Jedes Jahr vor den Sommerferien, wenn die Noten längst feststanden und der Lehrstoff abgehandelt war, verbrachten wir die letzten Tage in der Schule mit Unterhaltungsprogramm. In der Mittelstufe spielten wir stundenlang Hangman, und in der Oberstufe wurden Videos (sic! – ich bin ein Kind der Neunziger) geguckt.
Der Höhepunkt in damaliger und heutiger Sicht: Monty Python. Wir schauten immer wieder „Die Ritter der Kokosnuss“. Wer sich noch erinnern kann, wie lang eine Schulstunde ist, kann sich vorstellen, dass wir über den Anfang des Filmes besser Bescheid wussten als über das Ende ;-) Aber auch das nicht so schlimm, da wir sie dennoch alle kennenlernten: König Artus, Sir Lancelot, Bruder Maynard oder das fiese Kaninchen.
Wir waren natürlich damals schon fest überzeugt, in diesen Stunden wirklich fürs Leben zu lernen – aber wer hätte gedacht, dass wir Recht behalten würden? Unsere Lehrer und Eltern jedenfalls nicht, und daher kann ich heute nur triumphieren: All diese Figuren und Geschichten helfen dabei, das Programmieren zu erlernen – insbesondere die Sprache Python, die dessen Entwickler Guido van Rossum nach eben genau seinen Lieblingsfilmen benannte.
Zwar sagt die offizielle Python-Doku auch, dass man Monty Python nicht unbedingt kennen muss, jedoch: „it helps if you do“. Umso erfreulicher, dass ich die Figuren heute auch im neuen O’Reilly-Lehrbuch „Python von Kopf bis Fuß“ wieder treffe. Dessen Autor Paul Barry, der auch schon mit David Griffiths an „Programmieren von Kopf bis Fuß“ arbeitete, scheint ebenso großer Fan zu sein, denn gleich das erste Programmierprojekt des Buches ist eine Monty Python-Filmdatenbank.
Also, liebe Lehrer, nutzen Sie die Stunden vor den Ferien ruhig zum DVD-Gucken, wer weiß, wozu es mal gut ist :)