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Warum Plugins in WordPress sorgfältig gewählt sein sollten

WordPress hat sich seit der Veröffentlichung kontinuierlich weiterentwickelt und bietet Usern immer mehr Features, die mittlerweile über die Funktionen einer reinen Blogsoftware hinausgehen. Diese Funktionen können mittels Plugins sogar noch erweitert werden. Doch aufgepasst: die Auswahl der Plugins sollte sorgfältig überlegt sein, denn das „blinde“ Sammeln und Installieren alleine bringen keinen Mehrwert. Welche Kriterien man bei der Auswahl der Plugins beachten sollte, beschreibt Olivia Adler im folgenden Textauszug aus der 2. Auflage des Buchs „Praxiswissen WordPress“.

Plugins sorgfältig auswählen
So groß die Versuchung auch ist, die eigene WordPress-Installation mit vielen Plugins zu „tunen“, sollten Sie doch einige Punkte bedenken.

Speicherbeschränkungen
Plugins fressen Speicherplatz – sowohl auf dem Webspace als auch im PHP-Memory Ihres Webservers. Dabei ist das PHP-Memory noch kritischer zu betrachten als der statische Speicherplatz, den das Plugin beansprucht, denn Webhoster bieten oft nur magere 32 MByte PHP-Speicher, von denen allein WordPress schon um die 32 MByte beansprucht. Jedes Plugin erhöht den Bedarf an Speicherplatz, so dass Sie schnell das Speicherlimit Ihres Webservers ausreizen können und statt Ihres Blogs eine Nachricht wie diese erhalten:

Fatal error: Allowed memory size of 654321 bytes exhausted (tried to allocate 12345 bytes) in /srv/www/user/yourdir/yoursubdir/file.php on line 123

Mit Hilfe des Plugins WP-Memory-Usage können Sie sich die individuelle Auslastung für Ihr Blog anzeigen lassen.

 

Sicherheitsrisiken
Jedes Plugin ist fremder Code, dem Sie direkten Zugriff auf Ihren Webserver gewähren – und damit ein potenzielles Sicherheitsrisiko. Seien Sie daher vorsichtig bei Plugins, die Sie nicht kennen. Wenn Sie bei der Auswahl unsicher sind, beschränken Sie sich am besten auf die getesteten und bewerteten Plugins von http://wordpress.org/extend/plugins. Generell sollten Sie vor dem Einsatz eines Plugins immer im Web recherchieren, wie die Erfahrungen anderer User damit ausfallen, und neue Plugins erst in einer Testumgebung ausprobieren. Wenn Sie sich ein bisschen mit PHP auskennen, empfiehlt sich ein Blick in den Plugin-Code, um eventuelle Auffälligkeiten (zum Beispiel Zugriff auf externe Websites, die Sie nicht zuordnen können) zu erkennen.

Kompatibilitätsprobleme
Plugins können oft nicht mit der Updategeschwindigkeit von WordPress mithalten – so kann es Ihnen nach einem WordPress-Update immer mal wieder passieren, dass ein Plugin nicht mehr läuft. Je weniger Plugins Sie im Einsatz haben, desto geringer ist das Risiko, hier auf Probleme zu stoßen. Außerdem können sich Plugins schon mal gegenseitig stören, da es sich ja um unabhängige Entwicklungen von Drittparteien handelt, die nicht in jedem denkbaren Zusammenspiel miteinander getestet werden können. Auch deshalb ist es wichtig, Plugins erst in einer Testinstallation (am besten in einer 1:1 gespiegelten Version Ihrer Produktivumgebung) „Probe zu fahren“.

Lassen Sie sich aber nicht von vornherein abschrecken, auch ältere Plugins einzusetzen – wenn beispielsweise auf einer Plugin-Seite steht, dass das Plugin nur bis Version 2.3.1 läuft, kann das auch einfach heißen, dass der Entwickler danach die Arbeit daran eingestellt hat. Es muss nicht bedeuten, dass das Plugin nicht auch mit der neuesten WordPress-Version lauffähig ist. Probieren Sie es einfach aus – natürlich wieder erst in der Testumgebung.

Sie sehen: Plugins sind nicht ganz trivial, schließlich handelt es sich um eigene kleine Unterprogramme. Häufig ist auch eine Datei readme.txt im Plugin-Paket mit dabei, die Sie lesen sollten, bevor Sie das Plugin in Betrieb nehmen und vielleicht verzweifeln, weil es nicht auf Anhieb funktioniert. Manche Plugins erfordern nämlich kleine Anpassungen in Theme-Dateien. Die grundlegende Entscheidung, welches Theme Sie einsetzen, sollten Sie daher getroffen haben, bevor Sie einen Haufen solcher Plugins installieren.

Mehr Informationen zum Thema WordPress bietet das Buch „Praxiswissen WordPress“ von Olivia Adler, das in 2. Auflage bei O’Reilly erschienen ist. Das Buch bietet einen kompakten und praxisnahen Einstieg in die Arbeit mit WordPress und erläutert unter anderem, wie ein Blog nach der Installation und Konfiguration eingerichtet wird und wie es als Content Management System genutzt werden kann.

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