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Sieben (plus vier) Tipps für den weihnachtlichen Videomarathon

Corina Pahrmann (CP): Du, Alex?
Alexander Plaum (AP): Jau, was gibt’s?
CP: Magst du zu Weihnachten vielleicht einen Post schreiben, der sich mit aktuellen Geekfilmen und -Serien beschäftigt?
AP: Voll gerne. Allerdings hatte ich 2017 nicht viel Zeit zum Medienkonsum. :-(
CP: Aber bestimmt mehr als ich. :-)
AP: Das will ich hoffen.
CP: Also, ein kleines Listicle fürs oreillyblog?
AP (schmeißt Pocket und Wunderlist an): Ok. Aber sag den Leuten bitte, dass es eine rein subjektive Auswahl ist – und einige interessante Sachen sicher an mir vorbeigerauscht sind.
CP: Done.
AP: Wir machen das am besten in chronologischer Reihenfolge:

Von April bis Juni lief die vierte Staffel von Silicon Valley. Das ist eine unfassbar witzige und schlaue HBO-Serie über Startup-Gründer im besagten kalifornischen Tech-Tal, die wir dringend mal in einem eigenen Beitrag behandeln müssen. Ich will die neuen Folgen nicht spoilern, deshalb nur soviel: Das hohe Niveau der ersten drei Staffeln wird gehalten, die Figuren sind absolut lebensecht gezeichnet – und nebenbei lernt man wieder eine ganze Menge über Trends und Buzzwords und Startup-Ökonomie, wobei das ganze Valley-Universum natürlich permanent durch den Kakao gezogen wird. Tipptopp.

Im Mai zeigte die ARD (zum ersten Mal) Wir hacken Deutschland – eine sehenswerte Doku, die sich kritisch mit dem aktuellen IoT-Hype beschäftigt. Die Macher knacken zunächst ein vermeintlich sicheres Smart Home und gehen anschließend der Frage nach, wie groß die Gefahr eines (massiven) Black-Hat-Hacker-Angriffs aufs deutsche Stromnetz ist. Kann man sich bis Mai 2018 noch kostenlos anschauen beziehungsweise runterladen.

Im Juni vom ZDF ausgestrahlt und ebenfalls noch für umme in der Mediathek verfügbar: Die Amiga-Story. Hier geht’s natürlich nicht um das DDR-Plattenlabel, sondern um den einflussreichen Commodore-Rechner, den auch ich vor Urzeiten in meinem Jugendzimmer stehen hatte. Hach, Nostalgie!

Von August bis Oktober zeigte AMC die (leider) letzte Staffel von Halt and Catch Fire: Die Protagonisten sind inzwischen in den 90ern angekommen, und ihre Welt dreht sich um Web, Search, Browser-Kriege und die beginnende Ära des Ego-Shooters. Ansonsten geht’s viel um persönliche und berufliche Krisen – mit einigen überraschenden Wendungen. Tolle Bilder, tolle Darsteller – absolute Empfehlung. Wer mag, kann hier unsere Besprechung der ersten beiden Staffeln lesen. Und nach Sichtung der allerletzten Episode bitte diese Würdigung aus der New York Times: How Failure Made ‚Halt and Catch Fire‘ Great.

Im Oktober gestartet und erst vor wenigen Tagen beendet: Die dritte Staffel von Mr. Robot. Wegen des schon erwähnten Zeitmangels kann ich dazu nichts sagen, außer: Kritiker und Fans waren zufrieden, eine Score von 82 bei Metacritic spricht eine deutliche Sprache. Wer noch gar nicht weiß, worum’s geht: Mr. Robot ist ein mysteriöser Anarcho-Tech-Revoluzzer, der (zu Beginn von Staffel 1) den psychisch angeschlagenen IT-Sicherheitsingenieur Elliot Alderson für seine Hacktiven-Crew anheuert. Ziel ist die digitale Aufmischung eines Großkonzerns. Und die einzelnen Folgen der Serie haben tatsächlich Dateinamen.

Ebenfalls im Oktober veröffentlicht, aber auf eine ganz andere Zielgruppe zugeschnitten: Die (kostenfrei streambare) Web-Miniserie Homo Digitalis. Die Koprodution von Arte, BR und ORF will offensichtlich ein junges Publikum an Themen wie KI, VR, DNA-Hacking & Co. heranführen und zur kritischen Reflexion animieren. Einige gute Ansätze sind durchaus vorhanden, letztlich sind mir die Kurzfilme aber zu blinkiblinki und oberflächlich.

Zum Schluss noch eine Vorankündigung: Am 29.12. startet die neue (vierte) Staffel von Black Mirror. Die ersten sechs Folgen/Filme der technik- und medienkritischen Sci-Fi-Reihe aus Großbritannien hatten wir uns in diesem Blog bereits letztes Jahr näher angeschaut und gefeiert. In der Zwischenzeit lief eine gute bis sehr gute dritte Season. Ich sehe keinen Grund, warum nicht auch das kommenden Material Grund zur dystopischen Verzückung geben sollte.

CP: Das war doch eine ganz gute Auswahl.
AP: Denke ich auch.
CP: In Mr. Robot steige ich übrigens gerade ein. Endlich!
AP: Bin gespannt auf dein Review. Was man in diesem Post übrigens noch erwähnen könnte: 2017 lief auch die letzte Doctor-Who-Staffel mit Peter Capaldi (2018 dann Series 11 featuring Frau Doktor Whittaker), und mit Discovery ging die erste Star-Trek-Serie seit 12 Jahren an den Start. Ebenfalls taufrisch und für Leser*innen des oreillyblogs interessant: Die zweite Staffel der Douglas-Adams-Adaption Dirk Gently’s Holistic Detective Agency – und natürlich The Last Jedi, der neue Star-Wars-Streifen.

CP: Jetzt haben unsere Leser vermutlich genug zu gucken. Sie wollen ja auch noch durch unsere Bücher stöbern ;-)
AP: Auf jeden Fall. So viele Feiertage sind’s dann ja auch nicht.
CP: Apropos Feiertage: Wir sollten allen noch frohe Weihnachten wünschen.
AP: Frohe Weihnachten bzw. schöne Winterferien – und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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