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Wie programmiert man eine erfolgreiche Facebook-Anwendung? – Teil 1

Die steigenden Nutzerzahlen sprechen für sich: Wer in der heutigen Zeit als Unternehmen auch sich aufmerksam machen möchte, muss auch auf Facebook präsent sein. Unternehmen fordern verstärkt nach Facebook-Anwendungen, mit denen sie die eigene Zielgruppe gezielt erreichen können – und Webprogrammierer müssen ihr Fachwissen dafür aufwenden, die passenden Anwendungen zu programmieren. Doch was ist dabei zu beachten? Was soll mit der Facebook-Anwendung bei der Zielgruppe erreicht werden, und auf welche Weise soll sie das tun? Im ersten Textausschnitt aus dem Buch „Facebook-Anwendungen programmieren“ erklärt der Autor Mario Scheliga, welche Kriterien eine gute Anwendung ausmachen.

Gute Anwendungen
Ihre Anwendung muss nicht unbedingt etwas sehr Bedeutsames tun, oft reicht es aus, wenn sie einen guten Unterhaltungswert hat und sich nahtlos in den sozialen Graphen integriert. Häufig liegt es am Konzept, ob eine Anwendung erfolgreich ist oder nicht, und weniger an der Technik selbst. Zum Konzept kommen natürlich die Kommunikationsmaßnahmen, die hier aber nicht weiter beleuchtet werden sollen. Eine in Facebook erfolgreiche Anwendung hat vor allem die Attribute, die im Folgenden erläutert werden.

sinnvoll

Eine Anwendung sollte nützlich sein
Anwendungen sind nützlich, wenn sie es dem Benutzer ermöglichen, bestimmte Probleme zu lösen, oder ihm Arbeit abnehmen, so weit es geht. Beispiele dafür finden Sie an fast jeder Ecke im Facebook-Universum. Es gibt Anwendungen, die einen ganz leicht eine Umfrage durchführen oder sogar selbst eine Anwendung erstellen lassen.

Eine Anwendung sollte für den Benutzer bedeutsame Informationen anzeigen
Es sollte um wirklich notwendige Informationen gehen. Eine Anwendung, die »spammig« ist und dauernd irgendwelche Statusmeldungen von sich gibt, kommuniziert zu viel und geht jedem schnell auf die Nerven. Versuchen Sie zu ermitteln, welche Informationen dem Benutzer einen Mehrwert bieten und welche wirklich wichtig sind.

Eine Anwendung sollte soziale Aktivitäten ermöglichen
»Soziale Aktivitäten« bedeutet im Facebook-Kontext vor allem Kommunikation, Austausch und Teilen von Ereignissen. Es gibt eine Menge Anwendungen, die von den sozialen Aktivitäten zu stark Gebrauch machen. Diese Anwendungen haben zwar die Genehmigung des Benutzers dafür eingeholt, veröffentlichen aber Meldungen ohne sein Zutun. Sie kennen das sicherlich von Spielen wie FarmVille. Lassen Sie stattdessen den Benutzer selbst entscheiden, ob er dies oder jenes seinen Freunden mitteilen will oder nicht. Die Benutzer werden es Ihnen danken. Außerdem können Sie Ihren Benutzern auch erlauben, andere Freunde zur Anwendung einzuladen oder diese Weiterzuempfehlen – diese Funktion gehört zum Standardrepertoire erfolgreicher Anwendungen.

Eine Anwendung sollte es ihren Benutzern ermöglichen, untereinander effizienter zu kommunizieren
Können die Benutzer innerhalb einer Anwendung miteinander kommunizieren, erhöht das auch Dauer und Häufigkeit der Nutzung. Bestes Beispiel dafür ist ein einfacher Chat. Es gibt natürlich noch andere Möglichkeiten, Benutzer kommunizieren zu lassen. Bedenken Sie dabei, dass nicht alles in den News Feed gehört. Eine Anwendung sollte es ihren Benutzern erlauben, sich selbst auszudrücken Wenn Ihre Anwendung News Feed-Einträge vornimmt, sollten die Benutzer die Möglichkeit haben, persönliche Nachrichten hinzuzufügen oder Einträge sonstwie anzupassen. Bei Spielen sollten Sie das Bild des Spielers frei wählbar machen oder den Benutzern sogar erlauben, die Anwendung mitzugestalten. Das erhöht nicht nur die Identifikation des Benutzers mit der Anwendung, sondern auch noch deren
»Stickiness«.

Eine Anwendung sollte Aufmerksamkeit erregen
Ihre Anwendung sollte trotz des vorher Gesagten nicht allzu diskret sein. Facebook bietet über den Dashboard-Integrationspunkt einen guten Weg, um die Aufmerksamkeit der Benutzer zu erlangen. Gerade bei Multiplayer-Spielen oder Anwendungen, bei denen öfter Aktivitäten vom Benutzer erwartet werden, sollten Sie den Benutzer auch darüber informieren. Zudem können Sie auch den News Feed verwenden. Wie schon beschrieben, sollten Sie dabei jedoch mehr auf Qualität als auf Quantität setzen. Einträge im Stream werden schließlich nicht nur auf der Pinnwand des Anwendungsbenutzers gezeigt, sondern auch im News Feed seiner Freunde.

Eine Anwendung sollte einen Wert hinzufügen
Es ist sehr einfach, irgendetwas hinzuzufügen, aber sehr schwer, etwas von Wert hinzuzufügen. Überlegen Sie lieber genau, ob Sie nicht dieses oder jenes auch weglassen könnten. Versuchen Sie sich vorzustellen, wie Ihre Anwendung ohne diese eine Funktion aussehen würde. Überlegen Sie, ob das Weglassen wirklich eine Auswirkung hat – wenn nicht, ist sie sowieso überflüssig. Der erwähnte Wert kann sich auf Informationen, Medien oder Funktionen beziehen, und zwar im Hinblick auf einen einzelnen Benutzer oder – noch besser – auf eine ganze Gruppe von Leuten. Schauen Sie sich andere Anwendungen unter diesem Aspekt noch einmal genauer an: Oft sind die Anwendungen mit dem größten Wert nicht gleichzeitig die schönsten oder die mit den meisten Funktionen, sondern sie sind sehr fokussiert und lösen
ein bestimmtes Problem.

Im zweiten Teil wird weiter ausgeführt, inwiefern Vertrauenswürdigkeit und ein guter Aufbau einer Anwendung weitere wichtige Erfolgskriterien für eine gute Facebook-Anwendung sind. Im O’Reilly Verlag ist soeben „Facebook-Anwendungen programmieren“ von Mario Scheliga erschienen.

Teil 1/4

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