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Gastrezension: Python von Kopf bis Fuß

Vor einiger Zeit suchten wir hier Freiwillige, die „Python von Kopf bis Fuß“ lesen, und – so die Bedingung – im Nachhinein über Ihre Erfahrungen mit dem Buch, dessen besonderem Format und natürlich Python berichten sollten. Aus vielen Einsendungen losten wir drei Testleser aus, und nun erhielten wir die erste Rezension: Pascal Precht (Twitter / Blog) erläutert im Folgenden, wie es ihm beim Lernen von Python mit unserem Buch ergangen ist.

Einmal unter pädagogischen Aspekten, von oben bis unten, oder auch „von Kopf bis Fuß“, Python kennenlernen. Von kleinen Programmen und dem ersten Release eines eigenen Moduls auf dem Python Package Index, über dynamische Webseiten bis hin zur ersten App für das Betriebssystem Android. „Python von Kopf bis Fuß“ bietet all das, was der Buchtitel hergibt.

Testleser Pascal Precht

Nämlich Python. Von Kopf bis Fuß. Geschrieben von Paul Barry, einem Programmierer mit jahrelanger Erfahrung, ebenfalls Autor des Buches „Programmieren von Kopf bis Fuß“ und Lehrer am Institute of Technology in Carlow, geht dieses Buch mit einer super Basis an den Start. Dass Paul kürzlich ein Zertifikat im Bereich Lernen und Lehren abgelegt hat, kommt ebenfalls stark zum Vorschein.

Wie in jedem Buch aus der „von Kopf bis Fuß“-Reihe bekommt der Leser erst einmal einen kleinen Exkurs in „Wie arbeitet mein Gehirn eigentlich?“ und wird darüber aufgeklärt, was zu beachten ist, wenn man effektiv lernen möchte und welche Aspekte in diesem Zusammenhang eine große Rolle spielen. Nachdem der Leser dann weiß, wo und wann er bestenfalls dieses Buch zu lesen hat, geht es auch schon direkt los mit Python.

Paul führt den Leser durch Python von Kopf bis Fuß, so wie der Titel des Buches schon sagt. Zunächst lernt der Leser, wie er Python auf verschiedenen Plattformen installieren kann und was für grandiose Tools diese Sprache mit sich bringt. Nachdem der Leser Python auf seiner Maschine installiert hat und einigermaßen vertraut mit IDLE und somit in der Lage ist, schnell und einfach kleine Skripte zu schreiben, um Sachen auszuprobieren, geht es direkt weiter mit einem konkreten Anwendungsfall.

Wie üblich für Bücher aus der „von Kopf bis Fuß“-Reihe, trifft man innerhalb der Kapitel auf verschiedene Personen, die vor allem eins haben: ein Problem. Der Leser wird also regelmäßig mit konkreten Problemfällen konfrontiert und ist somit gezwungen, sich in die Lage eines solchen Falles zu versetzen, um somit das Problem lösen zu können.

So gibt es im ersten Kapitel zum Beispiel einen Filmfreak, welcher seit Jahren die Daten seiner Filme sammelt und diese gern auf seinem Rechner verarbeiten möchte. Schon lernt der Leser, wie er in Python mit Listen arbeitet und wo die Vorteile eines solchen Datentyps sind. Gleichzeitig verwendet der Leser zum ersten Mal Funktionen und Schleifen.

Das Buch bleibt weiterhin spannend. Im Laufe der folgenden Kapitel lernt der Leser wie er seine eigenen Module in Python programmiert und selbstverständlich auch, wozu sie gut sind. Er registriert sich auf dem „PyPI“ – dem „Python Package Index“ – und lädt sein erstes Modul hoch und teilt dieses mit der ganzen Community. Paul Barry führt den Leser von der klassischen Fehlerbehandlung mit Exceptions über das Arbeiten mit Daten und Dateien zur objektorientierten Programmierung. Dies ist der Teil, in dem es besonders spannend wird, da der Leser nun  lernt, wie man seinen Code sauber strukturieren kann.

Um noch einmal zu beweisen, das Python wirklich jede Art von Hürde meistern kann, entwickelt der Leser seine erste Website mit Python, auch hier wieder aus einem konkreten Problemfall heraus. Im Zusammenhang mit der Webentwicklung gibt es an dieser Stelle einen kleinen Exkurs in die Richtige Software-Architektur. Dem Leser wird das MVC-Pattern vorgestellt, welches ebenfalls das Modellieren von Daten und Entwerfen von Schnittstellen voraussetzt.

Von der ersten Website zur ersten Smartphone App. Richtig. Auch dieser Bereich wird nicht ausgelassen. Nach dem Einrichten der Entwicklungsumgebung, des SDKs und des Emulators, wird „Android-Scripting“ zum ersten Mal erwähnt. Unter der Verwendung der Android-API für Python entwickelt der Leser also seine erste Smartphone App. Auch wenn hier nur die Oberfläche der großen weiten Smartphone-Entwicklungs-Welt angekratzt wird, ist es eine nette Einführung für das grundsätzliche Verständnis.

„Python von Kopf bis Fuß“ folgt einer Philosophie, die dem Leser das Lernen dieser Sprache wirklich einfach macht. Man merkt schnell, dass die Vorgehensweise, den Leser an diese Sprache heranzuführen, eine etwas andere ist, als die, welche man möglicherweise selbst zu spüren bekommen hat, als man das erste Mal eine Sprache gelernt hat. Der Leser bekommt regelmäßig zum Ende des Kapitels eine Zusammenfassung von dem, was er gelernt hat, um so nochmal das Gedächtnis aufzufrischen. Wie üblich für „von Kopf bis Fuß“-Bücher löst der Leser im Laufe des Buches eigenständig die verschiedensten Aufgaben. Und auch hier merkt man wieder, dass einfach das Lernen im Vordergrund steht. Durch das abwechselnde Lesen, Beantworten von Fragen und Lösen verschiedener Aufgaben bleibt beim Leser viel hängen.

Fazit:

Python von Kopf bis Fuß

Meiner Meinung nach ist „Python von Kopf bis Fuß“ ein super Buch für Leute, die bereits über Programmiererfahrung verfügen und Lust haben, sich ein bisschen Python anzugucken, um somit herauszufinden, ob sie sich tiefer mit dieser Sprache beschäftigen wollen. Das Buch hält auf jeden Fall, was es verspricht. Es gibt eine Einführung in so ziemlich alle Bereiche, die man mit Python bewältigen könnte; allerdings gibt es keinen tiefen Blick in den Sprachkern.  Da ich schon einige Jahre Programmiererfahrung habe, fiel es mir relativ leicht, in das Konzept des Buches einzusteigen und die Dinge, die dort beschrieben sind, zu lernen. Man sollte also auf jeden Fall wissen, was Programmieren eigentlich ist, ansonsten kann jeder dieses Buch lesen, der einfach mal Lust hat, Python in sämtlichen Bereichen auszuprobieren. Es ist eben „Python von Kopf bis Fuß“.

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