Autor: Volker Bombien

Webnavigation – mehr als eine Reihe von Links

Wer suchet, der findet, heißt es. Das mag ja sein, aber wie lange muss man suchen, bis man das findet, was man gesucht hat? Besonders im Internet, das ja eigentlich eine schnelle Lösungsfindung verspricht, kann sich der Vorteil der Vielfalt als Labyrinth erweisen, und der Suchende gibt schon mal entnervt auf. Vor einiger Zeit habe ich mich mit dem Informationsarchitekten und O’Reilly-Autoren James Kalbach über gute Webnavigation unterhalten – und dabei erfahren, wie Nutzer nicht nur finden, was sie suchen, sondern auch Dinge entdecken, von denen sie noch gar nicht wussten, dass sie sie gesucht hatten. Lesen Sie hier das Interview: James, immer häufiger liest man über Informationsarchitektur bei Webprojekten. Was versteht man eigentlich darunter? Bei der Informationsarchitektur geht es um die Konzeption und Erstellung von Webseiten in der Weise, dass Besucher schnellstmöglich und leicht die Informationen finden können, die sie brauchen. Es gibt viele unterschiedliche Definitionen, aber im Ganzen befasst sich Informationsarchitektur mit der Auffindbarkeit und mit der Usability von Informationen, d.h. es geht nicht um das Programmieren von Webseiten oder die Strukturierung von …

Helga und die Visionäre der Programmierung

Freitag Abend. Endlich Wochenende für die Systemadministratorin Helga. Es war eine stramme Arbeitswoche, sie musste sogar für zwei Tage nach Hamburg, um dort vor Ort das Netzwerk des Kunden zu warten. Aber jetzt freut sich Helga auf ein freies Wochenende, auf ihre vernachlässigte Katze Bug und auf ein Lesebuch besonderer Art: „Visionäre der Programmierung – Die Sprachen und ihre Schöpfer.“ Sie wird es an einem Wochenende verschlingen. Da Helga vor 13 Jahren Perl als erste Programmiersprache gelernt hatte, liest sie auch zunächst das Interview mit Larry Wall. Schmunzelnd fragt sie sich bei Larry Walls Schwärmerei über Perl 6, ob es jemals wirklich kommen wird. Sie findet jedoch seine Gedanken hoch interessant, welche Macken er mit Perl 6 beseitigen möchte, die sich seiner Meinung nach in Perl mit der Zeit eingeschlichen haben. Als nächstes Interview nimmt sie sich Python vor, die zweite Sprache, die Helga — nach Perl — erlernt hat und heute überwiegend als Systemadministratorin verwendet. Sie freut über die Interview-Passage, in der Guido Rossum kund tut, woran er einen guten Programmierer erkennt. Sie glaubt, …

Gibts grep auch in der Familienpackung?

Muss man als normal sterblicher Mausschubser wissen, was grep ist? Für wen ist grep interessant? Was macht man damit? Und: Gibts das auch in der kostengünstigen Familienpackung? grep (steht für „global/regular expression/print“) ist ein kleines Open-Source-Software-Werkzeug, das jeder Linux-Distribution beiliegt, aber auch für fast jedes Betriebssystem erhältlich ist. Mit diesem Konsolenzeilenprogramm kann beispielsweise ein Systemadminstrator bequem alle Textdateien seines gesamten Netzwerkes auf eine bestimmten Zeichenfolge durchsuchen und sich das Ergebnis anzeigen lassen — und das alles mit einer einzigen, winzigen Befehlsfolge: $ find /home/benutzername -exec grep -H „Passwort“ {} \; Dieses Kommando durchsucht alle Dateien des Quellverzeichnisses des Benutzers „benutzername“ nach der Zeichenkette „Passwort“ und zeigt die gefundenen Zeilen zusammen mit dem Dateinamen an, wobei die Anzeige des Dateinamens durch die Option -H ausgelöst wird (Beispiel Wikipedia entnommen). grep arbeitet dabei mit reguläre Ausdrücken (regular expressions, das „re“aus grep). Reguläre Ausdrücke — oder auch in der Kurzform Regex genannt — sind Filter für Texte, indem der jeweilige reguläre Ausdruck in Form eines Musters mit dem Text abgeglichen wird. So kann man alle Wörter, die mit …

Wenn Nagios beim Sysadmin zweimal klingelt…

Komplexe IT-Netzwerkinfrastrukturen mit Nagios überwachen Der Systemadministrator, der gerade bei seinem geliebten Tatort vor dem Fernseher sitzt, bekommt eine SMS, die ihn darüber benachrichtigt, dass bei einem Rechner seiner Firma eine Festplatte vollgelaufen ist. Er schaut noch den Tatort zu ende, dann loggt er sich von seinem eigenen PC in das Firmennetzwerk ein und schaut nach der Ursache. Schnell stellt er fest, dass ein Skript fehlerhaft funktioniert und eine Sicherungskopie einer Software nicht – wie beabsichtigt – überschreibt, sondern immer wieder erneut erstellt, bis die Festplatte voll ist. Er stellt beruhigend fest, dass der Fehler keine Auswirkungen auf andere Netzwerkkomponenten hat, sondern bis morgen warten kann, wenn er wieder auf seiner Arbeit ist. Er freut sich darüber, dass ihm Nagios so bequem, umfassend und schnell über das Problem informiert hat – und dass er vorerst ungestört auch noch „Anne Will“ im Fernsehen schauen kann. Nagios hilft dabei, eine komplexe IT-Infrastruktur im Auge zu behalten. Es macht das, was ein Systemadministrator niemals umfassend leisten kann: Ständig den Überblick über den Zustand aller Systeme und Netzwerkkomponenten behalten. …