„… Stallman is a fundamentalist, a Hutterite of hackerism.“ – Steven Levy in Hackers
Dreißig Jahre war es in diesem März her, seit Richard Stallman sein „GNU Manifesto“ veröffentlichte. Stallman erklärte darin, dass er an einem Unix-basierten Betriebssystem arbeitet, dessen Code absolut frei ist. Konkret: “Als Ergebnis wird jeder Benutzer, der Änderungen im System machen muss, die Freiheit haben, diese selbst vorzunehmen. Die Benutzer werden nicht länger von der Gnade einzelner Programmierer oder Unternehmen abhängig sein, welche den Quelltext besitzen und daher als einzige Änderungen vornehmen können.“
Das Manifest war der Startpunkt von GNU – Akronym für „GNU’s not Unix“ – und gleichzeitig der Aufruf, das Projekt durch tatkräftige Hilfe und Spenden zu unterstützen. Einige Monate später gründete Stallman die Free Software Foundation. Der Rest ist Geschichte: Stetige Arbeit an GNU und weiteren Projekten wie dem emacs-Editor sowie der GNU GPL-Lizenzmodelle. Auszeichnungen. Kampagnen für freie Software, Unterstützung für freie Softwareprojekte.
Und: Seine zutiefst freiheitliche Haltung vertritt Stallman auch heute noch, und das mit beeindruckender Konsequenz. Er will das freie Netz, ohne Ein- und Beschränkungen. Unternehmen wie Microsoft, Apple oder Facebook, die bei ihren Produkten auf geschlossene Systeme und Zugangsbeschränkungen setzen, boykottiert Stallman. Smartphone, Skype, Twitter: Besitzt er nicht. Denn Stallman unterscheidet, immer und immer wieder: „Entweder kontrolliert der User die Software oder die Software den User.“
In einem aktuellen Interview, das Stallman dem Futuremag (Arte) gab, spricht er insbesondere den Schutz der Privatsphäre bzw. die Gefahr Realität des Ausspionierens über propretiäre Software an:
Der Frankfurter Entwicklerin und Free-Software-Aktivistin Laura Liparulo und dem Frankfurt Free Software and Culture Institute* ist es nun gelungen, Stallman zu zwei Vortragsveranstaltungen an den Main zu holen: Am 8. Juli wird er im Gallus Theater über Freie Software sowie am 9. Juli an der Uni Frankfurt über Urheberrechte sprechen. Eine Veranstaltung, die man sich -sollte man irgendwie in der Nähe sein – nicht entgehen lassen sollte. Hier findet Ihr mehr Informationen.
*Ermöglicht werden die Auftritte außerdem durch logistische und finanzielle Unterstützung vom Gallus Theater, von der Gesellschaft für Informatik und vom Institut für Informatik der Uni Frankfurt. Finanziell gefördert haben das Projekt darüberhinaus die FUxCon, structr und Laura Liparulo.
P.S.: Bei O’Reilly ist erschienen: „Free as in Freedom: Richard Stallman’s Crusade for Free Software„, von Sam Williams.