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Happy Birthday, Internetsucht! Happy Birthday, Google!

Vor ziemlich genau 15 Jahren wurde ich internetsüchtig. Mit dem erstmaligen Erhalt eines Studierendenausweises bekam ich auch Zutritt zum Rechenzentrum einer deutschen Uni. Und – was soll ich sagen? Ich verbrachte die kompletten ersten zwei Semester nahezu ausschließlich da. Danach schmiss ich das ohnehin fast vollständig versäumte Studium hin und widmete mich einer Ausbildung. Die mir per „Ausbildungsrahmenplan“ gewährleistete, die wiederum nächsten drei Jahre recherchierend vor einem Computer mit Internetzugang zu verbringen.

Vor ziemlich genau 15 Jahren startete ein Webdienst namens „Google“ – schlichte weiße Website mit Eingabefeld (Waybackmachine). Eine Suchmaschine, nicht mehr. Aber – wie wir alle wissen, überzeugte sie aufgrund ihrer Treffsicherheit und Leistungsstärke sofort.

Während der Ausbildung lernte ich vor allem suchen. Und zwar so: Boolesche Operatoren, Phrasensuche, Klammern, Trunkieren, Abstandsoperatoren …  – rauf und runter. Meine Ausbildungsstelle war eine so genannte Informationsvermittlungsstelle. Wir durchgruben Patent-, Marken, Forschungs- und Pressedatenbanken. STN, FIZ-Technik, DIMDI, JURIS, GBI, Dialog/Datastar … manche davon mit irrsinnig komplizierten Suchanfragen und für Azubis unvorstellbar hohen Anschaltpreisen, abgerechnet pro Minute. Jede Suche musste exakt vorbereitet werden. Jede ziellose, unüberlegte Suchanfrage kostete bares Geld.

Und so kam ich – manche würden wohl einen höheren Sinn dahinter vermuten – zu meinem ersten O’Reilly-Buch:

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Darin entdeckte ich Newsgroups – und versumpfte für Jahre darin. Außerdem fand ich einige sehr nützliche Suchmaschinen und Verzeichnisse. Denn: Zwar gab es Google schon – unsere (meine) Wirklichkeit hieß aber noch: Altavista, MetaGer, Yahoo, Hotbot, Excite, Lycos, Fireball. Google war noch nicht erwähnt, auch wenn es meinen Notizen zufolge inzwischen auf einer de-TLD angekommen war:

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Endgültig zum Google User wurde ich aber 2001, als „meine“ Newsgroups zu Google Groups wurden. Und rückblickend hätte ich da erstmalig eine Ahnung davon haben können, dass Google im Jahr 2013 nicht nur meine persönliche Suchmaschine, sondern auch meine persönliche Datenbank ist. In der man suchen kann, ohne besondere Kompetenzen besitzen zu müssen, denn statt Booleschen Operatoren bietet sie „Auf gut Glück!“ –  Und „googeln“, seit 2004 im Duden, löste den Begriff „recherchieren“ regelrecht ab.

Der Rest ist Geschichte und muss hier nicht wiederholt werden. (Hier stehen weitere Rückblicke.)

Ich gebe zu – ich fühle mich unwohl dabei, wie viele meiner Daten inzwischen schon den Weg über und nach Mountain View gefunden haben. Erst kürzlich landeten meine Handyfotos über irgendeine ausgeschaltet geglaubte Sync-Funktion auf meinem Google+ Account ;( Aber dennoch ist Google heute eines meiner wichtigsten Tools, privat wie beruflich. Und deshalb:

 HAPPY BIRTHDAY, GOOGLE!

Und hier sind wir alle zum Mitfeiern eingeladen:

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P.S. Studiert hab ich dann später nochmal. Als ich einen Praktikumsplatz gesucht habe, fiel mir das O’Reilly-Buch wieder in die Hände … und dort traf ich Menschen, deren Internetsucht älter und damit chronisch  und unheilbar war/ist. :-)

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