Autor: Alexander Plaum

Zoe zockt, Fiete fliegt!

Zoe zockt, Fiete fliegt, Ada tüftelt – und alle lesen unterm Weihnachtsbaum

Gehört ihr auch zu den Leuten, die mit dem Geschenkekauf gerne bis zur letzten Minute warten? Und dann in leichten Stress verfallen? Und habt ihr dieses Jahr auch besonders wenig Lust auf krassen Konsum, wollt den Kindern in der Familie aber dennoch eine Kleinigkeit auf den Gabentisch legen? Dann haben wir zwei besondere Buchtipps für euch. „Hä? Kinderbücher von O’Reilly? Python für Pänz oder was?“ könnte man jetzt denken, aber nein: Der Verlag hat inzwischen auch „richtige“ Kinder- und Jugendliteratur im Angebot – bei der Technikthemen natürlich eine besondere Rolle spielen. Zoe zockt, Fiete fliegt! Weihnachtsgeschenkbuchempfehlung #1 ist die Neuerscheinung Zoe zockt, Fiete fliegt. Hier geht’s in Form einer langen Kurzgeschichte um Gaming, Freundschaft, virtuelle Welten, Abenteuer zum Anfassen sowie – ultimativ – um den richtigen Umgang mit heftig immersiven, vernetzten Medien. Die u.a. in den ICE-Familienabteilen der Republik erfolgreich getestete Story kommt von Wiebke Helmchen. Zahlreiche bunte und amüsante Bilder hat Valentin Krayl beigesteuert. Abgerundet wird das Ganze durch einen kurzen pädagogischen Leitfaden von Patricia Cammarata a.k.a. Das Nuf. Und keine Angst: Niemand holt …

Von unsichtbaren Giraffen, langen Lichtwellenleitern und fehlerhaften Belohnungsfunktionen – KI-Expertin Janelle Shane im Interview

Janelle Shane hat ein außergewöhnliches Buch über KI geschrieben. Außergewöhnlich deshalb, weil es nicht nur einen kompakten, technisch akkuraten Einstieg ins Thema liefert, sondern aufgrund schräger Beispiele und amüsanter Zeichnungen auch wunderbar unterhält. Wir haben You Look Like A Thing And I Love You – auf Deutsch: Künstliche Intelligenz – Wie Sie Funktioniert und Wann Sie Scheitert – in diesem Blog bereits ausführlicher vorgestellt. Jetzt ist es Zeit für ein Interview mit der Autorin, die – so ihre Selbstauskunft – „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Bot ist“. Janelle, hast du einen exklusiven, KI-generierten Anbaggerspruch für uns auf Lager? „Kann ich mal deine Bauteilliste sehen?“ :-D. Den merk ich mir. Eine ernsthaftere Frage: In deinen „Principles of AI Weirdness“ (hier auch komplett zitiert) sagst du, dass das Problem nicht darin besteht, dass KI zu schlau ist, sondern darin, dass KI zu blöd ist. Du attestierst den smarten Algorithmen die Intelligenz eines Wurms. Denkst du, dass sich da in absehbarer Zukunft was ändert? Ich denke, dass KI in absehbarer Zukunft nicht annähernd so leistungsfähig sein wird …

Künstliche Intelligenz Buch

Komische Maschinen, seltsame Abkürzungen: Ein anderes Buch über Künstliche Intelligenz

