Alle Artikel mit dem Schlagwort: Statistik

3D-Drucker, erkennt Ihr Euch?

  Männlich, 35 Jahre alt, Akademiker, Europäer … dies ist keine Kontaktanzeige, sondern das Hauptergebnis einer Befragung innerhalb der 3D-Drucker-Community. Über Peerproduction.net – eine Initiative, die sich mit dem Wandel der Produktion und des Konsums beschäftigt und dafür ein Umfragetool bereitstellt – wurden 358 Personen nach ihrem  demografischen Hintergrund sowie ihren liebsten Druckertypen, Werkstoffen und ihrer Vernetzung in Fablabs oder Hackerspaces befragt. Die wichtigsten Ergebnisse sind in diesem Video zusammengestellt: Darüber hinaus gibt es hier einen umfassenden Artikel, der alle abgefragten Daten darstellt. Und wer seine Grafiken selbst basteln und eigene Schlüsse ziehen möchte, darf sich hier die Rohdaten ziehen. P.S.: Heute startet das virtuelle Maker Camp in seine zweite Woche: Noch bis Freitag können Sie/könnt Ihr jeden Tag ein bestimmtes Projekt bearbeiten. Morgens wird die Aufgabe inkl. aller Anleitungen herausgegeben, abends auch schon mal per Google+-Hangout ausgewertet. Den ganzen Tag über steht das Make-Team mit Rat zur Seite (einziges Manko: andere Zeitzone). Anmeldung ist nicht erforderlich, wer teilnehmen möchte, folge einfach dem Google+-Kanal von Make.

Die OpenData-Bewegung

Vor einiger Zeit widmete sich das 3sat neues*-Team in einer ganzen Sendung dem Thema „Daten“: visualisiert, in Clouds, in Online-Spielen oder als Pakete via Funk. Kurz danach sah ich dann – ebenfalls auf 3sat – einen Beitrag (Mediathek, ab 16:30) über die Open Data-Bewegung. Deren Ziel: nicht personenbezogene, die Öffentlichkeit betreffende Daten müssen frei zugänglich sein, vor allem, wenn sie mit Hilfe von Steuergeldern generiert und gespeichert werden. Die Argumentation dahinter ist vielen aus dem Zusammenhang mit OpenStreetMaps bekannt: Warum sind Daten, die quasi „uns allen“ gehören, häufig nicht öffentlich zugänglich? Warum verschließen (oder verschlossen) Kommunen und Landkreise erstellte Karten in Aktenschränken, statt sie auf ihrer Website den Bürgern frei zur Verfügung zu stellen? Und weshalb werden manchmal gar die Rechte an Unternehmen abgetreten, die diese kommerziell nutzen – ohne dass die statistischen Ämter angemessene Honorare dafür verbuchen können? Die 2.700 Mitarbeiter des Statistischen Bundesamts beispielsweise erheben tagtäglich Zahlen und Fakten zum Arbeitsmarkt, zur Preisentwicklung von Eigenheimen oder zur Abwanderung aus Deutschland. Beschließt die Bundesregierung, dass eine neue Statistik geführt werden soll, macht man sich …

R im praktischen Einsatz: Interview mit Bruno Hopp, Teil 2

In Teil 1 unseres Gesprächs berichtete Bruno Hopp von den Anforderungen, die das Speichern und Nutzbarmachen von riesigen Datenmengen mit sich bringen. In der heutigen Fortsetzung sprechen wir über R, eine Datenbanksoftware, die in den letzten Jahren immer mehr begeisterte Anhänger fand. Die Open Source-Statistiksoftware und Programmiersprache R ist gerade dabei, den Markt für Statistiktools umzuwerfen. Sie nutzen R seit einigen Jahrent. Wie sind Ihre Erfahrungen? Das sind ganz hervorragende! Ich bin auf R aufmerksam geworden, als R noch bei Versionsnummer 1.10 herum dümpelte. Vor Jahren hatte ich für mich privat Linux als leistungs­starkes System entdeckt, aber es gab nur unbedeutende open-source Lösungen für empirischen Datenanalysen. Gretl gibt es für die Ökonometrie (Teil der Wirtschafts­wissenschaften), und Computer-Algebra Systeme wie Octave gibt es auch schon eine Weile. Leider sind sie in den Sozialwissenschaften bisher ungebräuchlich bis unbekannt. Unix und Linux wird oft von Menschen verwendet, die es nicht nur wegen seiner Offenheit schätzen (im Sinne von „kostenlos“), sondern die wirklich wissen, was sie da tun. Da hat man keine Angst, einen C-compiler, Perl oder Python zu …

R im praktischen Einsatz: Interview mit Bruno Hopp, Teil 1

Vor einiger Zeit stellte ich Ihnen an dieser Stelle die Statistiksoftware R vor. Nun habe ich mit Bruno Hopp gesprochen, der zum einen auf einen großen Erfahrungsschatz im Bereich der Datenanalyse zurückgreifen kann, und zum anderen die Vorzüge von Open Source-Software im allgemeinen und der freien Software R im besonderen sehr gut kennt und schätzt. Lesen Sie in Teil 1 des Interviews zunächst, vor welchen Herausforderungen Bruno Hopp in seiner täglichen Arbeit in einer der in den Sozialwissenschaften größten Datenbanksammlungen der Welt steht. In Kürze folgt Teil 2, in dem wir uns besonders über R unterhielten. Herr Hopp, am GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, an dem Sie seit vielen Jahren arbeiten, werden große Datenmengen gespeichert. Um welche Daten handelt es sich dabei? Es handelt sich um ca. 7000 (siebentausend) meist empirische Studien aus den Sozialwissenschaften nach 1945 zu den verschiedensten Themen, etwa Bildung, Einkommen, ökonomische Verhältnisse und politischen Einstellungen –  namentlich z.B. die Politbarometer, der ALLBUS (Allgemeine Bevölkerungs­umfrage), die Eurobarometer, der EVS (European Value Study). Ihre Zahl lässt sich nicht ganz präzise fassen, da wir regelmässig …

Über die Leistung von technischen Übersetzern – am Beispiel von Jörg Beyer und „R in a Nutshell“

Häufig wird in den Feuilletons großer deutscher Zeitungen über neuerscheinende literarische Übersetzungen berichtet. Manches Mal wird auch die Übersetzerleistung gewürdigt, wenn sie besonders augenfällig war. Vielen ist vielleicht noch die groß angelegte Berichterstattung über Ulrich Blumenbach in Erinnerung, er hatte sechs Jahre lang „Unendlicher Spaß“ von David Foster Wallace übersetzt. Auf die Frage, warum die Übersetzung so schwierig gewesen sei, antwortete er, dass Wallace sehr viele Fachworte aus insgesamt 28 Fachsprachen (Mathematik, Pharmakologie, Tennis, Sportkommentatorenjargon, Botanik, Architektur) und viele eigene Wortkreationen verwendet habe. Blumenbach hat für seine Übersetzungsleistung den Leipziger Buchpreis für Übersetzung erhalten. Technische Übersetzer haben es meist schwerer, Anerkennung für ihre Leistung zu erhalten. Aus diesem Grund möchten wir heute einmal einen unserer Übersetzer würdigen, dessen Übersetzungsleistung uns tief beeindruckt hat. Jörg Beyer hat unglaublich viel Aufwand betrieben, um Joseph Adlers „ R in a Nutshell“ nicht nur absolut akkurat ins Deutsche zu übertragen, sondern auch sehr sachkundig und mit scharfem Blick fürs Detail zu optimieren. Herausgekommen ist ein deutsches Buch, was aus unserer Sicht das Zeug hat, das Standardwerk für R zu …