In den letzten Jahren haben wir an dieser Stelle meist Bücher, Filme, Games und Gadgets empfohlen. Dieses Jahr versuchen wir noch mal etwas Anderes: Im Einklang mit dem
Weihnachtsgedanken des Schenkens und Gebens empfehlen wir euch NGOs, die unser digitales Universum besser und schöner machen. Oder genauer gesagt: weniger schlecht und weniger hässlich.
Liebe Leute, wenn ihr Weihnachtsgeld übrig habt, spendet es doch einer der folgenden Organisationen (und/oder ergänzt gerne diese Liste, die natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt):
Amadeu-Antonio-Stiftung/Civic.net
Die 1998 gegründete und inzwischen recht bekannte Amadeu-Antonio-Stiftung kommt zunächst eher undigital daher: Ihr Ziel ist es, gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus anzugehen – und zugleich die demokratische Zivilgesellschaft zu stärken. Dieses Engagement muss inzwischen auch verstärkt im Internet stattfinden, weswegen die Initiative Civic.net ins Leben gerufen wurde. Hier dreht sich alles um den Kampf gegen Online-Hate-Speech beziehungsweise für anständigen Diskurs in den sozialen Medien. Wer Civic.net unterstützen möchte, spendet zweckgebunden („Digitale Zivilgesellschaft“) an die Stiftung.
Chaos Computer Club
Europas größte Hacker-Organisation muss hier nicht mehr groß vorstellt werden. Seit 1981 geht’s bei Treffen, Aktionen und Kampagnen des CCC um ganz viele Themen irgendwo zwischen IT und Gesellschaft, zum Beispiel: Datensicherheit, Informationsfreiheit oder Privatsphäre. Die vermutlich beste Art, den CCC monetär zu unterstützen, ist eine Fördermitgliedschaft.
Digitale Gesellschaft
Die kleine, aber feine Digitale Gesellschaft, gegründet 2010, engagiert sich „für Grundrechte und Verbraucherschutz im digitalen Raum“ und „die Realisierung digitaler Potentiale bei Wissenszugang, Transparenz, Partizipation und kreativer Entfaltung“. Gleichzeitig
richtet sich der Verein „gegen den Rückbau von Freiheitsrechten im Netz“ sowie „gegen alle Formen von Überwachung“. Auf dieser Seite könnt ihr die Digitale Gesellschaft unterstützen.
Mimikama
Die in Österreich registrierte Non-Profit-Organisation Mimikama (Gründung: 2011) dokumentiert sowohl Dis-/Misinformation (Hoaxes, Lügen, Propaganda) als auch regulären Internetbetrug (Abofallen, dubiose Gewinnspiele, schädliche Links). Grundsätzliches Ziel ist die Förderung von Medienkompetenz und Computersicherheit. Mimikama ist unter anderem Initiator der Facebook-Page „Zuerst denken, dann klicken“ und der Suchmaschine hoaxsearch.com. Spenden kann man hier.
netzpolitik.org
Noch eine Plattform/Organisation, die hier keine lange Vorstellung mehr braucht. Was die seit 2002 aktive Redaktion von netzpolitik.org allerdings weiterhin dringend benötigt, ist Geld. Wer den Fortbestand der investigativen, enorm gewachsenen Nachrichtenwebsite mit Fokus auf digitale Freiheitsrechte und Digitalkultur sichern möchte, gelangt hier direkt auf die Spendenseite.
Open Knowledge Foundation Deutschland
Die OKFN bzw. deren deutscher Zweig hat sich auf die Fahnen geschrieben, „das demokratische Potenzial von Technologie“ zu zeigen und zu fördern. Zu den Projekten der Stiftung zählen unter anderem Frag den Staat (ein Informationsfreiheitsportal), Jugend hackt (ein Förderprogramm für jugendliche Tech-Fans) oder das via OK-Lab Stuttgart organisierte luftdaten.info (Feinstaub-Messung bzw. DIY-Ökoaktivismus). Spenden an die Gesamtorganisation kann man hier loswerden, für Einzelprojekte gibt es gesonderte Spendenseiten (Frag Den Staat, Jugend Hackt, luftdaten.info).
Reporter Ohne Grenzen
Die sehr bekannte, in Deutschland 1994 gestartete NGO Reporter Ohne Grenzen (Reporters sans frontières) unterstützt Journalist*innen im Kampf für Pressefreiheit und gegen Zensur. Bei einigen Aktionen und Kampagnen gibt es deutliche IT-Schwerpunkte. So beschäftigt sich ROG unter anderem mit digitalem Quellenschutz, Exportkontrolle für Überwachungstechnologie, Netzneutralität und – natürlich – der Pressefreiheit im Social Web. Spenden kann man (via Kommentar auch zweckgebunden) auf dieser Seite.
Also dann: Frohe Weihnachten, happy Hanukkah, happy Kwanzaa, einen schönen Festivus, eine gute Zeit! Und vergesst nicht, der ein oder anderen IT-Verschönerungsorganisation den ein oder anderen Euro dazulassen.