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Die Vorzüge von WordPress


Gerade eben haben wir ein Buch veröffentlicht, dass ab sofort auch einen festen Platz auf meinem Schreibtisch hat: Praxiswissen WordPress. Schließlich sind wir hier im Verlag auch eifrige WP-Blogger, und ich hatte zudem auch das Glück, dessen Entwickler Matt Mullenweg im Februar auf dem WordCamp Jena kennenzulernen.

Was WordPress leistet – und von anderen Blogsystemen unterscheidet – habe ich die Autorin des Buches Olivia Adler gefragt.

Olivia Adler

Olivia Adler

Olivia, alles Gute zu Deinem Buch „Praxiswissen WordPress“! Wie lange hast Du daran gearbeitet? Und wie fühlt es sich an, das Buch nun vorliegen zu haben?

Vielen Dank für die guten Wünsche! Die Arbeit am Buch zog sich über sechs Monate hin – wie meistens bei solchen Projekten kann man sich leider nicht in eine einsame Berghütte einschließen und alle anderen Arbeiten außen vor lassen. ;-) Das fertige Buch in Händen zu halten fühlt sich gut an, es ist nun greifbar, und die Gestaltung mit dem blauen Frosch gefällt mir sehr gut.

Man kennt Dich von Fachzeitschriftenartikeln im IT-Bereich, und Du hast schon mehrere Bücher veröffentlicht. Außerdem bloggst Du auch selbst unter limone.de. Wann hast Du damit begonnen?

Im Februar 2000. Damals war der Dienst blogger.com noch ganz frisch, und ich sah darin eine Möglichkeit, endlich von überall News schreiben zu können, ohne mühsam den Weg über den HTML-Editor und den FTP-Client gehen zu müssen.

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... und ihr neues Buch aus der Reihe o'reillys basics


Du hast also zunächst nicht WordPress installiert?

Nein, ich fing an mit Blogger, da konnte man die Inhalte eingeben und verwalten und dann von dort aus auf dem eigenen Webspace HTML-Seiten generieren lassen. Blogger benötigte dazu nur die FTP-Zugangsdaten. Leider bot Blogger aber keine vernünftige Kommentarmöglichkeit, und hatte man eine externe gefunden, wurde sie plötzlich abgeschaltet, so dass ich dann im Frühjahr 2001 auf das Perl-Script Greymatter von Noah Grey umgestiegen bin, das damals recht verbreitet war. Dieses Skript griff nicht auf eine Datenbank zurück, sondern generierte ebenfalls statische Text- und HTML-Dateien auf dem Webspace. Das dauerte mit wachsender Zahl an Blogeinträgen immer länger, so dass ich im Herbst 2005 dann auf WordPress umgestiegen bin, nachdem ich das bei einer Kollegin schon in Aktion gesehen hatte und sehr überzeugt war vom übersichtlichen Dashboard und der breiten Auswahl an Themes (Designvorlagen).

Was rätst Du Einsteigern?

Das hängt ein bisschen davon ab, wie weit man sich mit der Technik auseinandersetzen will. Um einen schnellen Einstieg zu finden und einfach nur zu bloggen, kann man sich natürlich einen Account auf blogger.com oder wordpress.com oder ähnlichen Diensten besorgen. Erfahrungsgemäß kommt man dann aber schnell an den Punkt, an dem man ein individuelles Design wünscht oder spezielle Features, die in diesen Standard-Installationen nicht mehr abgedeckt sind. Dann kommt der Wunsch nach einem selbst gehosteten Blog auf.

WordPress macht es einem da leicht, weil es wirklich simpel zu installieren und administrieren ist. Allerdings sollte man dann unbedingt regelmäßig die Updates durchführen, um das System sicher und stabil zu halten. Das ist aber auch sehr einfach gelöst in WordPress, so dass sich auch Anfänger davon nicht abgeschreckt fühlen sollten.

