Im vergangenen Blogartikel „Strom, Spannung, Widerstand – oder wat ist Watt?“ haben wir Ihnen die Grundlagen der Elektrotechnik erklärt. Wollen Sie nach aller grauen Theorie jetzt loslegen? Endlich selbst Elektronen zum Strömen und LEDs zum Blinken bringen? Dann gibt’s hier die ultimative Einkaufliste … und zwar erstmal nur das Nötigste:
- Steckbrett bzw. Bread Board, zum Beispiel dieses im Set mit einem Kabelsortiment von Watterott
- Kabel: Man benötigt auf jeden Fall einige Kabel mit Krokodilklemmen, mit denen man den Versuchsaufbau an die Batterie anschließen kann. Außerdem noch kleinere so genannte Litze (isolierte Drähte) zur Verbindung der Elemente auf der Steckplatte. Am besten eignet sich ein Set mit verschieden langen Drähten.
- Zange und Seitenschneider, gibt es in jedem Baumarkt (und natürlich auch bei den Elektronikversendern)
- Abisolierzange zum Entfernen des Isoliermaterials vom Kabel (Geht auch mit dem Seitenschneider, aber da muss man sehr vorsichtig sein ;-))
- Multimeter – es genügt ein ganz einfaches, wie es sogar Aldi gelegentlich anbietet. Nur digital sollte es sein!
- Batterie/Batteriehalter: Batterien liefern sowohl den in der Elektronik verwendeten Gleichstrom als auch gewöhnlich niedrigere Spannungen – ganz so, wie wir es bei unseren Experimenten benötigen. Batteriehalter sind einfache Plastikhalterungen, in die Sie Batterien einlegen und Kabel gut anklemmen können. P.S.: Besonders für Einsteiger: Wenn Sie mit Batterie arbeiten und damit nicht an das Stromnetz angeschlossen sind, ist dies auch sicherer für Sie und Ihr Haus ;-)
- Netzteil: An die Steckdose angeschlossen richten sie den Wechselstrom in Gleichstrom und senken die Spannung. Wer mit Batterie arbeitet, braucht dies zunächst nicht – und alle Arduino-Anhänger brauchen nur ein USB-Kabel, das Board läuft dann über den PC.
- Widerstände … gibt es in sortierten Packs bei jedem Elektronikfachhändler. An den farbigen Streifen können Sie die Wert des Widerstandes ablesen. Die Reihenfolge braun-schwarz-rot ergibt beispielsweise 1000Ω , also 1 kΩ. Wie das genau geht (ganz einfach, keine Angst!), können Sie in der Wikipedia nachlesen (nach unten scrollen), und ganz ohne Rechnerei geht es hier per Eingabe zum richtigen Ergebnis. Und das Multimeter liefert Ihnen natürlich auch den richtigen Wert!
- LEDs in verschiedenen Farben
- An/Aus-Schalter mit dünnen Drahtkontakten an der Unterseite, zum Einstecken in das Board
- Relais und Transistoren zum Schalten und Verstärken von Strom, gibt es als Bauteile u.a. bei Conrad
- Kondensatoren sind echte Vielkönner – sie können Gleichspannung glätten, elektrische Ladungen speichern oder sogar Hochspannung erzeugen. Gibt es in vielen Ausführungen, u.a. bei Voelkner.
- Potentiometer (auch Drehregler) sind veränderbare Widerstände, ebenfalls als Bauteil u.a. bei ELV
- Dioden lassen Strom nur in eine Richtung fließen. Sie müssen in Durchlassrichtung eingebaut werden, ein kleines Dreieck markiert die richtige Richtung. Umgekehrt sperren sie den Stromkreis. Dioden gibt es mit vielen verschiedenen Werten, die richtige Diode hängt vom Versuchsaufbau ab. Hier ein Beispiel aus dem Angebot von ELV. Am besten kauft man auch hier ein Sortiment verschiedener Dioden als Grundausstattung (z.B. von Reichelt Elektronik.)
Natürlich können Sie mit wachsendem Experimentiererfolg und Anspruch noch viele weitere kleine Bauteile kaufen,z.B. Sensoren (Temperatur, Licht etc.), Lautsprecher, Lötkolben & Lötzinn, ICs (integrierte Schaltkreise / Chips) – das Schöne ist, dass die meisten Kleinteile oft nur ein paar Cent kosten. Einkaufen können Sie sowohl bei den oben genannten Anbietern als auch bei anderen wie z. B. Segor Electronics oder TinkerSoup – ich habe hier wahllos und ganz ohne Wertung Beispiele genannt. Statt einzelner Anbieter empfehle ich die Liste vieler Bezugsquellen bei bausteln.de.
Viel Spaß :-)
P.S.: Einen Anschaffungstipp habe ich noch: eine Arbeitslampe für guten Überblick – Widerstände, Dioden und so weiter kann man wirklich leicht übersehen.
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