Kommentare 5

Das war Ignite Cologne 2011 – von Fahrradgeeks, Quereinsteigern und dem Social Network unbenötigter Dinge

Zum zweiten Mal in dieser Woche habe ich gestern eine deutsche Ignite-Veranstaltung während der Global Ignite Week 2011 besuchen können. Denn während andere Veranstalter in Deutschland schon in der Planungsendphase waren, entschlossen sich zwei Kölner dazu, auch unsere Stadt in den Reigen der über 70 Städte einzureihen, die dieses Jahr bei der Global Ignite Week teilnehmen. Natürlich verschärfte die kurze Vorlaufzeit etwas die Planungen, aber dank vieler helfender Hände konnte dann gestern Abend die erste Ignite Cologne stattfinden.

Coworking Cologne hatte freundlicherweise seine Räume zur Verfügung und ein paar nette Helfer zur Verfügung gestellt und so konnten an die hundert Gäste dabei sein, als das Licht ausging und die Vorträge begannen. Die Vorträge waren durchaus gemischt – von Marketingvorträgen und Businessvorstellungen bis zu perfekten Ignite-Vorträgen war alles dabei. Einige Vorträge begeisterten das Publikum regelrecht.

Hans Dorsch präsentiert BEHEMOTH

Hans Dorsch beispielsweise sprach über den Fahrradgeek Steven K. Roberts, der zwischen 1983 und 1991 mit insgesamt drei computerisierten Liegerädern mehr als 27000 Kilometer durch die USA fuhr. Er war unterwegs im Auftrag seines eigenen „Nomadic Research Lab“. Er wollte zeigen, dass Leben und Arbeiten unabhängig vom Ort möglich ist, wenn man nur die richtige technische Ausrüstung dabei hat. Das letzte der drei Räder war das Modell BEHEMOTH (Big Electronic Human Energized Machine Only Too Heavy). Die Arbeit daran dauerte dreieinhalb Jahre. 160 Sponsoren und 45 freiwillige Helfer unterstützten Roberts beim Bau. Das Fahrzeug wog 263 Kilogramm und kostete zirka 1,2 Millionen Dollar.
20 Jahre nach Steven K. Roberts epochalem Geek-Abenteuer, lassen sich die Funktionen dieses nomadische Abenteuerrad für wenig Geld nachbauen. Dazu braucht man 1. ein beliebiges Fahrrad, 2. ein iPhone und 3. Apps im Wert von 12 Dollar.

Peer Bieber sprach über Karriere als Quereinsteiger und ermutigte die Zuschauer, ihre Talente branchenunabhängig einzusetzen. Fachwissen könne man sich aneignen, Talente habe man oder nicht.

Daniel Schaffeld illustriert den ROPO-Effekt

Daniel Schaffeld erläuterte den ROPO-Effekt und belegte am Beispiel von Club Family, wie man Nutzer überzeugt, auch online zu kaufen. Mit „No Catz. Just Facts – Wissensmanagement im Twitter-Format“ versuchte Sean Kollak mit einer Witzeinlage die Zuschauer von twick.it zu überzeugen.  Seine Slides kann man hier einsehen: http://www.slideshare.net/twickit/igniteprsentation-twickit

Simon Stücher sprach „Von Davids und Goliaths: Warum Klein sexy ist“ über die besonderen Stärken von kleinen Unternehmen wie Spezialisierung und Flexibilität im Gegensatz zu Großunternehmen. Ibo Mazaris Vortrag Hyperlocality – Wie Online-Games und eSport die Gesellschaft prägen werden“ zeigte Zukunftsvisionen eines Gamers. Interessant war auch, wie die Sprache der Gamer in die Alltagssprache übernommen wird.

Wilfried Runde von Visioncloud legte mit „Let data reign! aka Data-driven journalism“ einen starken Vortrag vor, der zudem auch noch auf Englisch gehalten wurde. Mitreißend sprach er darüber, welche Aussagekraft Daten haben und dass eine vernünftige Datenanalyse manche Stories erst entstehen lässt.

Volker Bombien und sein Vorhaben: "Programmieren lernen in fünf Minuten"

Mein Kollege Volker Bombien hatte ein ehrgeiziges Anliegen – er wollte „Programmieren lernen in fünf Minuten“ vermitteln. Mit anschaulichen Beispielen, wie beispielsweise einem Pärchen beim Tanzen, erklärte er Algorithmen und Schleifen. Oder wie  @PaSze es ausdrückt: „Programmieren in 5 Minuten lernen war son bisschen wie damals im Computer Club im WDR. Fands super :-)“ – Ich auch!

Markus Bösch schlug in „Newsgames – Can you play the news“ vor, dass man den Niedergang der Zeitschriftenbranche vielleicht etwas entgegensetzten könnte. Noch immer würden viele Zeitschriften nur wegen ihrer Kreuzworträtsel gekauft werden und immer mehr Anwender nutzten die sozialen Medien für Online-Gaming. Warum solle man beides nicht verbinden und Online-Games mit Newsinhalten verknüpfen?

Den Abschluss machte Andreas Sliwka mit seiner Idee eines „Social Network der Dinge, die man gerade nicht braucht“. Die Idee, eine Teekanne weltweit zu verleihen und kleine Fotos im Stil von Amélie und dem Gartenzwerg auf Reisen von seiner Teekanne zu erhalten, war äußerst charmant.

Bei einer Verlosung am Ende des Abends konnten sich viele Gewinner über nagelneue Bücher aus unserem Sortiment freuen. Herzlichen Glückwunsch!

Bei Bier, Club Mate und Chips fanden in den Pausen viele interessante Gespräche statt. Ich freue mich, dass eine so große Besucherzahl dort war. Ich danke den Organisatoren und den Helfern für einen tollen Abend!

Hier gibt es schon weitere Berichte über den gestrigen Abend: http://www.econtrolling.de/201102/ignite-cologne-2011-oreilly-global-ignite-week/ und http://twick.it//de/ignite-koln/

Sag's weiter:

5 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert