Kochen, Stricken, ein Buch über Brause oder eins über Elternschaft: Wenn Ihr dachtet, Euch kann nichts mehr überraschen, dürfen wir Euch – mit großer Freude – enttäuschen. Denn jetzt machen wir auch in Belletristik. Das frisch erschienene Projekt Phoenix – Ein Roman über IT, DevOps und neue Erfolgsstrategien für Ihre Firma ist unser erster Roman. Und der sorgt dafür, dass Ihr O’Reilly-Stuff künftig nicht nur auf dem Schreibtisch, sondern auch auf dem Nachttischchen liegen habt. (War ohnehin längst überfällig.)
Ein Roman?
Ganz genau, aber wenn Ihr jetzt an ordinäre Strandlektüre denken und Euch fragt, wie das mit der klassischen O’Reilly-Ausrichtung zusammengeht: Natürlich ist die Geschichte fest in der IT-Welt verankert. Die Akteure: Ein börsennotiertes Unternehmen in Nöten, ein Projekt, das sämtliche Deadlines zu reißen droht, überstrapazierte Budgets und: Bill, der das Ganze retten soll.
Bill Palmer – unsere Hauptfigur – hatte gerade den Morgen mit seinem dreijährigen Sohn beim Kinderarzt verbracht, als er von seiner Beförderung zum Vice President of IT Operations erfährt. Mit dieser hatte er weder gerechnet noch ist er wirklich mit ihr einverstanden. Dennoch: Er willigt ein, und muss sich sofort einem drängenden Problem stellen: Die Gehaltsabrechnung für alle Mitarbeiter droht zu platzen, da die dazugehörige Payroll-Software entweder leere Felder oder Sonderzeichen wie diese ♠♠♠♠♠ oder diese ♥♥♥♥♥ liefert. Es bleiben ihm wenige Stunden, den Fehler zu beheben. Gelingt es ihm nicht, drohen Gewerkschaft und Wirtschaftsprüfer, das Unternehmen auf den Kopf zu stellen.
Ein Wettlauf gegen die Uhr beginnt, und dabei war das nicht das einzige Problem. Für die Zukunft seiner Firma, der Parts Unlimited, ist die Umsetzung des Phoenix-Projekts noch viel entscheidender. Bill bekommt 90 Tage, Projekt und Unternehmen wieder auf die Überholspur zu setzen. Er bewegt sich im ständigen Laufschrift zwischen IT-Abteilung und Führungsetage. Kämpft gegen seine überlaufende Inbox mit zu vielen Mails „hoher Priorität“. Versucht, die IT-Organisation umzukrempeln, ohne seine Kollegen zu verwirren (oder gar zu verärgern).
Damit bringt Euch das Buch auch das DevOps-Konzept nahe. DevOps stehen genau an der Schnittstelle zwischen Entwickler (Developer) und IT-Betrieb (Operations). Mit Hilfe von DevOps-Maßnahmen sollen Bruchstellen zwischen den Abteilungen überwunden und Software soll nicht nur schneller, sondern auch fehlerfreier fertiggestellt werden. DevOps sind besonders wichtig, wenn die Entwickler eines Unternehmens agil vorgehen, bei ihrer IT-Infrastruktur aber auf eine Strategie der Stabilität und kontinuierlichen Verfügbarkeit treffen. Ein Culture Clash, der insbesondere unter Zeitdruck Reibungsverluste mit sich bringt.
Entstanden ist der Begriff DevOp übrigens in Belgien: Paul DuBois organisierte 2009 die DevOps Days, um beide Lager zusammenzubringen. Bereits einige Monate zuvor hielten die Flickr-Mitarbeiter John Allspaw and Paul Hammond einen unterhaltsamen Vortrag auf der O’Reilly Konferenz Velocity über den Kampf zwischen Entwicklern und Admins: „It’s not my code, it’s your machines.“ vs. „It’s not my machines, it’s your code.“
Das Buch „Projekt Phoenix“ entdeckten wir irgendwann im vorvergangenen Jahr, es war im US-Verlag IT Revolution Press erschienen und wurde in IT-Magazinen, Blogs und auf Konferenzen geradezu gefeiert. Und auch unser Lektorat überzeugte es sofort. To make a long story short: Nachdem wir es gelesen hatten, wollten wir es in deutscher Ausgabe haben. Und jetzt: ist es endlich da. Und Ihr solltet es lesen, um herauszufinden, ob Bill scheitert und ob welche DevOps-Strategien Ihr in Euer Unternehmen transferieren könnt.
Also, wer hat hier was von einem Roman gesagt? Es ist so viel mehr ;-)
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