Vor einigen Jahren lernten wir über unser Usergroup-Programm die Part-Time Scientists kennen. Die Gruppe um Robert Böhme fragte damals, ob wir ihre Beteiligung am Google Lunar X Prize unterstützten. Wir schickten ein paar Bücher und trafen die Gruppe auch ab und zu persönlich, zum Beispiel auf dem Linuxtag (alles im oreillyblog). Und was sich anfangs – zumindest für unsere Ohren – mehr utopisch als realistisch anhörte, wurde immer konkreter: Das Ziel, eines Tages mit einem unbemannten Gefährt auf dem Mond zu landen, dort 500 Meter zurückzulegen und schließlich Kamerabilder zur Erde zu schicken.
Leicht ist der Weg dahin nicht, natürlich. Neben aller technischen Voraussetzungen und Know-how aus Ingenieurwissenschaften, Informatik, Physik, Luft- und Raumfahrt musste sich die derzeit etwa 70 Part-Time Scientists auch Unterstützer und Geldgeber suchen. Wichtig dabei: Die Gelder dürfen den Wettbewerbsrichtlinien nach nur zu 10 Prozent aus Regierungsetats kommen. Schließlich geht es Initiator Google hier um die private Raumfahrt.
Umso beeindruckender ist es für uns, dass die Gruppe seit Jahren mit großem Engagement dabei geblieben ist – und es mit dem eigens entwickelten und gebauten Rover „Asimov“ schon ausgefeilte und vielversprechende Tests gab, zum Beispiel erst kürzlich auf Teneriffa.
Für ihre Zwischenergebnisse erhielten die Part-Time Scientists nun zwei Milestone-Prizes im Wert von insgesamt 750.000 Dollar. Wir gratulieren sehr herzlich und freuen uns, dass wir das Projekt – wenn auch natürlich im kleinsten Rahmen – begleiten durften. Und freuen uns auf das, was kommt.
Wenn Ihr mehr wissen wollt:
- die Part-Time Scientists berichten auf ihrer Website und über Facebook regelmäßig ausführlich über ihre Aktivitäten
- eine Doku zur Mission könnt Ihr Euch hier ansehen, übrigens erzählt von Heimwerkerkönig Tim Allen (bzw. dessen deutscher Stimme in der synchronisierten Version)
- hier gibts noch was (älteres) vom Elektrischen Reporter und von ARTE
- und hier eine ausführliche Berichterstattung zur Preisverleihung.
Bis Ende 2016 muss die Mission übrigens abgeschlossen sein. Die Part-Time Scientists – übrigens das einzige deutsche Team – gelten als einer der Favoriten des Wettbewerbs. Wir sagen mal: Hell yeah, it’s rocket science!