Kommentare 1

So war das: Barcamp Bonn 2017

Samstag war Barcamp: das dritte Bonner, das ebenfalls dritte mit uns als Medienpartner/Buchsponsor und das zweite, bei dem ich auch persönlich dabei sein konnte. Bereits 2015 fuhr ich mit Kollegin Anja hin (ihr Rückblick) und es gefiel uns damals schon so ausgesprochen gut, dass ich gar nicht weiß, was noch hätte besser laufen können. Karin Krubeck, Sascha Foerster und Johannes Mirus waren und sind ein perfekt eingespieltes Team, die das Barcamp von Anfang an herausragend organisiert haben. Auch in diesem Jahr wieder. Und trotz aller Routine, die ja sicherlich eintritt, nach wie vor mit sehr viel persönlichem Herzblut. Daher ganz zu Anfang schon der Applaus auf’s Orgateam. 

Barcamp Bonn 2017 Posttower

Viel Glas und Stahl: Die Location kennt jeder Bonner von außen, wir nun auch von innen. Hat sich gelohnt. Top Ausstattung und Technik in jedem einzelnen Raum.

Und nun von vorn: Ein paar Minuten zu spät rauschte ich noch genau passend zur Vorstellungsrunde in den großen Saal. Immer wieder hört man ja die Frage: Brauchen Barcamps wirklich eine Vorstellungsrunde oder langweilt das – gerade bei 160 TeilnehmerInnen – nicht spätestens nach Hashtag-Aufzählung 5,6,7 nicht kollossal? Meine persönliche Überzeugung: Ja, wir brauchen das. Wenn sich alle Teilnehmer kurz fassen. Hat geklappt in Bonn, möglicherweise auch wegen der Beschränkung auf nur zwei Kernfragen Hashtags.  (Dabei hatte ich die komplette Autofahrt morgens über Hashtag 3 gebrütet ;).) Also, Vorstellungsrunde, warum? Weil man gleich zu Beginn die Zusammensetzung der TeilnehmerInnen gut einschätzen kann. Und das hilft bei der Wahl der Sessions. 

Die schloss sich direkt an. Auffällig: Da waren Barcamp-Profis am Start, denn binnen weniger Sekunden reihte sich eine lange Schlange auf. Ganz ohne orientierungsloses Suchen. Alle Sessions, die vorgestellt wurden (und das waren viele), schafften es auf den Sessionplan, sieben Tracks parallel und dann noch zwei Meetingpoints für kleinere Runden versprachen ein sehr vielseitiges Programm. Die Qual der Wahl ;) Während der Sessionplan zusammen gebastelt wurde, gab es Foyer schon Mittagessen. Wunderbar – kein Zeitverlust. Die vegane Tomatensuppe war für mich gleich die beste Stärkung für die ersten zwei Sessions. (Es gab noch mehr. Viel mehr. Auch sehr gute Wraps.)

Barcamp Bonn 2017 Bobbycars

Im Sessionplan: eine Bobbycar-Session :) Und ein paar Kinder waren auch da – was ich persönlich sehr mag. Barcamps sind nun einmal meist am Wochenende, zur klassischen Familienzeit. Und Kinder _sind da_ und lassen sich nicht so einfach (organisatorisch und emotional) wegorganisieren, wie manch eine(r) glaubt. Dass es selbstverständlich ist, dass man den Nachwuchs einfach mitbringt, spricht für die Community.

Die erste Session, die ich besuchte, hieß: Erfolgsfaktoren von Social Media von Kleinunternehmen und Startups. @OliverKepka lieferte darin anhand seiner Google+-Seite tonnenweise Best Practices zum perfekten Posting (Bild, Text, Hashtags usw.). Zugegeben, hätte ich von Anfang an gewusst, es würde nur um Google+ gehen, hätte ich womöglich eine andere Session gewählt. Das wäre aber sehr schade gewesen, denn Olivers Vortrag war nicht nur sehr informativ, sondern auch sehr witzig. (Und das allermeiste der Infos lässt sich auf andere Netzwerke adaptieren.)

Danach ging es für mich zu „Organic reach is alive“ von @Tim_Ebner. Tim begleitet seit letztem Jahr den Bürgermeisterwahlkampf in Bad Nauheim als Digital-Berater des Kandidaten Axel Bertrand und wollte darüber sprechen, wie sich auch ohne Werbebudget Reichweite erzeugen lässt. So hat er’s angekündigt, ganz so war’s aber nicht, denn einige Facebook-Posts waren schon bezahlt. Die bessere Headline nannte Tim im Verlauf des Vortrags: „Wie ein SPD-Kandidat im tiefsten CDU-Land analog, digital und ‚draußen‘ Wahlkampf macht“. Und diese Story war nicht minder interessant. Wie sie ausgeht, erfahren wir dann am 7. Mai zur Wahl. In jedem Fall spannender Vortrag. 

