Alle unsere Autoren sind Profis und haben eine Menge aus ihrem Arbeitsalltag zu erzählen. Aber manche besonders viel: Christian Tembrink, der gemeinsam mit Marius Szoltysek den Querformater „YouTube-Marketing“ schrieb, hat sich ganz ausführlich unseren Fragen zum Videomarketing gewidmet. Alle sechs Fragen und Antworten veröffentlichen wir sukzessive hier im oreillyblog. Freut Euch auf eine riesige Ladung Know-how für Eure Videostrategie!
Heute folgt Teil 2 von 6:
- YouTube-Marketing: Warum es sinnvoll ist
- YouTube-Marketing: Was Ihr erreichen könnt
- YouTube-Marketing: Was es kostet
- YouTube-Marketing: Was Ihr können müsst
- YouTube-Marketing: Wie das Video gefunden wird
- YouTube-Marketing: Wo Ihr Euch inspirieren lassen könnt
Wie bei jeder Marketingmaßnahme beginnt auch Videomarketing mit der richtigen Zielsetzung. Was können Unternehmen sich denn überhaupt vornehmen? Und was können sie erreichen?
Richtig, bevor in die Videokonzeption und Produktion eingestiegen wird, sollten Unternehmen eine klare Zielsetzung definieren. Nämlich: Was soll das Video erreichen? Im klassischen Sinne klärt man zuerst, ob das Video neue Kunden gewinnen, Kunden binden oder eher die Markenwahrnehmung (Branding) verbessern soll.
Ich empfehle, die Video-Zielsetzung sogar noch weiter aufzusplitten in:
- Kommunikationsziele (Welche Inhalte soll der Betrachter mitnehmen?)
- Interaktionsziele (Was soll der Betrachter nach dem Video tun?)
- Nutzungssziele (Was soll das Video erreichen?)
Je klarer Sie die Ziele umreißen, desto besser können Sie nach Veröffentlichung erfassen, wie gut das einzelne Video diese verfolgt. Das ist die Basis, um Erfolge zu überwachen, Videos (bei schlechter Zielerreichung) zu optimieren und damit zu lernen, welche Faktoren den größten Einfluss auf den Erfolg der eigenen Marketingmaßnahmen haben.
Welche Kombination aus Zielen im Einzelfall sinnvoll ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Daher hier zwei gängige Beispiele für mögliche Zielsetzung im Videomarketing.
Mehr Webseiten-Besucher zu Kunden machen:
In den vergangenen zehn Jahren konnte ich etliche Videoprojekte realisieren, deren Ziel es war, die Kaufraten bzw. Beauftragungsraten von Webseiten zu steigern. Das Kommunikationsziel solcher Videos lautet dann: Vertrauen beim Zuschauer aufbauen, Ängste und Sorgen vor dem Kauf zu entkräften. Interaktionsziele hierbei können sein, einige Kundenrezensionen nach dem Video anzusehen oder eben direkt den Klick zum Kauf oder Anfrage auf der Webseite zu fördern. Nutzungsziele des Videos wären in diesem Fall die Platzierung des Videos auf einer Kontakt- oder Produktseite. Prüfen Sie daher, ob es für Ihr Unternehmen sinnvoll ist, ein sympathisches Video auf ihrer Kontaktseite zu integrieren, um den Besucher persönlich zu begrüßen, Vertrauen aufzubauen und auf eventuell vorhandene Sorgen einzugehen.
Nutzern helfen, ein Problem zu lösen:
Ich bin der festen Überzeugung, dass dieser Weg große Chancen für wirklich jedes Unternehmen liefert. Denn YouTube ist präferierte Recherchequelle, wenn es um sogenannten Help-Content geht. Nutzer suchen auf YouTube nach Lösungen – und wenn Unternehmen diese Lösung liefern und dabei passende Produkte oder Angebot in den Film einbinden, ist die Chance groß, dass der Zuschauer auch später zum Kunden wird.
Kommunikationsziel solcher Videos wäre: Die Frage des Nutzers gut zu beantworten und dabei die eigene Marke sympathisch aufzuladen. Wichtig ist, dass der Fokus auf der Problemlösung des Nutzer liegt und nicht auf dem Verkaufen von Produkten – denn das gefällt uns als Konsumenten heute gar nicht mehr. Interaktionsziel solcher Clips kann sein, dass der Zuschauer am Ende des Filmes über eine Verlinkung auf die eigene Webseite gelenkt wird. Optimalerweise präsentiert man an dieser Stelle weitere Informationen präsentiert, die dem Nutzer bei der Lösung seines Problemes helfen. Das Video-Nutzungsziel ist eindeutig: Das Video soll via Google und YouTube bei relevanten Fragen auffindbar werden und damit potenzielle Kunden auf das Unternehmen aufmerksam machen.
Das nur zwei Beispiele, welche Ziele Videos im Marketingmix erfüllen können. Auch im Bereich Social Media Marketing und E-Mail-Marketing bringt der Einsatz von Videos häufig eine deutliche Performance-Steigerung. Und nicht zuletzt sind Videos auch ein perfektes Instrument, um Service- und Prozesskosten in Unternehmen zu senken. So gehen einige Firmen dazu über, Kundenfragen, die früher von Callcenter-Agents, Beratern und Vertrieblern immer wieder aufs Neue bearbeitet werden mussten, einfach über Videos zu beantworten. Das birgt die Chance, Kosten massiv zu senken, da das Video – einmal produziert – ohne weitere Betriebskosten dauerhaft als „Berater“ für das Unternehmen aktiv ist.
Das Buch
Ein Probekapitel sowie weitere Informationen zum Buch findet Ihr hier.