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Fünf Gründe, warum WordPress noch immer rockt

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Zugegeben: WordPress-News drehen sich inzwischen öfters um Sicherheitslücken. Experten warnen außerdem vor „Bloatware“-Tendenzen. Und mit mehr als einem Dutzend Jahren auf dem Buckel ist Matt Mullenwegs CMS auch sicher keine hippe Software mehr. Trotz allem überwiegen aber die tollen Features. WordPress-Profi Moritz »mo.« Sauer hat eine Liste mit fünf Gründen erstellt, warum das CMS noch immer zur Speerspitze der Redaktionssysteme gehört – und geht natürlich auch auf Kritik ein. Anlass für diesen Beitrag ist eine weitere Neuauflage von Moritz‘ Querformat-Bestseller Das WordPress Buch.

1. WordPress ist kinderleicht zu bedienen

Websites sind komplexer als man denkt. Sie bestehen aus Text, Audio, Video, Embedded Media (z.B. eingebaute Twitter-Nachrichten) und vielem mehr. Die Eingabe und Verwaltung dieser Inhalte war (und ist) nicht immer einfach. Bei WordPress haben die Entwickler über die Jahre allerdings enorm praktische Konzepte entwickelt.
So erkennt der Editor beispielsweise automatisch, ob man in einer Zeile einen Link zu einem YouTube-Video einfügt. Das Video samt dazugehörendem <iframe>-Befehl wird dann automatisch eingebaut, man bekommt sogar eine Originalvorschau des Clips und des gesamten Beitrags. Da ist es kaum noch nötig, die Vorschauansicht zu öffnen.
Andere Features sorgen dafür, dass man in wenigen Minuten eine Fotogalerie per Drag ‚N‘ Drop einbauen, mit Untertiteln versorgen und via Jetpack in eine Slideshow für alle möglichen Endgeräte verwandeln kann.
Es gibt wohl kein CMS, bei dem Arbeitsabläufe dermaßen freundlich gestaltet sind. Mit ein wenig Geduld und dem richtigen Leitfaden (z.b. dem WordPress-Buch) kommt jedes Kind mit dem System zurecht. Wir haben das getestet! :-)

2. WordPress bietet jede Menge kostenlose, leicht implementierbare Designs

Die einfache Bedienbarkeit zeigt sich auch bei größeren optischen Anpassung einer WordPress-Website. Wer renovieren möchte, braucht dafür in vielen Fällen nur noch nur ein paar Mausklicks – und wenig bis gar keine Kenntnisse in HTML, CSS oder PHP.
Die Auswahl an Themes (Design-Vorlagen) ist riesig und häufig kostenlos – auch im inzwischen so wichtigen Responsive-Bereich (korrekte Anzeige auf Smartphones und Tablets). Themes lassen sich probeweise direkt in einer Vorschau anpassen, Inhalte können „on the fly“ eingesetzt und getestet werden. Anpassungen sind einfach und funktionieren sogar via Smartphone sehr gut.

3. WordPress verfügt mit Yoast über das beste kostenlose SEO-Plugin für Redaktionssysteme

Die Verbesserung des Rankings der eigenen Website bei Google & Co. ist kein Hexenwerk. Vor allem dann nicht, wenn man Yoast SEO nutzt. Wer dieses Plugin für WordPress einmal ausprobiert hat, möchte anschließend nichts Anderes mehr einsetzen – und flucht über die komplizierte Handhabung der Tools, mit denen der Kunde, Büronachbar oder Chef seine Seite optimieren will.
Das Ampelsystem von Yoast motiviert den Nutzer, den anfangs oft roten Beitrag (= schlechte Optimierung) möglichst flott in die Grünphase (= gute Optimierung) zu schicken. Mit Yoast SEO können auch ganz normale Blogs ohne große Verrenkungen in den sechsstelligen Klickzahlenbereich vordringen.

4. WordPress ist bestens dokumentiert

Der dickste Pluspunkt von WordPress ist vielleicht seine Dokumentation bzw. seine Community. Egal welche Frage man hat: Man findet eine Antwort. In der Regel auch auf Deutsch. In Foren, Blogs oder Webdesign-Magazinen. Und das wird noch eine ganze Weile so bleiben.

5. WordPress ist Open Source (und kostenlos)

WordPress erscheint unter der GNU General Public License, die quasi alles erlaubt. Jeder darf WordPress unentgeltlich nutzen, weitergeben, verändern und auch für kommerzielle Websites einsetzen. Diese Offenheit spricht eine Menge Entwickler an, die durch ihr Engagement das System seit Jahren kontinuierlich verbessern.

Und was ist jetzt mit den Sicherheitslücken und den Bloatware-Vorwürfen?

Das Problem mit der Sicherheit wird bestehen bleiben. Denn WordPress wird millionenfach eingesetzt und ist damit automatisch Angriffsziel. Allerdings: Durch die große Popularität werden Sicherheitslücken auch schneller aufgedeckt als bei anderen Systemen. Nutzer haben außerdem viele Möglichkeiten, sich zu schützen. Das WordPress-Buch geht darauf in seiner Neuauflage explizit ein. An dieser Stelle schon mal drei einfache, aber sehr effektive Maßnahmen:

  • den Standard-„Admin“-Account durch einen individuellen Account (z.B. „4dm1n“) ersetzen
  • keine Passwörter nutzen, sondern Passsätze
  • so wenige Plugins wie möglich installieren und regelmäßig Updates durchführen bzw. veraltete Plugins löschen

Zum Bloatware-Vorwurf bleibt zu sagen: WordPress ist über die Jahre komplexer geworden, vielleicht schwerfälliger. Aber es kann auch mehr als Craft und Ghost (und wie sie alle heißen). Bei einigen Funktionen besteht natürlich Verbesserungsbedarf. Man könnte sie auch weglassen. So gibt es zum Beispiel keine zwingenden Gründe für die Trennung von „Seiten“ und „Beiträgen“. Andererseits gab es bei den letzten Updates keine wirklichen Bloat-Effekte – und die Handhabung wird immer einfacher.

https://de.wordpress.org/

mo_sauerMoritz »mo.« Sauer entwickelt digitale Strategien und baut Websites. Zu seinen Top-Themen gehören Social Media, WordPress, Journalismus und Selbstvermarktung im Web. Seit 2005 schreibt er Fachbücher für O’Reilly.

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