Am 2. Februar fand die zweite TEDxRheinMain Veranstaltung in Offenbach unter dem Motto Subject2Change statt. Passenderweise in einer zum Theater umgestalteten ehemaligen Synagoge, ein wunderbar passender Rahmen. Für mich war dies die erste persönliche Teilnahme, nachdem ich seit einigen Jahren die TED Talks im Internet verfolge. Entsprechend gespannt habe ich mich auf die Reise nach Offenbach begeben …
… und wurde nicht enttäuscht!
Das Tolle an einem TED-Talk ist die Vielfalt, dieses ‚wer interpretiert wie‘ das vorgegebene Thema: Chance bzw. Veränderung ist ein breit gefasstes Gebiet und liefert viel Spielraum für Interpretationen.
So wurde das Publikum in elf Sessions unterhalten, informiert, ermutigt, mitgerissen,zum Lachen gebracht, nachdenklich gemacht, bewegt, zum Mitmachen aufgefordert, kurzum: die fast sechs Stunden flogen nur so dahin. In den Pausen gab es leckere kulinarische Rundumversorgung, Getränke und Zeit für Gespräche.
Am Ende wurde der Organisator Darren Cooper (XING, Twitter) von Ossi Urchs, der uns versiert durchs Programm führte, gefragt, welcher Talk ihn am meisten beeindruckt hat. Klar, kann man darauf nicht wirklich eine Antwort geben, auch ich nicht. Aber ich kann zumindest sagen, dass die Sessions, die mit Herzblut und Engagement vorgetragen wurden, bei mir am ehesten Anstoß zu einer Veränderung sein werden. Beeindruckend demonstriert hat uns das John Kearon, der das Kunststück vollbrachte, vor schwarzer Leinwand die Wichtigkeit der emotionalen Wirkung von Werbung aufzuzeigen. Eine bestimmte Musik in Verbindung mit dem Werbeslogan bleibt uns wesentlich besser in Erinnerung als eine Produktbeschreibung. Wenn dagegen keine Emotion entsteht, folgt auch keine Handlung.
Insgesamt gab es eine gesunde und abwechslungsreiche Mischung an Vorträgen, da wurden wir von Gunter Dueck aufgeklärt über die veränderungsunfreudige zwanghafte Persönlichkeit (nach Riemann „Grundformen der Angst“), Georg Schürmann stellte seine Ansätze zur ‚Bank der Zukunft‘ vor, die seiner Vorstellung nach geprägt sein sollte von Menschlichkeit, Transparenz, Regionalität und Partizipation. Nina Fischer lockte das gesamte Publikum aufs Podium zu einem 30-Tage Projekt der Veränderung, während Loimi Brautmann ganz handfest in Offenbach an kreativen Stadtprojekten arbeitet, um eine völlig neue Dialogform zwischen Stadt, Wirtschaft und den kreativen Netzwerken zu schaffen. Und in einem sehr persönlich geprägten Vortrag hat uns Lyra Turnbull gezeigt, wie sich durch Trust/Vertrauen Veränderungen in allen Lebensbereichen ergeben.
Ich auf jeden Fall gehe mit dem Bewusstsein nach Hause, einen tollen Tag erlebt zu haben, sicher das ein oder andere in Erinnerung behalten und auch versuchen werde umzusetzen, das alles in lockerer, aber deshalb nicht weniger professioneller Atmosphäre bei angenehmen ‚Gastgebern‘.
Die nächsten TEDxRheinMain-Events finden Sie übrigens hier. Gut möglich, dass ich zum Wiederholungstäter werde ;-)