Warum, denkst Du, ist WordPress so erfolgreich und weitverbreitet?

Da sehe ich zwei Gründe: Zum einen ist das Backend von WordPress extrem benutzerfreundlich und sehr ansprechend – da habe ich bisher noch nichts Vergleichbares gesehen. Zum anderen hat das kostenlose Hosting auf wordpress.com auch zu einer weiten Verbreitung geführt – wer da mal angefangen hat, möchte meist nicht mehr das System wechseln, wenn er auf den eigenen Server umzieht. Und je breiter die Anwenderbasis, desto einfacher ist es, Antworten zu finden, wenn man ein Problem hat. Da reicht oft schon, eine Suchmaschine zu fragen, außerdem gibt es viele Supportforen und Blogs, die sich auf WordPress spezialisiert haben. Auch die Auswahl an Plugins und Themes ist gigantisch, wegen der weiten Verbreitung. Eine Schattenseite hat das natürlich auch: Weit verbreitete Systeme sind auch ein beliebtes Angriffsziel für Hacker – aber die Community reagiert immer schnell mit Sicherheitsupdates, deshalb ist es auch so wichtig, das System gut abzusichern und immer aktuell zu halten. Aus diesem Grund habe ich diesem Punkt im Buch auch ein ganzes Kapitel gewidmet.

Welches Feature findest Du an der aktuellen WordPress-Version besonders spannend? Und gibt es Funktionen, die Du Dir von den kommende Releases wünschst?

Ich finde es sehr gut, dass man jetzt auch Themes auf „Knopfdruck“ installieren und auch das Update auf den meisten Servern mit einem Mausklick durchführen kann. Das erhöht die Bereitschaft zum Update und damit die Systemsicherheit. Und der Editor ist inzwischen sehr mächtig und komfortabel. Super finde ich auch die Benutzerverwaltung, die sich mit passenden Plugins noch verfeinern lässt, so dass da kaum Wünsche offen bleiben. Überhaupt ist eine der größten Stärken von WordPress seine Individualisierbarkeit durch Plugins.

Da das System mit immer mehr Features angereichert wird und damit zunehmend komplexer und anspruchsvoller wird, würde ich mir für zukünftige Releases eine abgespeckte „Light-Version“ wünschen, für diejenigen, die die aufwendigen Medienfunktionen nicht benötigen und den Schwerpunkt auf ein schlankes System legen. (Mit dem Wunsch bin ich nicht allein!) Beispielsweise soll im nächsten Release sogar eine Bildbearbeitungsfunktion enthalten sein – das ist sicher ein schönes Feature, es sollte aber abwählbar sein für diejenigen, die eine solche Funktion nicht brauchen. Es wäre schön, wenn die Entwicklergemeinde den Schritt in Richtung „modulares System“ geht, also ein schlankes Basissystem mit den wichtigsten Funktionen, das dann durch optionale Zusatzbausteine („offizielle Plugins“) individuell entsprechend den persönlichen Bedürfnissen ausgebaut werden kann.

Über Olivia Adler:
Olivia Adler ist seit 1992 online, seit 1993 im IT-Bereich tätig, und sie publiziert seit zehn Jahren als freiberufliche Fachredakteurin für IT- und Internet-Themen. Seit 2000 bloggt sie unter limone.de.

Über WordPress:
Wordpress gibt es Mai 2003. Entwickelt wurde es von dem damals gerade 19 Jahre jungem Texaner Matt Mullenweg. WordPress basiert auf PHP und MySQL und ist Open Source-Software. Ein großes, weltweit agierendes Team an freien Entwicklern baut WordPress immer weiter aus, so dass aus dem Blogsystem immer mehr ein vollwertiges Content Management-System wird. WordPress ist innerhalb kürzester Zeit die Nummer 1 unter den Blogsystem geworden und wird sowohl von Privatpersonen als auch von großen Unternehmen eingesetzt.

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