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Wie programmiert man eine erfolgreiche Facebook-Anwendung? – Teil 4

Jeder Entwickler erhält von seinem Auftraggeber bestimmte Vorgaben für die gewünschte Facebook-Anwendung. Das alleine reicht jedoch nicht aus – denn bei der Entwicklung einer Anwendung müssen auch die Richtlinien von Facebook  mit berücksichtigt werden, um überhaupt zugelassen zu werden. Im vierten und letzten Textauschnitt aus unserem Buch Facebook-Anwendungen programmieren“ erklärt der Autor Mario Scheliga, welche Spielregeln es dabei zu beachten gilt.

Spielregeln
Facebook gibt Ihnen als Entwickler von Anwendungen gewisse Spielregeln vor. Die sind vor allem wichtig, um die Privatsphäre der Benutzer zu schützen und die Qualität der Plattform zu erhalten. Dafür hat Facebook zu fast jedem Thema Richtlinien aufgestellt. Facebook aktualisiert seine Richtlinien häufig. Dabei folgt es jedoch gleichbleibenden Prinzipien. Als Entwickler sollte man die Richtlinien im Auge behalten. Gerade rund um eine F8-Konferenz, die Facebook-Entwicklerkonferenz, werden nicht nur Neuerungen in der API bekannt gegeben, sondern gleichzeitig auch die Richtlinien angepasst. Wenn Sie jedoch die Prinzipien für Entwickler im Hinterkopf behalten, werden Ihnen viele Richtlinien logisch erscheinen. Die Prinzipien für Entwickler stellen sich wie folgt dar:

Seien Sie vertrauenswürdig
Respektieren Sie die Privatsphäre der Mitglieder. Täuschen oder überraschen Sie Ihre Benutzer nicht im negativen Sinne. Kommunizieren Sie authentisch, spammen Sie nicht.

Erschaffen Sie ein großartiges Erlebnis
Bauen Sie Anwendungen, die von Grund auf sozialer Natur sind. Lassen Sie den Benutzern die freie Wahl. Bieten Sie ihnen die Möglichkeit, sich selbst auszudrücken und relevante Inhalte zu teilen. Das Regelwerk, das sich aus diesen Grundprinzipien ergibt, bildet die Basis für eine gute Facebook-Anwendung. Hält man sich nicht an sie, kann es schnell passieren, dass die Anwendung vom Netz genommen wird. Bei der Konzeption von Anwendungen werden hier die meisten Fehler gemacht.

Ein beliebter Fehler bei der Konzeption ist zum Beispiel, den Einladungsdialog, bei dem man seine Freunde zu der Anwendung einladen kann, direkt nach dem Genehmigungsdialog zu verwenden. Das stellt einen Verstoß gegen die Richtlinie V.3 dar. Dadurch ist es schon einmal vorgekommen, das eine groß angelegte Promotion eines Markenherstellers von Facebook abgeschaltet wurde. In Facebook gibt es zu fast jedem erdenklichen Thema Richtlinien. Im Folgenden sehen Sie einen kurzen Überblick über sie.

Facebook-Grundsätze
Die Grundsätze, denen sich Facebook selbst unterwirft, können Sie unter http://www.facebook.com/principles.php nachlesen. Viele Änderungen an Facebook lassen Sich auf diese Prinzipien zurückführen. Sie sind als strategische Zielsetzungen zu verstehen und bieten in jeder Hinsicht die Vorlage für konkretes Handeln im Facebook-Kontext.

Erklärung der Rechte und Pflichten
Unter http://www.facebook.com/terms.php sind die allgemeinen Regeln festgehalten. Dieser Teil ist nicht nur für die Benutzer von Facebook interessant, sondern auch für Entwickler, denn hier erhält man ein ziemlich gutes Gefühl für die Ziele, die Facebook verfolgt.

Datenschutzrichtlinien
Facebook sammelt sehr viele Daten über die Benutzer und ihr Verhalten. Was es mit den Daten macht und wem welche Informationen gegeben werden, können Sie unter http://www.facebook.com/policy.php nachlesen.

Grundsätze und Richtlinien für Entwickler
Für Sie als Entwickler sind besonders die Bestimmungen unter http://developers.facebook.com/policy/ wichtig. Hier steht, was man darf und was man nicht darf: Facebook liefert sogar noch Beispiele, damit wirklich klar wird, was jeweils gemeint ist: http://developers.facebook.com/docs/guides/policy/examples_and_explanations.

Richtlinien für Gewinnspiele und Wettbewerbe
Gewinnspiele und Wettbewerbe spielen in Facebook eine besondere Rolle. Sie unterliegen zusätzlichen Regelungen und Richtlinien. Unter http://www.facebook.com/promotions_guidelines.php können Sie sie nachlesen.

Nutzungsbedingungen für Facebook-Seiten
In Facebook gibt es auch öffentliche Profile, die Facebook-Pages. Diese unterliegen nicht nur markenrechtlichen Bestimmungen. Die Bedingungen für Facebook-Pages können hier nachgelesen werden: http://www.facebook.com/terms_pages.php.

Richtlinien für Facebook-Seiten
Gerade bei Facebook-Pages gibt es bestimmte Richtlinien für die zulässigen Namen. Was Sie dürfen und was Sie nicht dürfen, können Sie unter http://www.facebook.com/page_guidelines.php nachlesen.

Werberichtlinien
Hier können Werbetreibende die Bedingungen für Facebook-Ads nachlesen. Unter http://www.facebook.com/ad_guidelines.php erfahren Sie auch, für welche Produkte auf Facebook geworben werden darf.

Zahlungsbedingungen
Die Zahlungsbedingungen von Facebook können Sie unter http://www.facebook.com/payments_terms/ nachlesen. Alle Regeln und Richtlinien an dieser Stelle genauer vorzustellen, würde den Rahmen dieses Buches sprengen (und außerdem veralten diese Informationen schnell). Als Entwickler sollte man aber vor allem die Grundprinzipien kennen. Aus ihnen lässt sich so ziemlich jede Regel von Facebook ableiten. Sie nicht zu kennen, kann schnell in bösen Überraschungen enden. Auf den Punkt gebracht: Wenn für Google „Don’t be evil!“ gilt, dann gilt für Facebook „Don’t be evil at all!“

Zusammenfassung
In diesem Kapitel haben Sie erfahren, wie Sie eine Anwendung anlegen, welche Einstellungsmöglichkeiten es dabei gibt und welche Mittel Ihnen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus haben Sie etwas darüber gelernt, was eine Anwendung erfolgreich macht. Wichtig ist allerdings zu wissen, dass es kein Geheimrezept für erfolgreiche Anwendungen gibt. Es gibt keine Silberkugel, mit der Sie alles erledigen können. Erfolgreiche Anwendungen hängen stark von Ihrer Kreativität und Ihrem Engagement ab. Nachdem Sie dieses Kapitel gelesen haben, sollte Ihnen das Rüstzeug zur Verfügung stehen, um fortzuschreiten, eine Art Basiswissen. In den nächsten Abschnitten werden wir weitere einfache Beispiele für Facebook-Anwendungen durchgehen, wobei das Wissen aus diesem Kapitel vorausgesetzt wird.

Wer mehr zum Thema erfahren möchte, dem empfehlen wir unsere aktuelle Neuerscheinung “Facebook-Anwendungen programmieren” von Mario Scheliga.

Teil 4/4

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