„Na, einer DER Tech-Trends des Jahres bei Gartner!“ – rufen jetzt die Eingeweihten. Der Rest wundert sicht derweil über den zwar gar nicht so neuen, aber hierzulande noch immer relativ unbekannten Begriff. Zum Glück gibt’s die Erklärbären von O’Reilly.
Device Mesh – das bedeutet zunächst nichts weiter als: Geflecht oder Netzwerk („mesh“), das aus Geräten („devices“) besteht. Gemeint ist damit, dass User in der Ära des Überall-Webs an immer mehr „Endpoints“ auf Informationen bzw. Applikationen zugreifen. Während man früher exklusiv mit dem Desktop-Rechner oder Laptop ins Netz ging, nutzt man heute eben Desktop-Rechner, Laptop, Tablet, Smartphone, Smartwatch, SmartTV – und vielleicht sogar seinen Tiefkühlschrank.
Ein relativ rudimentäres Beispiel aus dem Arbeitsalltag: Man sitzt mit einem Kollegen vor dem Rechner. Der Bildschirm wird von einer Hangout-Videokonferenz ausgefüllt: zwei weitere Kollegen, zwei weitere Büros. Auf dem Tisch liegt außerdem noch ein Smartphone, mit dem ein vierter Kollege über eine andere Leitung zugeschaltet ist, weil er auf dem Land nicht ausreichend Bandbereite für Bildübertragung hat. Kollaborative Notizen werden derweil von allen via Laptop oder Tablet in einem Own-Cloud- oder Google-Drive-Dokument hinterlegt. Die persönliche Smartwatch meldet sich nach 20 Minuten mit einem „Pling“, das an die nächste Besprechung erinnert. Ort und Uhrzeit können per Knopfdruck mit dem Kollegen auf dem Land geteilt werden, der noch nicht informiert war. Eine weitere Interaktion mit der Uhr startet die Kaffeemaschine – für einen Espresso ist schließlich immer Zeit! So ungefähr könnte man es zusammenfassen, das Konzept Device Mesh. Anwendung findet es natürlich nicht nur bei der regulären Büroarbeit, sondern auch in Fabrikhallen, Krankenhäusern oder Bildungseinrichtungen.
Eine Herausforderung beim Decive Mesh ist – neben der Datensicherheit – die echte Verknüpfung der Geräte. Sie sollen Aufgaben möglichst gemeinsam, nicht isoliert voneinander erledigen. Der Wechsel von einem Device zum nächsten soll außerdem nahtlos und komfortabel vonstatten gehen. Ein populärer populärer Dienst, der sich das Device Mesh zunutze macht und gleichzeitig ausbaut, ist das bereits Ende 2011 gestartete IFTTT.
Zu den mit Device Mesh verwandten Begriffen zählen u.a.: Information of Everything, Mesh App and Service Architecture sowie IoT Platform. Die dürft ihr nun aber selbst (noch mal) recherchieren.