Alle reden über KI. Alle nutzen KI (bei der Suche im Netz, beim Online-Shopping, beim Streaming, bei der Navigation, beim Übersetzen von Texten …). Die wenigsten verstehen etwas von KI. Und diejenigen, die mehr Plan haben, schreiben zwar ganz gerne über KI, argumentieren dabei aber oft sehr technisch, philosophisch – oder gar sperrig. Einen anderen Weg der Aufklärung geht Janelle Shane, promovierte Elektroingenieurin, KI-Expertin und zur Zeit Optikforscherin in Colorado: In ihrem Buch „Künstliche Intelligenz – Wie sie funktioniert und wann sie scheitert“ nähert sie sich dem Thema mit Humor. „I write about the sometimes hilarious, sometimes unsettling ways that machine learning algorithms get things wrong“, so das Mission Statement der Amerikanerin. Die Ergebnisse ihrer Arbeit kann man seit einigen Jahren im wirklich feinen Blog AI Weirdness nachlesen, Ende 2019 folgte dann Shanes erstes Buch: You Look Like A Thing And I Love You. Für alle, die sich über diesen so seltsamen wie brillanten Titel wundern: Es handelt sich um einen angeblich idealen Anmachspruch, den sich ein von der Autorin aufgesetztes KNN (künstliches neuronales Netz) …

8 Pandemie-Office-Hacks

Oder: Wie ich versuche, in Zeiten von Corona als digitaler Heimarbeiter klarzukommen. „You’re not working from home. You’re at home during a crisis, trying to work.“ Nach geschlagenen neun Monaten Remote-Wuppe mit Rechnerecke im Schlaf- und Wohnzimmer bin ich vom gerade wohl alternativlosen Arbeitsparadigma für moderne Medienarbeiter ganz schön angenervt. Was ich allerdings – abgesehen vom Zustand der Welt – noch nerviger finde, ist die Flut von Beiträgen zur (vermeintlichen) „Home Office“-Optimierung. „Du brauchst eine optimierte Tagesroutine! Pro-Tipp: Aufstehen um 5:30 Uhr. Dann: 55 Minuten Power-Yoga. Dann: 5 Minuten Frühstück (1/2 Birne und ein Knäckebrot). Dann: 240 Minuten Deep-Work.“ „Hol dir das neue XR-Giga-Headset und treffe deine Kollegen und Projektpartner in der virtuellen Business-Lounge!“ Solchen und ähnlichen Mumpitz musste ich leider schon oft lesen und hören. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Natürlich kann man die Home-Office-Situation verbessern. Überzogene Selbstdisziplin und krasse Tech-Aufrüstung sind aber kaum der Weg zum Ziel. Im Folgenden habe ich ein paar einfache, kostenlose bis kostengünstige und hoffentlich nicht völlig bekloppte Tipps zusammengetragen, die mir geholfen haben, die Lohnarbeit in den …

Von Gründern, Büchern, Punks und Viren – eine ganz persönliche Dataviz-Lovestory

Außerdem: Werbung für ein Grundlagenbuch von Claus O. Wilke. Im Spätsommer 2004 stand ich vor einem Problem: Ich war mit der Uni fertig, wusste aber nicht so richtig, was ich arbeiten sollte. Also beschloss ich, mein Lieblingshobby – die Organisation von Punk- und Indiekonzerten – zumindest vorübergehend zum Beruf zu machen. Dafür brauchte ich eine kleine Agentur. Für deren Gründung brauchte ich Fördergelder. Und um die zu bekommen: einen Businessplan. Dessen Erfolg bei der Auswahlkommission wäre, so hörte ich, unter anderem davon abhängig, wie überzeugend darin Marktanalysen (oh!) und Umsatzprognosen (ah!) dargestellt würden. Heißt also: Das Ding brauchte solide Diagramme, Schaubilder, Datenvisualisierungen. Datenvisualisierung, Europa-Tour und Schönheit der Information Blöderweise hatte ich damals keine Ahnung, wie dieser Dataviz-Kram funktionierte, wurde aber zum Glück von einem Freund gerettet (natürlich Wirtschaftswissenschaftler und Informatiker). Nach ein paar Stunden Excel-Magic war alles fertig, der Plan wurde eingereicht, bekam großes Lob – und ich konnte für ein paar Jahre Bands quer durch Europa schicken (was eine andere Geschichte ist). Datenvisualisierung hatte erst mal keine größere Bedeutung mehr in meinem Leben. Fast …