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Wie programmiert man eine erfolgreiche Facebook-Anwendung? – Teil 3

Jedes Projekt beginnt mit einer Idee – die Entwicklung einer Facebook-Anwendung bildet da keine Ausnahme. Und auch hier gilt die Redewendung: Man muss das Rad nicht immer neu erfinden. Wer eine gute Applikation entwickeln möchte, kann sich von bereits vorhandenen Anwendungen inspirieren lassen.  Dabei besteht aber die Gefahr, dass eine Anwendung wie eine Kopie des Vorbilds wirkt. Wie man es vermeidet, diesen Eindruck zu erwecken und welche Regeln beim Umsetzen der Inspirationen gelten, beschreibt Mario Scheliga in unserem heutigen Textauszug aus „Facebook-Anwendungen programmieren„.

Inspiration
Sofern Sie nicht von Ihrem Kunden oder Chef eine Vorgabe bekommen haben, wie Ihre Anwendung genau auszusehen hat, können Sie sich auch von anderen Anwendungen inspirieren lassen.

Wer sich für ein Benchmarking von Anwendungen interessiert und gern Nutzungsdaten abfragen möchte, kann die Website www.appdata.com besuchen. Hier erhält man zu jeder bekannten Anwendung Zahlen über die täglichen und monatlichen Benutzer und vieles mehr.

Die folgenden Punkte helfen Ihnen vielleicht dabei, auf die richtige Idee zu kommen.

Kehren Sie vor Ihrer eigenen Tür
Sie sollten immer versuchen, Ihre eigenen Probleme zu lösen, denn die verstehen Sie am besten. Sie benötigen keine weiteren Vorgaben, müssen dazu auch kaum etwas abstimmen, und viele Fragen erledigen sich von selbst. Sie sind von vornherein hoch motiviert und lösen somit nicht nur Ihr eigenes Problem, sondern auch das Problem anderer Menschen. Bei 1,7 Milliarden Internetbenutzern und 500 Millionen Facebook-Mitgliedern ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass andere genau dasselbe Problem haben wie Sie. Lösen Sie es auf Ihre Weise, und Sie können sich bald über eine eigene Fangemeinde freuen.

Analoge Vorbilder
Oft bietet die Welt um Sie herum schon genug Vorlagen. Suchen Sie nach analogen Vorbildern! Es ist eigentlich ziemlich einfach. Für Zynga’s Online Poker war der Pokerabend mit Freunden das analoge Vorbild. Fast zu jedem guten Spiel gibt es ein analoges Vorbild, und auch zu den erfolgreichsten Startups der Internetgeschichte: Amazon, eBay, Wikipedia, Facebook, Google, YouTube und so weiter. Ihnen fallen sicher noch mehr Beispiele ein. In der analogen Welt warten unzählige Sachen nur darauf, in eine gute Anwendung übersetzt zu werden. Denken Sie an ein Buch, eine Zeitung, Tischtennis, Fußball, das Einkaufen oder vielleicht einen einfachen Notizblock – egal, was Sie umsetzen: Wenn es gut gemacht ist, werden Sie auch Ihre Abnehmer bzw. Benutzer finden.

Nicht einfach kopieren
Versuchen Sie, nicht einfach zu kopieren. »Nicht einfach« bedeutet: ohne darüber nachzudenken. Wenn Sie genau wissen, warum Sie etwas kopieren, und es in einem weiteren Schritt wesentlich verbessern, ist dagegen prinzipiell nichts zu sagen. Doch meist überspringen Sie mit bloßem Kopieren das Kennenlernen und Verstehen der Sache selbst und rennen so anderen immer nur hinterher. Stattdessen sollten Sie versuchen, neue Maßstäbe für Altbewährtes zu setzen. Bauen Sie einen Facebook-Chat, der komplett anders funktioniert, machen Sie FarmVille endlich salonfähig, machen Sie Schluss mit nervigen Personen, die Ihren Stream zuspammen. Egal, was Sie anpacken, Sie sollten immer genau wissen, warum.

Erzfeind
Eine Methode, die fast ebenso effektiv ist wie das Suchen nach analogen Vorbildern, ist die Suche nach Erzfeinden. Großkonzerne, Musikstars und Arzneimittel setzen das ganz bewusst ein. Vielleicht wissen Sie gar nicht, was Sie wollen, also welche Anwendung Sie schreiben wollen. Gut. Aber Sie wissen bestimmt, was Sie nicht wollen. Und das ist genauso gut. Darüber können Sie wirklich auf sehr gute Ideen kommen. Gibt es also eine Südpol-Anwendung, bauen Sie einfach eine Nordpol-Anwendung. Das polarisiert nicht nur, sondern gibt Ihnen auch manch exzellente Vorlage, wie Sie etwas umsetzen sollten. Nämlich anders!

Kommunikation ist alles
Kontakt schlägt Kompetenz. Wenn Sie eine grandiose Anwendung gebaut haben und niemand davon weiß, ist diese genauso viel Wert wie eine Anwendung, die Sie überhaupt nicht gebaut haben – gerade wenn Sie sich in einem Kontext bewegen, in dem die Kommunikation der Schlüssel zu allem ist. In Facebook geht fast nichts von allein. Sie müssen es allen sagen, es an jede Wand schreiben und es alle wissen lassen. Viele professionelle Agenturen bieten dafür nicht nur Dienstleistungen in Sachen Werbung an: In sozialen Netzwerken geht fast nichts ohne das sogenannte

Seeding.
Sogenannte Seeding-Agenturen platzieren und verbreiten dabei virale Inhalte im Netz. Dabei greifen Sie auf ihr vielschichtiges Netzwerk aus Meinungsführern und Trendsettern zurück, diese platzieren dann die Inhalte zielgruppengerecht und implizieren somit eine gewisse Popularität.

Kurzum, vielleicht kommen Sie auf Ihre persönliche Hammeridee, wenn Sie mit etwas Schluss machen, etwas neues beginnen oder einfach etwas übersetzen, das es sowieso schon gibt. Dabei sollten Sie natürlich versuchen, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Facebook gibt es rund um den Globus in über 70 Sprachen. Machen Sie Ihre Anwendung gleich global, indem Sie sie für die Internationalisierung entsprechend vorbereiten.

Wer eine Facebook-Anwendung programmiert, muss auf einen weiteren Punkt achten – dass die Applikation auch den Richtlinien von Facebook entspricht. Doch um welche Richtlinien geht es dabei? Welche Grundsätze müssen eingehalten werden? Und wie müssen die Nutzungsbedingungen in die Programmierung mit einbezogen werden? Mit diesen und weiteren Spielregeln wird sich der vierte und letzte Textausschnitt befassen. Mehr zum Thema Programmieren von Facebook-Anwendungen gibt es in unserer aktuellen Neuerscheinung „Facebook-Anwendungen programmieren“ von Mario Scheliga.

Teil 3/4

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