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Alltagsplaudereien – der 2. Tag

Heute ist der zweite Tag der Alltagsplaudereien – und der startete wie gestern angedeutet mit dem Lektoratsmeeting. Das findet jeden Dienstagvormittag in unserem Konferenzraum statt. Das Lektorat ist naturgemäß die größte Abteilung im Haus, daher ist auch gleich ein wesentlicher Teil der Arbeitsplätze wie leergefegt.

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Wo sind denn alle? Man folge dem nicht zu übersehenden Schriftzug :)

Die Kollegen findet man dann hinter der (gerade offenen) Glastür mitten in unserer Präsenzbibliothek. Jedes auf Deutsch und Englisch erschienene O’Reilly-Buch ist hier mit einem Exemplar vertreten. Mittlerweile reichen die Bücher bis unter die Decke und wir freuen uns über jedes neue Buch, das dazu kommt (auch wenn wir bestimmt bald anbauen müssen).

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Voll und bunt: So gut wie jedem, der hier zum ersten Mal eintritt, entwischt ein „Awwwwwww!“

Zurück zu den LektoratskollegInnen: In dieser Runde (bzw. einer sogar etwas größeren, zwei Kolleginnen sind im wohlverdienten Urlaub) sorgen sie also für Nachschub. Das heißt, sie besprechen zunächst alle bereits laufenden Buchprojekte (heute darf ich Mäuschen sein und kurz mit rein). Notebooks, Smartphones und Gadgets aller Art sind bei unseren Meetings übrigens bewusst nicht eingeladen – zumindest in der Regel.

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Die Kollegen in Aktion (im Hintergrund das Lektorat, vorne die Herstellung)

Dafür bringen die Herstellerinnen immer winzig klein gedruckte Listen mit, auf der wir alle wichtigen Daten wie Titel, Seitenzahl oder geplante Auflage finden. Sie stellen auch den Zeitplan auf: Wann muss das Manuskript abgegeben werden? Wann muss es in den Satz? Welchen Termin brauchen wir bei der Druckerei und wann wird das Buch ins Lager angeliefert? Zwischen der Abgabe des Manuskripts und dem Erscheinungstermin liegen übrigens mindestens zwei Monate. Von Projektverabschiedung bis Verkaufsstart brauchen wir im Schnitt neun Monate. (Ähnlichkeiten mit lebenden Objekten rein zufällig).

Gerade bei schnelllebigen IT-Themen kann dies aber schon mal das KO-Kriterium sein: Ein jetzt geplantes Buch zum gestern vorgestellten iOS8 etwa muss sehr zügig (und damit auch inhaltlich und sprachlich versiert) geschrieben werden, um noch den Herstellungsprozess zu durchlaufen und dann den Buchhandel erreichen, bevor die ersten Funktionen des Betriebssystems schon wieder veraltet sind. Das Lektorat spricht gern von „moving targets“ – aber letztlich trifft die Halbwertszeit-Problematik auf viele unserer Bücher zu. Ausnahmen sind natürlich Grundlagen-/Metabücher wie „Weniger schlecht programmieren“ oder auch langlebigere Inhalte wie „Kochen für Geeks“ oder „Eltern sein  – kurz&geek„.

Nachdem die aktuellen Projekte durchgesprochen sind, widmet sich das Lektorat neuen Buchideen und eingereichten Proposals. Oder sie überlegen, welche spannenden Buchthemen es gerade gibt und welche Autoren sie dazu akquirieren könnten. Außerdem schauen wir uns abteilungsübergreifend die englischsprachigen O’Reilly-Neuerscheinungen an, in der Regel schon, bevor sie gedruckt bei uns eintreffen. Eignen sich die Titel zur Übersetzung, bestimmt das Lektorat einen Übersetzer und sucht ggf. auch einen Fachgutachter, der das übersetzte Werk schließlich noch einmal genau gegencheckt.

Nach dem Meeting ging es schließlich wieder ans Tagesgeschäft des Lektorats – heute genauso wie gestern und morgen: Sie unterstützen die Autoren und Übersetzer bei ihrem Schreibprozess, kümmern sich um Fachgutachter und steigen teilweise auch selbst inhaltlich mit ein. Dazu stehen sie meist im regen Kontakt zu den Autoren, ganz besonders natürlich am Anfang während der Ausarbeitung einer Gliederung sowie immer dann, wenn Texte eintreffen. Sie unterstützen und motivieren  – und ab und an weisen sie auf die unbeirrt näherkommende Abgabefrist hin :)

Der fertige Text wird – sobald er vorliegt – gesetzt und die Fahnenkorrektur folgt. Imke hatte heute den Java 8 Pocket Guide auf dem Schreibtisch (erscheint auf deutsch Ende Juli):

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Gründliche Fahnenkorrektur: Imke ist nicht etwa besonders pingelig, sondern checkt in dieser ersten Fahne ganz genau, ob alle Satzzeichen, Formatierungen, Links usw. korrekt sind. Der Text selbst ist zu diesem Zeitpunkt schon fix.

Während die Lektoren gerade allesamt an diversen Satzfahnen und Texten saßen, kümmerte sich unser Grafiker Henri um neue Buchcover. Heute entwarf er das der vierten Auflage von Social Media Marketing (ebenfalls für Juli):

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Schreibtisch ist übrigens immer so aufgeräumt. #hüstel

Henri – der eigentlich Michael Oreal heißt – entwirft für viele Bücher auch Illustrationen und Grafiken, die die Autoren als Skizze abgeben und die dann innerhalb des Buchs abgedruckt werden. Außerdem ist er für all unsere Anzeigen, Poster, Flyer u.v.m. zuständig. Und er ist übrigens nicht nur unser Haus-und-Hof-Grafiker, sondern auch ein begabter Zeichner und Fotograf.

Da heute auch Satztermin für einige Titel war, gab es einiges zu tun – und der Nachmittag flog nur so vorbei. Natürlich hat sich im Kölner Norden pünktlich zum Feierabend um 18 Uhr eine dicke Wolke vor die Sonne geschoben, die dann auch prompt einige Tropfen Regen fallen ließ. Das ist ja so ein eisernes Büro-Grundgesetz. Da schnappe ich mir doch schnell noch eine wunderbar universell einsetzbare O’Reilly-Tüte, mein Fahrrad steht nämlich im Regen und ein wenig Werbung fahren schadet ja auch nicht :)

Morgen dann mehr aus der eigenen Abteilung, also Schwerpunktthema Marketing!

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