„Corina, kommst du irgendwie an Karten für die Gamescom, plsssssss“, trudelte gestern eine WhatsApp ein. Die Besuchertickets fürs Wochenende seien schon ausverkauft, was solle man nun tun, fragen auch die Kinder von Freunden (inklusive eben jener Eltern, die nach mehr als vier Wochen Sommerferien inzwischen zu allem bereit sind, wenn es doch nur für Frieden zuhause sorge oder wahlweise auch dafür, dass der Nachwuchs mal wieder vor 10 Uhr aufstehen möge). Helfen kann ich indes nicht – so sehr ich es ihnen gegönnt hätte, neue Spiele zu testen und andere Gamer zu treffen. Aber ein Alternativprogramm vorschlagen, das geht: das Wochenende nutzen, um selbst in die Spiele-Entwicklung einzusteigen.
Einfach selbst programmieren
Meine Empfehlung lautet also Kids programmieren 3D-Spiele mit JavaScript, ein Buch von Chris Strom, das im Englischen bei den Pragmatic Programmers erschien und auch in seiner (deutlich erweiterten) 2. Auflage bei uns an Bord ist.
Chris Strom zeigt darin Programmier-Newbies ab etwa dem dritten Schuljahr, wie sie eigene Spielideen und spannende 3D-Welten entstehen lassen können. Dazu sind keine Vorkenntnisse und auch keine besondere Ausrüstung nötig: Es genügt ein Computer, der idealerweise nicht älter als fünf Jahre ist (Arbeitsspeicher und Grafikkarte, Ihr wisst schon, 3D-Welten …) mit Chrome. Programmiert wird mit dem 3DE Code Editor, der als Browser-Plugin auch ohne Internetanschluss läuft. Mit dieser Minimalausstattung plus etwas Neugier auf JavaScript (denn das wird ganz nebenbei vermittelt) geht es dann sofort an eigene Projekte. Gleich zu Beginn zeigt der Autor, wie 3D-Formen erstellt und animiert werden.
Was mir an Kids programmieren 3D-Spiele mit JavaScript am besten gefällt:
- Chris Strom schreibt witzig und freundlich, ohne sich anzubiedern. Er berichtet, wie er selbst als Kind mit dem Programmieren anfing und wirkt einfach wie ein großer Bruder, der neben uns im Jugendzimmer sitzt und uns mit seiner Begeisterung ansteckt.
- Kein Kind muss sich durch lange Einleitungen oder Theorie quälen, es geht einfach sofort los. Das haben wir möglicherweise den Kindern des Autors zu verdanken, denn die werden in seiner Danksagung lobend erwähnt: „Sie haben mich gezwungen, den langweiligen Kram zu streichen und mehr lustige und interessante Sachen aufzunehmen“, schreibt Chris Strom über seine drei wichtigsten „Versuchskaninchen“.
- Man lernt so-so-so viel, und damit meine ich nicht nur das Coden. Chris Strom ist einer der Guten. Weil er Sätze schreibt wie: „Fehler gehören zum Programmieren dazu“, „Fangen wir an, gemeinsam etwas kaputtzumachen – und zu erschaffen“ oder „Herzlich willkommen in der Welt der Programmierung! Ich will nicht lügen – es ist manchmal eine frustrierende Welt (ich muss wenigstens einmal in der Woche einen Wutanfall unterdrücken)“. Man muss ihn mögen, und schon deshalb macht das Buch Spaß.
Und jetzt ziehe ich los, das Buch in der Nachbarschaft herumzeigen. Und Ihr schaut am besten direkt mal ins Probekapitel: Avatare bewegen (PDF). Hier gibt’s das Inhaltsverzeichnis (PDF) und hier weitere Infos zum Buch.
Wollte jetzt noch jemand zur Gamescom?
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