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iPod, iPad und der Reiz des „Haben Wollens“ – ein Interview mit Chris Hieber

Der iPod – Erfolg bringt Vielfalt. Ob iPod nano, shuffle oder classic– für Jeden gibt es mittlerweile den passenden Wegbegleiter für Reisen, beim Sport und überall. Wie hole ich das Beste aus den portablen Lieblingen heraus? Und wie finde ich schnell und einfach die passende Unterhaltung? Wir sprechen mit Christian Hieber, dem Übersetzer unseres „iPod: Das Missing Manual“.

Der iPod steht nicht nur für außergewöhnliches Design und einfache Bedienung, es gibt auch die verschiedensten Modelle und Preisniveaus. Wie treffe ich die richtige Wahl für meine Bedürfnisse?

Apple hat die Modellreihe recht klar strukturiert, ich muss mir vor dem Kauf nur überlegen, was ich ungefähr damit machen will:
– Als reiner musikalischer Begleiter und Programmdirektor für Sport und unterwegs eignet sich der winzige iPod shuffle am besten.
– Der ebenfalls sehr kompakte iPod nano kann schon ein ganzes Stück mehr: Hier lassen sich auf einem kleinen, aber brillanten Bildschirm auch Videos abspielen, dank einer integrierten Kamera kann man auch kleine Videofilme aufzeichnen, man kann damit Radio hören, ihn als Schrittzähler oder in Verbindung mit den richtigen Laufschuhen von Nike als persönlichen Sportassistenten verwenden. Zudem wird der Nano mit ein paar witzigen Spielen für zwischendurch ausgeliefert.
–  Beim iPod touch steht die Funktion als MP3-Player beinahe im Hintergrund. Der große berührungsempfindliche Bildschirm eignet sich hervorragend für die Wiedergabe von Videos oder das Spielen eines der zigtausende im iTunes App Store erhältlichen Spiele. Über eine Wi-Fi-Verbindung kann man damit zudem flott im Internet surfen oder seine E-Mails erledigen.
– Den iPod classic mit seinen 160 GB Speicherplatz nutzen in erster Linie jene Anwender, die ihre große Musik- oder Videosammlung stets in der Tasche haben wollen.

Hunderte iPad-Begeisterte standen jüngst in New York Schlange auf der 5th Avenue zum Verkaufsstart der neuesten Apple-Entwicklung. Genau wie damals bei der ersten iPhone-Generation. Woher kommt dieser unglaubliche Reiz, das Gerät als Erste besitzen zu wollen?

Apple gelingt es einfach immer wieder, spannende Produkte auf den Markt zu bringen und die Anwender derart „heiß“ darauf zu machen, dass sie die Neuheiten schnellstmöglich in den Händen halten wollen – so etwas gelingt natürlich nur mit dem entsprechenden Maß an Innovation. Apple hat diese Käufer in der Vergangenheit nicht enttäuscht, sondern sie davon überzeugen können, dass diese Vorfreude stets aufs neue berechtigt ist.

Mit dem iPad und vor allem den stetig wachsenden Verkaufszahlen des iPhone werden sich viele nicht unbedingt einen zusätzlichen iPod anschaffen. Verdrängt Apple damit auf lange Sicht nicht den iPod vom Markt? Oder sind sogar schon neue Entwicklungsmöglichkeiten am Horizont zu erkennen?

Durch iPad oder iPhone verliert der iPod ja keinesfalls seine Berechtigung. Natürlich wird es immer Schnittmengen geben, Apple konnte mit den letzten Neuvorstellungen jedoch stets neue Absatzmärkte erschließen. Zudem wäre es sicherlich die schlechteste Entscheidung, sich auf dem Erfolg des iPod auszuruhen. Die Erwartungen der Kunden sind enorm, und bislang gelingt es Apple recht gut, mit diesen Anforderungen Schritt zu halten.

Viele sind der Meinung, ein iPad sei nur ein großer iPod touch. Wie schafft es Apple Ihrer Meinung, dennoch eine so große Begehrlichkeit aufzubauen? Was für Besonderheiten gibt es denn tatsächlich?

Auf den ersten Blick sieht es ja tatsächlich so aus, aber man sollte sich vom Äußeren nicht täuschen lassen. Beim Betrachten von Videos und Surfen im Internet liegen die Vorteile eines größeren Bildschirms auf der Hand. Zudem gibt das neue Format den Programmierern von Anwendungen und Spielen völlig neue Möglichkeiten: Menüs und Navigationselemente lassen sich wesentlich übersichtlicher platzieren. Ich würde darüberhinaus auch die Zusatzfunktion als E-Book-Reader nicht unterschätzen, natürlich lässt sich das in begrenztem Maß auch mit einem iPod touch oder iPhone bewerkstelligen, Apples vorerst nur in den USA verfügbares Programm iBooks bietet auf dem iPad jedoch um ein vielfach höheren Lesekomfort.

Was ist neu am Multiprogramm iTunes 9.1., auch im Hinblick auf eBooks?

Mit iTunes 9.1 lassen sich nun auch E-Books im verbreiteten EPUB-Format verwalten, und – sobald die zugehörige Anwendung iBooks hierzulande Verfügbar ist – auch auf ein iPad, einen iPod touch oder ein iPhone übertragen. Einzig zu beachten ist die Tatsache, dass iTunes lediglich in Apples kommendem iBookstore erworbene Bücher oder EPUB-Dateien ohne Kopierschutz verwalten kann. Die von O’Reilly bislang angebotenen E-Book-Titel eignen sich also bereits perfekt als Lesestoff für die nächste Bahnfahrt mit iPad & Co.

Sie sind der Übersetzer der mittlerweile 2. dt. Auflage des „iPod:Das Missing Manual“. Dies zeigt , dass man auch als längst stolzer Besitzer eines iPods noch Neues erfahren kann. Was bietet das Buch und an wen richtet es sich?

Apple legt den iPod wenn überhaupt, dann außerordentlich knapp gehaltene Instruktionen für die Inbetriebnahme bei. Für viele Anwender beschränkt sich die Nutzung dann erst einmal auf die rudimentären Funktionen wie Musik hören oder den Konsum von Videos – dabei können die Geräte in der Regel deutlich mehr.
Das Buch bietet neben einem Crash-Kurs für die erste Inbetriebnahme sämtlicher Generationen ausführliche Informationen zu sämtlichen Funktionen der einzelnen Modelle, hat diverse selbst Insidern nicht immer bekannte Tipps und Tricks auf Lager und bietet nicht zuletzt umfassende Unterstüzung bei der Fehlerbehebung (sollte dies tatsächlich einmal nötig sein).

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