Während man im nordrhein-westfälischen Münster am vergangenen Wochenende noch über verkaufsoffene Sonntage abstimmte, werden in ganz Deutschland in diesem Jahr um die 50 Milliarden Euro über Online-Shops umgesetzt. Morgens, mittags, abends, nachts. Montag bis Sonntag. Und so ist es nicht nur für die kleinen Münsteraner Geschäfte eine Option – ja, fast schon Pflicht – ihren Kunden eine Shopoberfläche zu bieten, sondern für so ziemlich alle Handeltreibenden, ob groß oder klein, ob Ostseeküste, Eifel oder Allgäu. (<– merkt Ihr? Dazu muss man nicht mal nach Berlin ;))
Unser Standardwerk „Praxiswissen E-Commerce“ führt Euch durch alle Prozesse von der Planung des Shops über die Gestaltung des Kaufprozesses, den Umgang mit Retouren oder der Suche nach dem passenden Zahlungsdienstleister. Jetzt in der zweiten Auflage!
Slogans aus der Hölle: „Schatz, Zalando ist da“
Irgendwie ist Onlineshoppen immer mit einem miesen, klischeebeladenen Image verflucht gewesen: „zerstört den Einzelhandel in den Innenstädten“ / „brauchen doch nur einsame Nerds, die sich nicht nach draußen trauen“ oder wahlweise „brauchen doch nur konsumsüchtige Frauen, die keinen Tag ohne Schuhe kaufen auskommen“ / „denkt mal jemand an all die Zusteller, die Euch die Pakete in den 5. Stock schleppen müssen“ / „man geht doch auch einkaufen, um mit anderen zu reden“. Und irgendwann immer die Vereinsamung der Gesellschaft.
Dass sich gerade in den beiden letzten Jahren etwas änderte, stelle ich direkt vor meiner Haustür fest: Mein Stamm-Supermarkt – klein und familiengeführt – bietet eine App, über die ich meine Einkäufe auswählen, zahlen und zu mir nach Hause liefern lassen kann. Und entscheidend ist: Das fällt nicht mir – Webuser by heart -, sondern meiner gesamten Nachbarschaft angenehm auf: Der gehbehinderten Rentnerin. Dem Berufspendler, der mit Vollzeitjob und Großfamilie jetzt immerhin das lästige Einkaufen von seiner ToDo-Liste streichen kann. Und der Freundin, die das Schreiben ihrer Masterarbeit nun nicht mehr wegen „Kaffee ist alle“ unterbrechen muss.
Noch wird zwar nur rund ein Prozent aller Fast Moving Consumer Goods (Lebensmittel, Duschbad, Zigaretten) online gekauft, aber: Luft nach oben ist da noch, andere Branchen haben das längst vorgemacht. Kunden wählen ihre Shops nach deren Angebot und Service. Stimmt beides, kommen sie zu ihnen – online wie offline. (Und vielleicht ist die Diskussion über verkaufsoffene Sonntage genau aus diesem Grund schon längst absurd geworden.)
Laden eröffnen: ja. Shop eröffnen: hm?
Die allermeisten Händler verstehen natürlich etwas von ihrem Geschäft: Standort, Aufbau und Möblierung ihres Ladenlokals, Laufwege der Kunden, Anzeigenschaltungen, Regalbestückung, Kundenkarte, Warenwirtschaft und Kasse – alles routiniert und passend ausgewählt. Doch wie überträgt man das auf einen Online-Shop?
Eine genaue Anleitung dessen wünschten wir uns von Michael Keukert und Tobias Kollewe. Beide eröffnen seit vielen Jahren immer wieder Online-Shops für Händler diverser Branchen. In „Praxiswissen E-Commerce“ schlüsseln sie jeden einzelnen Schritt auf, den große wie kleine Händler gehen müssen. Auch die, die noch gar kein stationäres Ladenlokal und/oder keinen konventionellen Versandhandel führen. Und natürlich auch ganz frische Gründer.
Folgende Fragen beantwortet das Buch beispielsweise:
- Wie komme ich von der Idee zu einer realisierbaren Konzeption?
- Welche variablen, welche festen Kosten kommen auf mich zu?
- Welche Software gibt es, und welche sollte ich wählen?
- Was ist eine Buybox?
- Wie binde ich PayPal und andere Dienstleister ein?
- Welche rechtlichen Hürden muss ich nehmen?
- Was spricht für welchen Versanddienstleister?
Alles in einem Buch
Entstanden ist ein umfangreiches Grundlagenwerk, das sämtliches Know-how von der Auswahl des geeignetes Shopsystems über Vertriebs- und Rechtsfragen bis hin zu Marketinginstrumenten erläutert. Plattformunabhängig, von A bis Z – und nun für die zweite Auflage noch einmal gründlich aktualisiert und durch Case Studies erweitert. Oder durch ein Interview mit einem Citylogistiker, der oben genanntes Argument der überlasteten Paketboten aufgreift und seine umwelt- und verkehrsfreundlichere Alternative zu den üblichen großen braunen, gelben, weißen Lieferwagen vorstellt.
Gewinnt ein signiertes Exemplar
Wir haben hier ein von den Autoren mit besten Wünschen ausgestattetes und signiertes Exemplar, das wir gerne unter unseren LeserInnen verlosen. Und das müsst Ihr dafür tun:
Nennt uns das aus Eurer Sicht furchtbarste / absurdeste Argument gegen Online-Shops und wie Ihr diesem mit Eurem Shop entgegen treten wollt. Hier als Kommentar oder per Mail an verlosung(at)oreilly.de.
Einsendeschluss: 20. November 2016
(Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.)
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