O’Reillys Zeitzeichen (#10): Der unabhängige Cyberspace
„Governments of the Industrial World, you weary giants of flesh and steel, I come from Cyberspace, the new home of Mind. On behalf of the future, I ask you of the past to leave us alone. You are not welcome among us. You have no sovereignty where we gather.“ Mit dieser heroisch-revolutionären Ansage beginnt A Declaration of the Independence of Cyberspace, eines der frühesten und wichtigsten Internetmanifeste, veröffentlicht heute vor genau 20 Jahren auf einer WEF-Konferenz in Davos. Der Autor: John Perry Barlow. Den älteren Lesern wird dieser Name sicher noch ein Begriff sein – für alle anderen muss hier eine Ultrakurzfassung seiner verrückten Vita genügen: Jahrgang 1947, (ehemaliger) Viehzüchter aus der Pampa von Wyoming, Religionswissenschaftler, Kumpel und Co-Songschreiber der legendären Hippie-Band The Grateful Dead, PC- und Netz-Freak, Co-Gründer der Digital-NGO Electronic Frontier Foundation (EFF), Autor, Speaker, Berater, liberal-libertäres Unikum. Vielleicht brauchte es genau diesen Background, um damals – als das Neuland noch wirklich Neuland war – einen Text wie die Declaration zu verfassen: „We are creating a world that all may enter without privilege …