Jahr: 2010

Berufsbegleitendes Studieren: Eine Chance für ITler? #1

Nicht immer verlaufen Bildungs- und Berufswege klassisch. So manche IT-Karriere beginnt beispielsweise, bevor ein Studium abgeschlossen – und manchmal auch begonnen werden konnte. Was also tun, wenn man bereits mitten im Job ist, der entsprechende Titel aber noch fehlt? Ein Fern- oder Abendstudium kann eine geeignete Lösung sein. Der Perl-Evanglist Renée Bäcker kennt dies sowohl als Student als auch als Dozent. Ich habe mit ihm und Max Lill, einem seiner Studenten an der Provadis Hochschule in Frankfurt, gesprochen. Renée, bevor wir über die Studienmöglichkeiten für Berufstätige reden: Kannst Du uns zunächst Deinen eigenen Bildungsweg skizzieren? Renée: 2000 habe ich mein Abitur gemacht und hatte eigentlich keine große Lust zu studieren. Aus diesem Grund habe ich 2001 auch erstmal eine Ausbildung zum Fachinformatiker (Anwendungsentwicklung) gemacht. Im Herbst 2003 wurde dann die Provadis Hochschule eröffnet, und ich wurde von meinem Ausbildungsunternehmen gefragt, ob ich denn nicht studieren möchte. Da habe ich nicht lange überlegt und dann im Oktober 2003 mit dem Studiengang Business Information Management angefangen. 2006 konnte ich dann die Hochschule als Bachelor verlassen. Auch wenn …

Gelungene Apps #2

Vor einiger Zeit schrieb ich an dieser Stelle schon einmal von der Schwierigkeit, Apps zu programmieren. Genauer gesagt: Apps zu programmieren, die sich von der Masse der anderen im AppStore abheben. Ich hatte mich gerade mit dem Buch „Cocoa-Programmierung“ beschäftigt, das genau dies zeigt und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit in den Blick nimmt: Welche Programmierschnipsel lassen sich wiederverwenden, wo kann der Entwickler Zeit und mühevolle Programmierarbeit sparen, wie seinen Aufwand verringern? Nach wie vor ein wichtiges Thema, schließlich stehen da draußen noch so einige Apps auf To-Do-Listen. (Einen Einstieg ins Thema gibts auch in diesem Youtube-Video.) Etwas nachbessern möchte ich aber heute meine Aussage, die App muss sich vom „restlichen“, riesigen Angebot des AppStore abheben, vielleicht sogar unter den Download-Hits sein. „Abheben“ reicht nicht – es geht vielmehr darum, eine wirklich nützliche App zu erstellen. Statt des Mottos „Hauptsache, wir sind dabei“ oder auch „Hauptsache, witzig“ sollte gelten „Was will und braucht unser Kunde?“ Ganz so, wie Unternehmen bei der Erstellung ihrer Website und sonstiger Info- und Werbeunterlagen  über ihre Kunden und deren Bedürfnisse nachgrübeln sollten, …

Mein Leben als O’Reilly-Tier im Winter

Puh, schon wieder ein Jahr vorbei. Mir kommt’s wie gestern vor, dass ich hier über mein Leben als O’Reilly-Tier geschrieben habe. Und nun geht’s schon wieder in den Weihnachtsurlaub. Dieses Jahr wurde es ja schon ganz früh kalt, da konnte man sich schon ein bisschen an den Winter gewöhnen. Winter ist ja nicht so meine Sache. Ich bin eher der Schönwetterhund – nicht zu kalt, aber nicht brütend heiss, schön sonnig und trocken, da renn‘ ich über die Wiesen und rolle mich im Gras, das ist toll. Aber Regen, Kälte, Schnee – nee, nicht mit mir. Wenn ich dann Gassi gehen soll, stell‘ ich mich tot. Klappt aber nicht immer, manchmal muss ich trotzdem raus. Dann schüttel ich mich so oft im Regen, dass wir kaum vorwärts kommen – und es dann Frauchen zu bunt wird und wir umdrehen. Ich bin dann gefühlt die letzte Überlebende der Sintflut, gerade nochmal entkommen, aber Frauchen kann das nicht verstehen. Schnee ist nochmal was anderes. Wenn der kalt und nass ist, dann gehe ich nur auf Zehenspitzen oder …

Wie entsteht eine neue Reihe? – Teil IV: ‚Working in the curious limbo’

Auf die Idee zu diesem Blogbeitrag hat mich ein Zitat auf der Facebook-Seite unserer Autoren Marie-Christine Schindler und Tapio Liller (PR im Social Web) gebracht: „Books fall into a curious limbo after being written but before being read (even by the author). Reading makes books real“. Mir wurde bewusst, dass in genau diese ‚Zwischenzone’ mein Arbeitsbereich als Außendienstlerin fällt.   Ich würde das gerne hier am Beispiel unserer neuen Adobe-Reihe kurz beschreiben.  Die ‚Geburt’ einer neuen Reihe ist für alle am Prozess Beteiligten eine spannende Sache. Und da wir bei O’Reilly ein überschaubares Team sind, ist jeder im Verlag zu unterschiedlichen Zeitpunkten mal mehr, mal weniger, aber immer irgendwie in den Prozess involviert. Der Vertrieb tritt nach außen hin zu einem relativ späten Zeitpunkt in Aktion. Nämlich, dann, wenn absehbar ist, dass die Autoren ihre Arbeit beendet haben und wir die neue Reihe im Buchhandel vorstellen können – der Autor sich also in genau diesem oben beschriebenen ‚Schwebezustand’ befindet. Eine neue Reihe im Handel einzuführen, bedeutet vor allem in der Endphase ein enges Zusammenspiel von allen …

„Wir haben heute die Möglichkeit zu gestalten, wie wir morgen fernsehen wollen.“ – Ein Interview mit Nikolai Longolius

Wir haben mit Nikolai Longolius anlässlich der Veröffentlichung seines Buches „Web-TV – AV-Streaming im Internet“ gesprochen.  Dabei verrät er unter anderem, welche neuen Möglichkeiten das Web-TV im Vergleich zum klassischen TV bietet und was die beiden voneinander unterscheidet. Du hast das erste deutschsprachige Internet-Radio betrieben, ehe du dich dem Web-TV angenähert hast. Diese Entwicklung umfasst ungefähr eine ganze Dekade. Kannst du uns deinen beruflichen Werdegang in dieser Zeit beschreiben? Wir haben damals echtes Piratenradio gemacht mit Rockmusik und Alkohol – immer live und immer laut. Mit dem Platzen der Dotcom-Blase brauchten dann alle einen Job und ich bin bei SPIEGEL TV gelandet. Dort habe ich von der Pike auf gelernt, was es heißt, Fernsehen zu machen und dann immer mehr, was es heißt, einen Fernsehsender zu gründen. Durch den Aufbau von XXP, SPIEGEL TV Digital, DMAX und SPIEGEL Geschichte ist das Gründen von Fernsehsendern quasi mein Spezialgebiet geworden. Heute entsteht mit den Möglichkeiten des Webs langsam ein neues Fernsehen, und dieses Web-TV ist für mich der Ort, an dem ich gerade sein möchte. Was waren …