Der Einplatinen-Computer Raspberry Pi ist immens erfolgreich. Vor eineinhalb Jahren wurde er zum Must-Have bei Bastlern und Lötern (dazu unser damaliger Blogbeitrag) – heute ist er mit seinen schier unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten gar nicht mehr wegzudenken.
Die Erfolgsgeschichte des Raspberry Pi ist beeindruckend: Bis Juni 2014 wurden über 3 Millionen Raspberry Pis verkauft. In knapp drei Jahren hat sich der Einplatinencomputer somit auf ganzer Linie etabliert und neue Bereiche für sich erobert.
Ursprünglich sollte er eine preisgünstige Alternative zum Familien-PC sein (wenige Eltern sind heute begeistert, wenn die Kinder daran einfach mal Programmieren üben :) ). Kindern und Jugendlichen sollte er eine Möglichkeit zum Experimentieren geben und sie früh ans Programmieren heranführen.
2009 wurde daher die Raspberry Pi Foundation gegründet. Eben Upton, Rob Mullins, Jack Lang und Alan Mycroft, die Urväter der Idee, schlossen sich mit Pete Lomas and David Braben zusammen, um diese umzusetzen. Im August 2011 war es dann soweit: Die erste Version war lieferbar. Im Herbst 2012 kam eine leicht veränderte zweite Version auf den Markt. Und Anfang dieses Sommers, am 9. Juni, ist das Raspberry Pi Compute Module erschienen, ein Raspberry Pi von der Größe und mit dem Aussehen eines DDR2-SO-DIMM-Speicherriegels. Letzten Monat am 14. Juli 2014 wurde das Model B+ vorgestellt, mit einer größeren Anzahl an GPIO- und USB-Ports sowie verbesserter Audioausgabe.
Heute ist der RasPi weit mehr als eine günstige Ausprobier-Alternative zum vorhandenen Familien-PC. Er wird in verschiedenen Projekten eingesetzt, um Kindern in Entwicklungsländern die Möglichkeit zu geben, den Umgang mit Computern zu lernen und überhaupt einen Computer zu verwenden. So gibt es bspw. ein Projekt von UNICEF für syrische Kinder im Libanon und das Projekt Education Pi für Kinder in Afghanistan.
In seinem Heimatland Großbritanien realisiert die Raspberry Pi Foundation umfangreiche Projekte zum Raspberry Pi: Für Lehrer und Schüler in Großbritannien hat sie die Picadamy eingerichtet. In einem zweitägigen Workshop lernen die Lehrer dort, wie sie den RasPi im Unterricht einsetzen können. Auf ihrer Website stellt die Foundation zudem Anleitungen zum Lehren, Lernen und Machen bereit. Im Bereich Community versammelt die Foundation Seiten von RaspberryPi-Kennern und -Anwendern, etwa den YouTube Channel des Raspberry Pi Guy oder die Geek Gurls Diaries.
Der RasPi wurde mittlerweile übrigens auch schon von der Queen höchstpersönlich geadelt – oder zumindest wohlwollend begutachtet :). Im lesenswerten Blog der Raspberry Pi Foundation hat Liz Upton einen unterhaltsamen Beitrag dazu verfasst.
Und wer jetzt Lust bekommen hat, gleich selber mit dem Raspberry Pi zu experimeintieren oder sich gar erst einen anzuschaffen – wir legen euch dafür unsere drei Neuerscheinungen rund um den RasPi ans Herz:
Das Buch zu Raspberry Pi mit Linux von Stefan Pietraszak für alle, die mit wenig oder gar keinen Vorerfahrungen schmerzfrei und pragmatisch erste Projekte realisieren möchten.
Hacks für Raspberry Pi von Ruth Suehle und Tom Callaway bringt 65 Tipps zu Werkzeugen, Lösungen und Code für das nächste Level.
Und auch das Raspberry Pi Kochbuch von Simon Monk liefert mehr als 200 Rezepten von der Einrichtung über Software, Python- und Linux-Grundlagen, das Zusammenspiel mit Arduino und vielem mehr.
3 Kommentare