Alle Artikel in: Technologie

Online-Journalismus: Wie füllt man ein leeres Textdokument?

Seit mehr als zwei Jahren bloggen wir nun schon an dieser Stelle. Wir haben knapp 400 Artikel geschrieben, in denen wir Interviews geführt, Messen angekündigt und Bücher vorgestellt haben. Seit mehr als zwei Jahren nutzen wir dabei – wie die meisten deutschen Blogger – WordPress. (Nicht zum ersten Mal sind wir dabei übrigens die größten Fans eines unserer eigenen Bücher, Olivia Adlers gerade neu erschienenes „Praxiswissen WordPress„.) Wie viele andere Blogger und Autoren auch stehen wir regelmäßig vor der Frage: Was bloggen wir, was interessiert unsere Leser, was müssen wir auf jeden Fall kundtun? Wenn nach gründlicher Diskussion schließlich der Redaktionsplan steht, sitzen wir vor unseren Bildschirmen und tippen eifrig Entwürfe ins Dashboard. Und während wir dabei Sätze hin und herschieben, Überschriften texten und Bilder einfügen, wird klar, wie sehr sich das Schreiben in den letzten Jahrzehnten verändert haben muss. Wo früher ein Blatt Papier und ein Bleistift und erst danach die Schreibmaschine war, ist heute ein leeres Textdokument, das nach und nach gefüllt und strukturiert wird. Umso interessanter ist es, den Schreibprozess am PC …

Blogparade: Umgangsformen im Social Web

Auf Initiative von Wenke Richter, die im Blog „Wissenschaft und neue Medien“ die Frage aufwarf, wie es um das gute Benehmen in den Social Media steht, setze ich hier meine persönliche Top3 an schlechtem Benehmen auf. Also: 3 Dinge, die mich in Facebook, XING, Twitter etc. ganz besonders und am allermeisten nerven. 1. XING-Kontaktanfragen, die mindestens 5 Mal das Wort „Business“ enthalten, aber sonst nichts aussagen. (Und nein, die „Erweiterung unseres Netzwerkes“ ist kein richtiger Grund, sich zu vernetzen.) 2. „Danke, dass Sie mir folgen“-Replies auf Twitter. 3. In allen Netzwerken: Unhöflichkeit. Vor zehn-fünfzehn Jahren war das Wort Netiquette noch (fast) allen ein Begriff. Wichtigste Prämisse dabei: Vergessen Sie nie, dass am anderen Ende ebenfalls ein Mensch sitzt (übrigens auch dann, wenn man mit Unternehmen kommuniziert). Heute wird dies leider allzu oft vergessen. Wie sehen Sie das? Beteiligen Sie sich bis zum 31. Juli an Wenke Richters Blogparade – wir sind auf die Ergebnisse gespannt! P.S.: Fürs Protokoll und als Dankeschön an unsere Leser: 99,9 Prozent der Erfahrungen mit unseren Lesern im Social Web sind …

Was sind vi und Vim?

Der ‚visual editor‘, kurz vi, ist ein Texteditor,der 1976 von Bill Joy für UNIX entwickelt wurde, aber mittlerweile für viele Betriebssysteme erhältlich ist. Im vi-Editor gibt es grundsätzlich drei Arbeitsmodi: Eingabemodus: Über die Tastatur kann Text eingegeben werden oder mit der Rücktaste gelöscht werden. Befehlsmodus: In diesem Modus werden die Tastatureingaben als Befehle interpretiert. Wichtig ist hierbei, dass jeder Tastendruck sofort ausgeführt wird. Kommandozeilenmodus: Hier können mit komplexeren Befehlseingaben beispielsweise umfangreiche Textmanipulationen vorgenommen werden. Ein Grund dafür, dass viele Anfänger sich mit vi schwer tun, ist unter anderem, dass eine Steuerung ausschließlich über die Tastatur erfolgt. Darüber hinaus muss eine Vielzahl an Befehlen gelernt werden, um den vi-Editor effektiv nutzen zu können. Doch wer diese Befehle lernt und sich durch häufige Verwendung einprägt, profitiert von der enormen Produktivität des Editors. Mit Hilfe von vi ist es beispielsweise möglich, mittels weniger Tastenanschläge selbst komplexe Befehle ausführen zu können. Wer nach einer verbesserten Version des Texteditors sucht, ohne dabei auf die Vorteile von vi verzichten zu müssen, sollte auf den Vim-Editor zurückgreifen. Der Editor ist eine Weiterentwicklung …

Moderne Werkzeuge für die rechnergestützte Statistik, Teil 2

Statistische Datenauswertung lebt vom Zusammenspiel zahlreicher Kompetenzen, Werkzeuge und Hilfsmittel. In Teil 1 dieses Artikels habe ich skizziert, welchen Anforderungen sich eine Statistiksoftware aus meiner Sicht heute stellen muss. In Teil 2 nun stelle ich verschiedene textbasierte Formate vor, die als Datenquellen eine relevante Rolle spielen. Textbasierte Datenformate & Auszeichnungssprachen Daten müssen vor der Analyse in der Regel auf irgendeine Weise aufbereitet, umgeformt und in geeignete(re) Speicherformate überführt werden. Speicherformate spielen auch in den Ausnahmefällen eine Rolle, in denen der Analyst bereits auf die elektronische Erfassung Einfluss nehmen kann. Jeder Arbeitsschritt, der in Handarbeit erledigt werden muss, zieht typische und nur begrenzt kontrollierbare Probleme nach sich (die u.a. mit der Vigilanz, mit Figur-Grund-Problemen und mit sensomotorischen Fehlleistungen zusammenhängen). Bei solchen Aufgaben können wir uns heute allerdings von einer Vielzahl leistungsfähiger und oft kostengünstiger Werkzeuge und Technologien unterstützen lassen. Sobald Daten ins Spiel kommen, arbeite ich nach zwei einfachen Prinzipien: (1) Handarbeit im Umgang mit Daten ist auf ein absolutes Minimum zu reduzieren; (2) maschinelle Verarbeitung der Daten muss so früh einsetzen, wie es das jeweilige Szenario zulässt, und …

Vom Tagebuchschreiber zum Techblogger: Die Geschichte der Weblogs

Die Website Flowtown.com fasste sie vor einigen Monaten in einer Grafik alle zusam­men: die Tagebuchschreiber, die Modeblogger, die Techblogger, die Rucksackreisenden mit Online­-Depen­dance und viele andere Blog­- und Bloggertypen, die sich seit Anfang der Neunziger entwickelt haben. Doch wie hat alles angefangen? Seit 17 Jahren bloggt der Amerikaner Justin Hall bereits unter Links.net. Er schreibt über alles, was in seinem Leben vor sich geht: Hall tippt sich den frühen Selbstmord seines Vaters von der Seele, berichtet vom Uni-Leben, seiner Hochzeit und schließlich der Trennung und dem Umzug in eine Junggesellenbude. Seine Leser lebten mit ihm in Chicago und San Francisco, besuchten Partys und bezogen Wohnungen. Sie bereisten Japan, Hawaii, Südkorea oder die Schweiz, gingen Beziehungen ein und trennten sich wieder, nahmen Jobs an und gründeten Unternehmen. Am Leben anderer teilhaben Grenzen gibt es wenige, doch Menschen, die ihr Persönlichstes in Blogs diskutieren, viele. Justin Hall war der Erste von Millionen. Welche Beweggründe haben sie? Häufig therapeutische: „Seit 1994 blogge ich, und seitdem erhalte ich Feedback und Unmengen von Liebe durch das Web“, erklärt  Hall. „Es …