Kolophon #19: Medienpädagogik
„Wir haben bis Mitte November kein Internet zuhause“, klagte eine Freundin kürzlich. „Der Providerwechsel hat uns eine ungewollte Offline-Zeit beschert. Bei der Gelegenheit: Hast du eigentlich noch DVDs, die du mir leihen kannst? Ich habe mein komplettes mobiles Datenvolumen dafür gebraucht, die Hausarbeiten der Kinder pünktlich an die Schule zu senden.“ Dies geht raus an all jene, die denken, Familienleben ohne Internet sei so romantisch wie realistisch. Fakt ist: Wir benötigen das (holy) WLAN nicht nur zu unserer Unterhaltung, wir benötigen es für Job, Schule, Weiterbildung. Um unsere Steuererklärung einzureichen, Einladungen zu Elternabenden zu erhalten oder die Tickets für Tool klar zu machen. Um die (natürlich ungeliebte, aber dennoch bestehende) WhatsApp-Gruppe unserer Familie mit Fotos und Anekdoten unseres Alltags zu bereichern. Oder um schnell nachzuschlagen, wie lang man zum nächstgelegenen indischen Restaurant fährt, wie die Raten des örtlichen Fitnessclubs sind oder ob bereits mit dem Dreh der fünften Staffel „Better Call Saul“ begonnen wurde. Was man abends auf dem Sofa eben noch schnell klären muss ;) Statt der üblichen Fluch-oder-Segen-Diskussionen, statt der Frage „Offline …