Als nächstes schnupperte ich bei Vivian Pein und „KPI – Warum Fans kein KPI ist und was Sinn macht“ rein. Als dritte Session war das recht anspruchsvoller Stoff, für den ich verschüttete BWL-Kenntnisse freischaufeln musste. Die Quintessenz: Fans und Follower sind keine Key Performance Indicators. (Das bitte dreimal aufsagen.) Und: Wenn Ihr als Community Manager immer wieder um Budget für Facebook-Ads oder ähnliches kämpfen müsst, rechnet ruhig mal den Tausenderkontaktpreis aus und stellt diesen den anderen fraglos gebuchten Werbemedien gegenüber. Das war längst nicht alles – Vivian lieferte sehr praxisbezogene Tipps, und das höchst komprimiert. 

Barcamp Bonn 2017 Sessions

Erstmalig zwei Tage lief das Barcamp Bonn in diesem Jahr. Samstag themenoffen, am Freitag mit dem Schwerpunkt „Mobilität“. Hier ein Blick auf die Sessions.

Im Foyer baute man währenddessen schon Kuchen auf. Und ich lief gleich weiter zur WordPress-Sprechstunde (u.a. mit Thomas, den wir schon eine Weile von der WordCamp-Orga kennen). Wichtiger Hinweis an alle WordPress-Entwickler, -Admins und -Anwender: Geht zu den WordPress-Meetups, dort gibt es Know-how, Austausch und bei Bedarf auch tatkräftige Hilfe. Das Meetup in Köln trifft sich an jedem dritten Dienstag im Montag, die Bonner Ausgabe wurde am Wochenende frisch gegründet und hat als regelmäßigen Termin jeden ersten Mittwoch im Monat. Es gibt die Meetups deutschlandweit!

Die letzte Session brachte mir der O’Reilly-Autor Olav Schettler zum Thema Wissensmanagement. Seit 2012 nutzte er Evernote, um all seine privaten und beruflichen Notizen und Erkenntnisse festzuhalten und einigermaßen sortiert immer abrufbar zu haben. Im Laufe der Zeit schränkte Evernote ihn aber zu sehr ein, und deshalb, Zitat Olav Schettler: „… dachte ich mir: ‚Du kannst doch programmieren, warum baust du dir dein Werkzeug wie in der Make-Szene nicht einfach selbst?'“ und – programmierte sich sein eigenes Wissensmanagement-System. Die Abende von zwei Wochen hat er investiert, dann war es ein lauffähiges System. Jetzt wird schrittweise umgezogen. Einen großen Vorteil hat sein „Knowfox“ in jedem Fall: Eure Notizen sind auf Eurem eigenen Server, sie gehören wirklich Euch. Wollt Ihr testen? Olav Schettler hat es auf Github abgelegt. 

Zum Schluss konnte ich sogar schnell bei den Serientipps von Scotty reinschauen. The Good Fight ist meins! ;) Und schon ging’s ans Verabschieden. Karin zog noch die Gewinner der O’Reilly- und dpunkt-Bücher. Allen damit viel Spaß!

Barcamp Bonn 2017 Verlosung

Die Heidelberger Kollegin Sabrina schickte eine Kiste frischer Bücher O’Reilly- und dpunkt-Bücher – und hier durften alle, deren Namen Karin zog, frei daraus auswählen.

Das war ein sehr, sehr schöner Samstag, an dem ich unglaublich viel gelernt habe. Danke allen ReferentInnen <3 

Einen Wermutstropfen gab’s für mich: Wegen einer fiesen Erkältung hatte ich den ganzen Tag über eine gefühlt 1-Meter-dicke-Watte um meinen Kopf und war deshalb nicht zu allzu viel Kommunikation in der Lage. Beim nächsten Mal wieder mehr, denn da stimme ich der Teilnehmerin zu, die in der Feedbackrunde sinngemäß sagte: die Kaffeepausen sind das Beste an Barcamps.  

Karin, Sascha, Johannes: Euch noch mal vielen Dank, dass wir wieder Buchsponsor sein durften. Und für das tolle Barcamp sowieso! 

Das nächste Barcamp  Bonn findet am 23. und 24. Februar 2018 an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin statt. (Da, wo auch die FroSCon ist!) Wir freuen uns drauf. 

Sag's weiter:

1 Kommentare

  1. Pingback: Die O’Reilly-Veranstaltungstipps im März und April - oreillyblog

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert