„Kennen Sie erst einmal ein Cmdlet, dann kennen Sie alle“, schreibt unser Autor Tobias Weltner im frisch erschienenen Handbuch „PowerShell 5.0“. Übrigens ohne zu verschweigen, dass es bisweilen einige Höhenmeter zu überwinden gilt. Aber auch, dass es sich lohnt.
Eine Konsole, in die man simple, unmissverständliche Befehle eintippen kann. Ohne Klickibunti, ohne langes Suchen in Menüs. Am besten weiß auf schwarz. Das dürfte wohl das Lieblingstool eines jeden Admins sein, und Windows-Admins sind da keine Ausnahme. (Wie sie dann aber etwas Konsolen-Finetuning fürs effiziente Arbeiten betreiben können, steht gleich am Anfang des Buchs.)
Klare Ansagen
Die PowerShell bietet genau dies: Man gibt Arbeitsaufträge – so genannte cmdlets – in die Kommandozeile und kann so Server konfigurieren, Files hin- und herschieben, Events loggen und überwachen, auf entfernte Rechner zugreifen und und und. Gerade, wenn Aufgaben immer wieder erledigt werden müssen, lässt sich durch das PowerShell-Skripten nicht nur Zeit sparen – die Automatisierung der Prozesse vermeidet schlichtweg auch Fehler, wie sie bei manueller Ausführung häufiger vorkommen können.
Wer bereits Erfahrung mit Kommandozeilen mitbringt, wird die PowerShell als überraschend zugänglich empfinden. Die Cmdlets bestehen aus dem Arbeitsauftrag plus Parametern, die den Befehl präzisieren. Beispiel:
Get-Eventlog System -Entrytype Warning
–> liefert (get) alle Ereignisse vom Typ Warning (Entrytype Warning) aus dem Ereignisprotokoll (Eventlog) System.
Italienisch für Anfänger
PowerShell ist damit ähnlich einer Fremdsprache, bei der wir uns anfangs einen Grundstock an Vokabeln zulegen müssen – sicherlich Fleißarbeit, aber nicht überfordernd. „Dann aber steht man vor einer Steilwand“, schreibt Weltner in seiner Einführung zum Buch, „die autodidaktisch oft nur schwer zu meistern ist. Hier werden viele Grundlagen gelegt.“
… und Fortgeschrittene
Klar: Um Espresso und Spaghetti zu ordern, genügen rudimentäre Italienischkenntnisse – je komplexer aber die Themen und Fragen, desto mehr Sprachgewandtheit ist gefordert. Weltner liefert auf knapp 1200 Seiten beides. Er beginnt mit dem Einstieg in die Befehle und schreitet dann fort mit den Vorzügen der PowerShell als objektorientierte Konsole, als Automationssprache sowie als Tool zur Remote Administration. Unter dem Schlagwort „DevOps und Enterprise“ erklärt er die PowerShell-Techniken Workflows und DSC, und schließt das Buch mit einem Ausflug in die Anwendungsentwicklung. Damit legt er ein extrem umfassendes Handbuch zum Lernen und Nachschlagen vor.
Der Antrieb
Skripting-Skills sind gefragt, daran bestehen nach dem Blick auf aktuelle IT-Stellenanzeigen kaum Zweifel. Admins sind heute nicht mehr nur die Herrscher über ein paar (physisch vorhandene) Rechner und Platten, sie dirigieren diverse virtuelle Server, spielen per Remote-Zugriff Updates ein, überwachen Logfiles, eliminieren schadhafte Prozesse. Und sie identifizieren und automatisieren Routineaufgaben. Weltner beobachtete gerade in den letzten 15 Jahren einen Wandel im Berufsbild IT-Professional und stellt fest: „Wer PowerShell am Ende fließend spricht, ist bestens aufgestellt für moderne IT-Landschaften.“*
Dabei bekommt Ihr das Know-how immer mit Praxisbezug geliefert, denn Weltner ist nicht nur Initiator der jährlichen Deutschen PowerShell Konferenz und mit 11 MVP-Auszeichnungen einer der gefragtesten PowerShell-Trainer und -Experten weltweit, er schrieb das Buch dort, „wo PowerShell im Unternehmen eingesetzt wird“ – und liefert daher auch immer Beispiele mit, die den konkreten Nutzen des Skriptens deutlich machen.
Wer Details wissen will, findet hier das fein aufgegliederte Inhaltsverzeichnis (PDF) sowie hier ein Probekapitel (PDF). Weitere Infos gibt es hier. Das Buch ist ganz aktuell für PowerShell 5.0, deckt aber auch die Vorgängerversionen ab 2.0 ab.
Und natürlich könnt Ihr auch bei Eurem örtlichen Buchdealer erst einmal blättern gehen – das Buch ist wie immer im gut sortierten On- und Offline-Buchhandel verfügbar.
*Auch der darauf folgende Satz Weltners sei an dieser Stelle geleakt: „Falls doch mal etwas schiefgeht, mag es Sie trösten, dass das wiederholte Schlagen mit der Stirn auf die Schreibtischoberfläche pro Stunde immerhin 68 Kalorien verbraucht.“ Na, denn.